Dienstag, 15. Mai 2012


Abt. Tattoo Tattaa


Gott sei Dank! Das Basel Tattoo kann stattfinden!

Jetzt ist es doch endlich mal Zeit, dass wir uns dem Inhalt des Militär-Folkloreanlasses zuwenden. Allzu viel an Details ist auf der Website von Basel Tattoo nicht zu erfahren. Also beschränken wir uns gezwungenermassen auf die Liste der auftretenden Formationen. Also aufreten wird das:

Rekrutenspiel der Schweizer Armee
Und nicht nur das! Auch der
Basel Tattoo Chor
... wird, ja wohl was? Wahrscheinlich singen. Während die
Ailsa Craig Highland Dancers
... aus Schottland wohl, wie der Namen sagt, eher tanzen werden. Gross angesagt ist dieses Jahr das Marschieren, mit dem:
Lochiel Marching Team
... aus Neuseeland und der:
Meiden Junior High School Marching Band
... aus Japan. Mit kleinen Schritten? Keine Ahnung. Und wenn wir schon im Osten sind: Zwei Formationen aus der russischen Armee sind dabei. Und ein "Drill Team" aus Dänemark.

Kommen wir aber zu den Höhepunkten! Zu den:

Massed Pipes & Drums
Das ist schön und "international", wie es heisst, und geht unter die Haut. Und hat schon heute ein bisschen stattgefunden als Freudesmarsch der "Heb Sorg zum Tattoo"-Kameraden (also ein echter Mehrwert, ausgelöst durch den Rekurs!)

Für den absoluten Höhepunkt aber werden die einheimischen Stars vom:

Top Secret Drum Corps (Schweiz)
... sorgen. Und besonders freuen darf man sich auf die neuen Uniformen und Instrumente, die dieser Formation aus dem Swisslos-Fonds Basel-Stadt bezahlt worden sind. Für 50'000 Franken. Das ist gleich viel, wie die Internationale Gesellschaft für Neue Musik oder die Mädchenkantorei Basel für das gesamte Programm an staatlichen Mitteln in einem ganzen Jahr bekommen.

Aber solche Vergleiche sind primitiv. Ich weiss! Vor allem, weil – das muss doch auch noch erwähnt sein – Basel Tattoo auch karitativ tätig ist. So behaupten die Organisatoren jedenfalls:

"Die Basel Tattoo Charity Stiftung unterstützt gemeinnützige Organisationen oder gemeinnützige Projekte zur Förderung des Militärmusikwesens sowie damit verbundene kulturell, karitativ, sozial oder ökologisch tätige Organisationen."
Das ist aber interessant. Was genau sind wohl ökologische und soziale Taten im Rahmen der Förderung des Militärmusikwesens? Die Wiederaufsaat des Kasernen-Rasens? Wer sich dafür interessiert, kann spenden.

Und noch etwas:

"Das eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (...) hat im Namen von Bundesrat Ueli Maurer die Leistungsvereinbarung mit dem Basel Tattoo um weitere fünf Jahre bis zum 31. Dezember 2017 verlängert."
Wenn wir also schampar Glück haben, wird dereinst sogar noch die Swedisch Gripen-Jet-Tamtam-Rrroarr-Band ans Basel Tattoo kommen. Oder alternativ die "Inner-Enemy Blowing Down the Air-Force-Whistlers".


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Abt. service public - heute: SRG-GAV kaputt


Das SSM teilt soeben mit:

Heute Dienstag sind in Bern die Verhandlungen zu einem neuen Gesamtarbeitsvertrag 2013 zwischen der SRG und dem Schweizer Syndikat Medienschaffender SSM gescheitert. Nachdem die SRG kategorisch weitere Verhandlungen ablehnt, droht erstmals in der Geschichte der SRG ab dem Jahr 2013 ein vertragsloser Zustand. Die Konsequenzen für die Erfüllung des Service Public Auftrages sind nicht absehbar. Unter den Vorwand, den GAV zu vereinfachen, unterbreitete die SRG seinem Sozialpartner einen Abbaukatalog wie er in der jahrzehntelangen Geschichte der GAV-Verhandlungen dem SSM noch nie unterbreitet worden ist.
Und damit wär wohl die Frage "Gibt es einen anderen Kapitalismus?", gestellt von Herrn Weck als "europaweit gehörter Autor und Sozialwissenschaftler", durch denselben Herrn Weck als Generaldirektor beantwortet.

Und weil wir hier ja immer so verdammt ausgewogen sind, gibt's auch noch die Position von Herrn Weck:

Die Summe vieler kleiner Differenzen steht dem Konsens im Wege. Die SRG möchte möglichst einfache Regeln, einheitliche Bestimmungen und vernünftige, branchenübliche Zulagen. Das SSM ist zwar bereit, auf gewisse Anliegen der SRG einzutreten. Es verlangt dafür aber Kompensationen, die massive Mehrkosten und viel zusätzlichen administrativen Aufwand nach sich ziehen würden.
Und da die Beobachtungen von Impressum ("impressum, der grösste Schweizer Verband von JournalistInnen, nahm an den Verhandlungen als Beobachter teil."):
Die SRG hatte an diversen Punkten versucht, das Personal flexibler einsetzen zu können und dabei auch bei den Entschädigungen für Nachtarbeit, Wochenendarbeit sowie unregelmässige Arbeit zu sparen, sowie den Gesundheitsschutz empfindlich einzuschränken. Auch die Einlagen in den Kreativitätsfonds, der den Mitarbeitenden insb. für Weiterbildungen zur Verfügung steht, und der die Gegenleistung für abgetretene Urhebernutzungsrechte darstellt, wollte die SRG in unakzeptablem Umfang kürzen. Trotz der konkret demonstrierten Bereitschaft des SSM, dem Flexibilitätsbedürfnis der SRG Rechnung zu tragen, konnte keine Einigung gefunden werden. (...) Auf die SRG mit ihrem extremen Bedürfnis nach flexibel einsetzbarem Personal würde gemäss Einschätzung von impressum bei einem GAV-losen Zustand ein heute kaum abschätzbarer Aufwand zukommen, um auf einzelvertraglicher Ebene eine zum GAV äquivalente Situation herbeizuführen. Ausserdem wäre der Aufwand sowohl beim SSM als auch bei der SRG für die Lösung der zu erwartenden arbeitsrechtlichen Probleme enorm.
Zur Flexibilitätsforderung nur das: Flexibler als die Journis bei der SRG wäre Sklavenhaltung! Die SRG-Journilöhne? Mindestlohn bei tiefster Einstufung: 67'251.-, Maximallohn bei höchster Einstufung: 137'787.- Ergo 0-20% über den Mindestlöhnen von Impressum.


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Veranstaltungstipps


Tikiflyer

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Abt. Selbstwahrnehmung /-darstellung


Es ist ein heikles Thema, aber jüngst diskutierte ich mit einem Kollegen über das Verhältnis Deutsche/Schweizer und über die Kritik von Dieter Moor an den Schweizern, die u.a. "permanent ihre Geschichte" verfälschen würden. www.n-tv.de Wenn das stimmt, wie geht sowas? Vielleicht so? Die NZZ interviewt aus Anlass einer Studie über Cloud-Dienste den Verantwortlichen beim Fraunhofer-Institut, das die Studie durchführte. www.nzz.ch An keiner Stelle weist die NZZ darauf hin, dass das Institut in Deutschland forscht, wohl aber taucht mehrfach der Hinweis auf die Kritik am Cloud-Anbieter mit Schweizer Wurzeln Wuala hin, der zwar schon lange von LaCie/USA/FRA übernommen wurde, aber im Lead immer noch als "Schweizer Anbieter" vorgestellt wird. Die Übernahme durch LaCie wird zwar erwähnt, dass Wuala aber in ausländischer Hand ist, wird verschweigen. Der Online-Artikel ist zwar mit zahlreichen Links bestückt, aber keiner geht aufs Institut oder die Studie. Wer also weder das Fraunhofer-Institut noch LaCie kennt, bekommt den Eindruck, alles sei Schweizer Käse.


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