muss man die kennen?

Derzeit stolpert ja - wie jedes Jahr - "tout Bâle" in Locarno am Filmfestival rum. Da ist es doch gut zu wissen, warum trotzdem nichts verpasst, wer dieser Tages diesseits des Gotthards bleibt. Einerseits ist z.B. das Wetter am Rheinknie gleich gut wie am Lago Maggiore: Andererseits bleiben einem hier Streifen wie der Eröfnungsfilm auf der Piazza Grande, "Vexille", erspart:

Die politische Elite in Belgien wirkt etwas unbedarft, wenn der Reporter sie fragt, warum der Nationalfeiertag am Nationalfeiertag begangen wird. Wetten, das wär hierzulande genau gleich! Denn eigentlich ist er laut Georg Kreis' Eintrag im Historischen Lexikon eine ausländische Erfindung, resp. ist er auf Druck von aussen entstanden:

Zur jährl. Einführung kam es erst 1899, als der Bundesrat - nicht zuletzt auf Drängen von Auslandschweizerkolonien, die ebenfalls eine Art von "Quatorze Juillet" oder "Kaisers Geburtstag" haben wollten - die Kantone aufforderte, jeweils am Abend des 1. August die Glocken läuten zu lassen.

Als Spezialist für hinkende Vergleiche komme ich nicht umhin, auf die historischen Parallelen zwischen zwei gescheiterten Invasionen hinzuweisen. Irgendwie werde ich den Vedacht nicht los, dass das Ganze eine dieser populären Geschichtsnachstellungen war. Sollte der zeitgezündete Feuerwerkskörper auf der Rütliwiese gar eines der unzähligen erfolglosen Attentate auf Fidel symbolisieren?

<a href=www.sf.tv target=blank>» 10vor10-Beitrag zur Rütli-Invasion

Zürich. SDA/baz. Aufregung in Zürich-Schwamendingen: Eine Frau hat am Dienstagnachmittag eine Königspython entdeckt. Diese konnte von der Polizei wieder eingefangen werden. Die Besitzer werden gesucht.

In der Ausgabe von heute hab ich 3 neue Wörter gelernt: <a href=www.google.com target=_blank>Hoffnungswink: Er kommt aus Saudi-Arabien. Und hat zu tun damit, dass dessen Aussenminister Saud al-Faisal meinte, sein Land werde vielleicht mit Irak diplomatische Beziehungen aufnehmen. Mehr hab ich auf Seite 9 nicht verstanden. <a href=www.google.com target=_blank>Führerregime: Im Lörracher Burghof gibt's derzeit eine Ausstellung über den örtlichen Nazidichter Hermannn Burte. Artikelautor René Zipperlen ist von der Ausstellung so erschüttert, dass ihm als erster Satz entfährt:

Das Erbe Burtes (1879-1960) ist eine offene Wunde, die den deutschen Teil des Dreiländerecks bis heute umtreibt.

"Die Holzbeige für's 'Höhenfeuer' auf dem Bruderholz brennt nicht recht. Was tun?" "Sprit reinpumpen, wär ne clevere Idee, oder?" "Hoppla, der Sprit fängt Feuer und brennt retour!" "Zum Glück steht Kollege Essig Schlauch bei Fuss!" Zu Schaden kam niemand, zum Glück. Aber: War das echte Dummheit der Feuerwehrleute oder wollten sie demonstrieren, was man am heimischen Grill besser nicht macht? Die Frage muss offen bleiben!

Man soll ja alles mal ausprobiert haben im Leben. Heute stand als Première auf dem Programm: Eine offizielle 1. August-Feier. Es sprach: Regierungsrätin Eva Herzog.


Eine Geschichtslektion (wie kam Basel eigentlich zur Schweiz?) plus der Versuch, dem Publikum den Gedanken näher zu bringen, dass Basel in der Eidgenossenschaft mit Zürich zusammenspannen könnte gegen die aktuelle Übermacht der ländlichen Kantone. Was ihr laute "Buh!"-Rufe einbrachte, sobald sie den Namen "Zürich" ausgesprochen hatte. Dann ein rascher Abgang und die Knallfrösche im weitesten Sinne übernahmen wieder.

Und so geht das stuuuuundenlang!

1826 Tage war Infamy am Wochenende online. 1826 Tage sind - 4x365 plus 1x366 - exakt 5 Jahre infame Betrachtungen zum lokalen Weltgeschehen. Ich weiss nicht, ob es eine Weisung von Infamy-CEO Fuzzy Abderhalden gab, das Jubiläum möglichst low profile zu händeln, oder ob die Konzernspitze das Datum schlicht verpennt hat. Meinerseits möchte ich es aber nicht unterlassen, meine besten Wünsche an den Claraplatz zu übermitteln. Flossen hoch und weiter so! Basel braucht Infamy mehr denn je!

Foto: patpatpat on infamy, 3. Juni 2006

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patpatpat, 1. August 2007 um 01:43:00 MESZ

Abt. neulich am Rhein

Standbilder siehe hier