Samstag, 2. März 2013


Abt. Qualitätsjournalismus – heute: Die BaZ und die Riehener Wahlen


Ich gebe es zu, die Wahlen in der Gemeinde Riehen gehören nicht zu meinen vordringlichsten Interessen. Deshalb habe ich die Ausführungen von Mischa Hauswirth in der "Basler Zeitung" auch überblättert. Absolut zu unrecht, wie sich im Nachhinein herausstellt. Denn diese Ausführungen eignen sich offensichtlich einmal mehr, um die journalistische Arbeit von Hauswirth in richtige Licht zu rücken, wie Patrick Huber, Präsident Junge CVP Basel-Stadt und Riehener Einwohnerrat bemerken musste. Huber hat einen Brief an Chefredaktor Markus Somm geschrieben, den wir gier gerne in voller länge wiedergeben:

Fehler über Fehler soweit das Auge reicht S. 14; BaZ vom 2. März; Wer folgt auf Willi Fischer als Gemeindepräsident? Im Artikel von Herrn Mischa Hauswirth über die Riehener Gemeinderats- und Gemeindepräsidentswahlen haben sich derart viele Fehler eingeschlichen, dass einige Korrekturen unumgänglich sind. Ich beschränke mich daher vorerst auf die Richtigstellungen:

  • Der Gegenkandidat bei der letzten Wahl zum Gemeindepräsidenten war kein bürgerlicher Kandidat, sondern wurde lediglich von der SVP unterstützt.
  • Was die Rücktritte betrifft, hätte Herr Hauswirth durchaus einmal auch die Riehener Zeitung lesen dürfen. Willi Fischer (EVP) wird wieder antreten hingegen treten Irène Fischer-Burri (SP) und Maria Iselin (LDP) zurück.
  • Die EVP hat bei den letzten Grossratswahlen nicht 7% sondern 9,8% erzielt.
  • Die Gemeinderäte werden im Fall auch vom Volk gewählt, Herr Hauswirth! Warum soll die Verteilung nicht der “Wirklichkeit“ entsprechen? Die SVP Kandidaten wurde vom Volk (!) nicht gewählt.
  • Welche jounalistische Relevanz hat es, dass Roland Lötscher (SP, Jahrgang 1956) mal im Vorstand der Juso Schweiz war? An dieser Stelle müsste seine bald 10-jährige Arbeit also Einwohnerrat beurteilt werden, welche nicht mit einem Wort erwähnt wird.
  • Den angeblich “zu unbekannten“ Thomas Strahm kennt in Riehen jeder. Er ist Fraktionspräsident der LDP, seit 2001 Einwohnerrat, war Einwohnerratspräsident, seit 2007 Grossrat (und nicht wie geschrieben seit 2009) und wurde in ihrer Zeitung noch vor wenigen Wochen als “Galionsfigur“ der Riehener LDP bezeichnet, was auch eher zutrifft.
  • Christoph Bürgenmeier (LDP) wird als “so gut wie gewählt“ bezeichnet. Offenbar ist untergegangen, dass genau dieser Christoph Bürgenmeier schon einmal gegen Willi Fischer angetreten ist und verloren hat.
  • Einfach nur lustig ist, dass Christine Kaufmann (Fraktionspräsidentin EVP) als “zurückgezogen und eher reserviert, ja schüchtern“ beschrieben wird. Christine Kaufmann ist die wahrscheinlich aktivste Einwohnerrätin ihrer Fraktion und hält mit Abstand die meisten Fraktionsvoten.
  • Angeblich hat man kaum gemerkt, dass Daniel Albietz (CVP) im Gemeinderat ist. Das ist wahrscheinlich eine Gefühlsangelegenheit. Allerdings kann man objektiv festhalten, dass er massiv mehr Vorlagen in den Einwohnerrat gebracht hat als sein Vorgänger. Es wird geschrieben “Seine Projekte […] fanden im Einwohnerrat nur selten eine Mehrheit und wenn, dann nur in deutlich abgewandelter Form.“ Das ist schlicht und einfach falsch, weshalb wohl auch keine Beispiele erwähnt sind. Die weiteren Aussagen über Albietz und seine Partei – und das weiss ich als CVPler – sind ebenfalls falsch.
  • Eduard Rutschmann (SVP) als geradlinig und transparent zu bezeichnen steht selbstverständlich jeder Zeitung offen – zeugt allerdings auch vom politischen (Nicht) Verständnis des jeweiligen Journalisten.
Dass man in einem einzigen Zeitungsartikel eine derart grosse Menge an inhaltlichen Fehlern machen kann, habe ich nicht für möglich gehalten. Herrn Hauswirth würde ich dringend raten, einmal eine Einwohnerratssitzung zu besuchen (oder mehrere) und künftig einmal die anderen Zeitungen zu durchstöbern. Ebenfalls eine bewährte Methode ist es, die Betroffen selbst zu fragen – gelegentlich geben sie sogar Auskunft über Kandidaturen und Rücktritte. Und noch so ganz am Rande: Auf der Homepage des Grossen Rats kann man sehr einfach nachschauen, wer wie lange Grossrat ist und welche Partei, wie viele Stimmen erzielt hat. Wie kann man solche Fehler begehen?!?! Falls es sich beim erwähnten Journalisten um das Beste handelt, was die BaZ zu bieten hat, biete ich mich zukünftig gerne an, die Artikel über die Riehener Politik unentgeltlich für die Basler Zeitung zu verfassen – den Politikern, der Bevölkerung und der BaZ zuliebe.

Patrick Huber, Präsident Junge CVP Basel-Stadt, Einwohnerrat"

Wir warten gespannt auf die Reaktion der angesprochenen Zeitung.


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Abt. das leere Basel IV - heute: Stücki Business Park


Nicht nur das Stücki Einkaufszentrum ist fast menschenleer. Auch der gleich daneben gebaute Stücki Business Park. Swiss Prime Site Halbjahresbericht 6.2012, Seite 42, über denselben:

Am 11.12.2006 wurde mit HRS Real Estate AG ein Totalunternehmervertrag und am 15.05.2009 ein Nachtrag über total CHF 75.385 Mio. unterzeichnet zur Erstellung der Geschäftsliegenschaft Stücki Business Park mit fünf Gebäuden an der Hochbergerstrasse in Basel. Die Gebäude wurden im Geschäftsjahr 2011 fertiggestellt. Die für das Jahr 2012 noch ausstehenden Zahlungen von CHF 1.000 Mio. wurden im ersten Halbjahr vollumfänglich geleistet [CHF 1.000 Mio.]
Dem Halbjsahresbericht von Mitte 2012, Seite 46, entnehmen wir, dass SPS mit dem Businesspark knapp 3 Millionen pro Jahr verliert:
Basel, Hochbergerstrasse 60/ Stücki Business Park 60A–E. Anschaffungskosten: 99'865'000.0, Fair Value (nach W&P): 95'710'000.00, Halbjahres-Sollmietertrag: 3'418'141.68, Halbjahres-Leerstandsverlust: 1'443'937.20, Halbjahres-Nettomietertrag: 1'974'204.48
Im November 2012 beschloss der Grosse Rat, Swiss Prime Site (SPS) auch weiterhin unter die Arme zu greifen. In Zukunft soll der Standortförderungsfonds zwei statt einer Million jährlich erhalten. Was hat das mit SPS zu tun? Im zu 42% leeren Stücki Business Park eingemietet sind der so genannte "Basel Inkubator" ("Kantonales Gründerzentrum", erhält von 2009 bis 2014 knapp 1 Million) und der Technologiepark Basel ("Technologiepark für Unternehmen aus Hochtechnologiebranchen", erhält von 2009 bis 2019 6,6 Millionen). Beide subventionieren ambitionierte Jungunternehmer (und einen multinationalen Kunststoff-Konzern, der 200 Millionen Dollar Umsatz macht) mit günstiger Infrastruktur im halbleeren Stücki Business Park... Man darf gespannt sein auf den Jahresbericht 2012 von SPS, angekündigt auf dem 19.3.

Frühere Folgen der Serie "das leere Basel".


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