Freitag, 30. August 2013


Abt. FRO - heute: zum CentralParkBasel


Als "service public à la infamy" stellen wir hier die FROs, die "Frequently Raised Objections" gegen den CentralParkBasel, und die Antworten der Initianten darauf, unserem geschätzten Publikum zur Verfügung, auf dass es eine informierte Entscheidung in der Frage fälle:

Einwand: «Es gibt wichtigeres als diesen Park.»

Antwort: Täglich nutzen 130'000 Personen den Bahnhof SBB. Sie alle profitieren – gerade dank neuen Fussgänger- und Veloverbindungen – vom Centralpark. Durch das Projekt wird ein Unort mitten in der Stadt, ohne Beeinträchtigung des Bahnbetriebs und ohne neues Land zu bebauen, entwickelt und aufgewertet. Die Standortqualität wird erheblich gesteigert, was für das Gewerbe und die ansässigen Grossfirmen von Bedeutung ist. Es entstehen neuer, dringend benötigter Wohn- und Gewerberaum sowie eine grosse Grünfläche. Das sind sinnvoll eingesetzte Gelder, die vielen zu Gute kommen und nachhaltige Wirkung zeigen.

Einwand: «Die SBB sind dagegen.»

Antwort: Gemäss bundesrätlichem Schreiben bildet das Ja der Bevölkerung Voraussetzung für ein Engagement seitens der SBB. Der Bundesrat bestätigt im übrigen auch das Potential des Centralparks. Sein strategisches Ziel ist es auch, Bahnhofareale in Zusammenarbeit mit Kantonen und Gemeinden zu entwickeln. SBB-CEO Meyer sagte in einem Interview auf TeleBasel, dass die SBB mit an den runden Tisch sitzen, sollte Basel der Initiative zustimmen. Der Park löst auch Probleme der SBB, denn die Überlastung der Passerelle wird entschärft, die Zugänglich- keit der Geleise wird verbessert, die Aufenthaltsqualität am Bahnhof steigt, neue Veloabstellplätze entstehen. Der Zugverkehr wird natürlich nicht behindert: der Park liegt auf gleicher Höhe wie die Passerelle.

Einwand: «Der Vorschlag muss eins zu eins umgesetzt werden.»

Antwort: Jetzt geht es um einen Grundsatzentscheid: Unterführung oder Park? Bei einer Annahme hat der Grosse Rat den Auftrag, umgehend ein Projekt erarbeiten zu lassen, das der Bevölkerung zur Abstimmung vorgelegt werden kann (Ausformulierung der Initiative). Basis dafür kann, das unter breiter Mitwirkung entstandene Vorprojekt «CentralParkBasel» sein, das genug Gestaltungsspielraum bietet, um allen Bedürfnissen (SBB, Gesellschaft und Wirtschaft) gerecht zu werden.

Einwand: «Der Park kostet bis 400 Millionen Franken.»

Antwort: Der «CentralParkBasel» ist bezahlbar und schafft grossen Mehrwert. Woher der Betrag von 400 Millionen stammt, welcher das Vorhaben angeblich kosten soll, bleibt rätselhaft. Zum Vergleich: die beste- hende Passerelle hat 86 Millionen Franken gekostet. In Basel besteht der reich dotierte Mehrwert- abgabefonds, dessen Zweck es ist, Grünanlagen aufzuwerten und vor allem neue zu schaffen. Dieser Fonds wird laufend durch Grossprojekte gespiesen. Daraus kann auch ein erheblicher Teil des Parks finanziert werden. An anderen Orten wurde übrigens bereits über die Geleise gebaut, und es wurden damit Stadtteile miteinander verbunden: so in Ourense, Spanien, mit dem Park von Sir Norman Foster über der AVE Station für 63 Millionen Euro oder beim Bahnhof Centrale in Bari, Italien, durch Fuksas Architekten.

Einwand: «Das wird ein Deckel wie in Bern.»

Antwort: Der Park wird grosse Lichtöffnungen haben, welche die Perrons offen und hell lassen. Die Lösung mit Park wird auf jeden Fall attraktiver sein als eine Unterführung in der kein Sonnstrahl fällt. Und die Alternative zum Park ist eben eine Unterführung unter den Geleisen.

Einwand: «Park und Bäume können nicht über den Geleisen stehen.»

Antwort: Wie viele Beispiele (z.B. Joggeli, High line NY, begrünte Innenhöfe mit Parkgaragen darunter) seit Jahrzenten zeigen ist dies technisch einfach realisierbar. (...) Gärtnerisches Fachwissen vorausgesetzt stehen hunderte von Arten zur Verfügung. Es gibt sogar Bäume, die wachsen aus Felsenritzen ohne jeglichen Humus.


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Abt. Neulich im St. Johanns-Park


Wir haben HdM aber können offenbar keine Spielplätze bauen...

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Abt. Schwingen, Schwingen, Schwingen, Schwingen ...


Ich kann keine Schweizer Zeitungen mehr lesen, keine Schweizer Radio- oder TV-Station mehr ertragen. Das seit Tagen schon und wohl noch einige Tage über das Wochenende hinaus. Wo ich hinschaue und -höre: Alles (nun gut, beinahe alles) dreht sich um das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Burgdorf (auf der Webseite ist als News zu erfahren, dass der Ticket-Verkauf am 22. Mai startet).

Wie ist es zu diesem Hype gekommen? Ist es die grosse wiedererwachte Lust auf die guten alten Werte, als die Schweiz noch ein einig Volk von Brüdern war, die, wenn sie gerade nicht als Söldner in allen Kriegen dieser Welt tätig waren, sich im Sägemehl an die Hosen griffen?

Back to the Urtümlichkeit? Nun, das ist jetzt nicht mehr so einfach, wenn sich ein Anlass so sehr vermarkten (und vereinnahmen) lässt, wenn sich fast alle grossen bekannten "Schweizer" Marken (von Migros bis Toyota) als "Königsponsoren" feiern lassen und dies auch allgegenwärtig und -zeitlich kundtun. Die NZZ mutmasst bereits, dass dieser Hype um den Hosenlupf seinen Höhepunkt bald überschritten haben könnte, und dass sich die Medien auf der Suche nach einer neuen Randsportart, die sie zum neuen Trend erklären können, aufmachen werden.

Aber was für eine denn? Bogenschiessen etwa?


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