Wie bringt die russiche Videoagentur Ruptly über Stunden einen stabilen HD-Stream aus Basels Strassen von ihrem mobilen Reporter ins Netz? Ein Hinweis ist dieser Tweet einer der beteiligten Journalistinnen:

#Ruptly live crew in #Basel today for demo against #OSCE ministerial council pic.twitter.com/IWgWGAHTm5

— Rafaela Freitas (@rafaelapfreitas) 5. Dezember 2014

LiveU ist das Stichwort: Dabei handelt es sich offenbar um den Hersteller von mobilen Kameraeinheiten, die bis zu 8 Handy-Verbindungen parallel schalten können und so ein Mehrfaches an Bandbreite für den Uplink verfügbar machen. So geht das.

Ruptly streamt schon die längste Zeit in HD aus den Strassen von Basel:

Und inzwischen schauen deutlich mehr von zu Hause aus zu (277), also vor dem Hirschi rumstehen (50):

UPDATE: Der Livestream ist vorbei, aber die 3 gestreamten Stunden, von der Besammlung bis zum Demofeierabendbier im Hirschi sind on demand vorhanden bei youtube. Mit unverpixelten Gesichtern. Das mag OK finden wer will.

Der offenbar unvermeidliche "The Pretender"-Moment,

heute auf dem Claraplatz, ist festgehalten zwischen 1h30Min und 1h40Min.

Mitten auf der Frontseite: Die BaZ sah gestern Trams auf der Johanniterbrücke fahren!!! Senkt den Jungs am Aeschenplatz die Dosis! Das gestern war ganz offensichtlich zu viel von was-auch-immer!

Aus der #BaZ von heute. Hat jemand ein Bild davon? Bitte einsenden an @tageswoche. Geld spielt keine Rolle! pic.twitter.com/sVTaoqb9ZF

— Dani Winter (@dani_winter) 5. Dezember 2014

Am 4.12.2014 um 18:30 Uhr, kritisch beäugt von hohen Militärs (siehe oben), war es endlich soweit: Die Artillerie-Freaks konnten in der Stadt Basel 5 Minuten lang ihre historischen Gerätschaften benutzen; das obwohl Basel wegen des OECD-Gipfels die derzeit wohl bestbewachteste Stadt der Schweiz ist und Irritationen möglich seien könnten. Egal, unser rasender Reporter war leif vor Ort:

P.S. von ppp: Granatexplosionen über der Stadt: Alle am Rheinknie lebenden Flüchtlinge aus aktuellen und ehemaligen Kriegsgebieten zwischen z.B. Sarajewo und Baghdad sind dem Artillerie-Verein Basel-Stadt sicher dankbar für die jährliche Reaktivierung ihrer Traumata.

Übrigens, Artilleristen, hat der Papst 2013 den Tag der Heiligen Barbara neu auf dem 1.8. gelegt. Ehrlich! Auf dass euer Geknalle in den anderen Böllerschüssen untergehe!

Kerry sass mit seinem russischen Counterpart Lawrow zusammen in Basel. Der Knipser vom State Department hielt den Moment von hinten links hinter ihm fest:

Das Bild in Originalgrösse runterzuladen und reinzuzoomen hilft leider auch nicht. Es bleibt unlesbar, was auf Kerrys Spickzettel stand:

Welthistorisch gesprochen: Schade!

Vermutlich ist es eine Mischung aus Daniel Baers Statement vor ein paar Tagen in Wien zur Ausdehnung der OSZE-Beobachter-Posten an der Grenze der Ukraine zu Russland, dem Statement der Aussenminister der NATO-Länder, worin sie den Aufbau einer Einheit namens "Speerspitze" an der NATO-Ostgrenze ankünden, und der Zusicherung desselben Kreises, dass man die ukrainische Armee hochrüsten wolle für ein paar hundert Millionen.

Lawrow seinerseits bestand offenbar auf Verhandlungen unter Beteiligung der selbsternannten Republiken Donbas und Lugansk (und wird sich des Weiteren geäussert haben entlang des Inhalts dieses Interviews seines Sprechers mit einem russischen Agenturjournalisten).

Und wererliwer macht hier ein Selfie? #OSZE @moringuy pic.twitter.com/cmp8ppcJ2E

— Bildred. Tageswoche (@Bild_Tageswoche) 4. Dezember 2014

Da vergeht sogar John Kerry die Lust, zum Nachtessen in der Safranzunft zu bleiben, und er macht sich aus dem Staub, ab nach London...

Heading out to #London - Thanks for the welcome & hospitality, @AmbSuzi and @USEmbassyBern team!

— John Kerry (@JohnKerry) 4. Dezember 2014

Noch'n Päckli Schoggi von der US-Botschafterin in der Schweiz, Suzi LeVine, mit auf den Weg nehmen...

and off ...

... he goes mit der Air Force Two:

Gute reise Mr. Secretary! pic.twitter.com/0IWl221Yyf

— Suzi LeVine (@AmbSuzi) 4. Dezember 2014

At @OSCE ministerial, @JohnKerry and @GermanyDiplo FM Steinmeier prepare their remarks. pic.twitter.com/lxeUFXUyrG

— Daniel Baer (@danbbaer) 4. Dezember 2014

Swiss lunch at @OSCE ministerial, served by Swiss army and complete w army chocolate! pic.twitter.com/30a2UBTlW1

— Daniel Baer (@danbbaer) 4. Dezember 2014

Amtl. bew. Hobbyfotografen! Überlasst das Fonzi Schnellschuss (weitere sehr gelungene Schnappschüsse aus dem Ministerratstreffen bietet das aktuelle Team Schnellschuss), oder den Knipsern vom State Departement:

Nach dem Meet & Greet und dem obligatorischen Gruppenfoto eröffnete Bundespräsident Burkhalter die Konferenz. Er ruft zu konstruktiven Verhandlungen auf.

Ganz Wackere stehen schon seit dem frühen Morgen auf dem Claraplatz und fordern Unterstützung für die Ukraine: Live TV von der OSCE gibt es übrigens auch: www.osce.org

10:40 Uhr Reger Flugverkehr. Den Kirchturm lasst ihr aber stehen.

Zufällig bin ich auf dem Heimweg im Second Hand Laden / Vintage The Store bei Graf Seismo gelandet, direkt beim Messeplatz. Und er hat mir ein wenig über sich und seinen Laden erzählt. Und mir einen Song vorgespielt. Aber hört selber:

Im Südosten der Ukraine soll es einen Atomunfall gegeben haben - im Atomkraftwerk Zaporizhe, dem grössten AKW Europas. Reuters berichet, der ukrainische Ministerpräsident Arseni Janzenjuk habe eine Pressekonferenz zum Unglück angekündigt.

Wenn am Donnerstag, 4.12.2014 23 (!) Granaten knallen in Basel ist das KEIN Angriff auf die OSZE Ministerratskonferenz! Sondern Realsatire:

Donnerstag, 18:30, sind die Aussenminister vermutlich grad unterwegs in ihr Hotel, um sich frisch zu machen für das Znacht in der Safran Zunft.

Wir gehen davon aus, dass sie, ihre Security-Leute (CIA, FSB & Co), ihre Entourage, alle 3'600 Soldaten und die 1'000 PolizistInnen etc. vorgewarnt sind! Sonst befürchten wir da und dort eine Panikattacke!

Worst case schiesst innert Minuten eine über der Stadt kreisende F/A-18 eine Luft-Boden-Rakete auf den Standort der Kanone unterhalb des St. Johanns-Tores…

(via: Jan Krattiger)

Nachtrag zum Posting von gestern: In der Nacht auf Montag erstellt, ist das Programm der "OSCE Parallel Civil Society Conference 2014" (heute und morgen stattfindend) nun doch online: Detailprogramm (application/pdf, 147 KB) .

Ein Blick lohnt sich auch auf ein zweites, umfangreiches Dokument aus der Ecke: Unter dem Dach der "Civic Solidarity" haben offenbar rund 60 Nichtregierungsorganisationen aus OSZE-Mitgliedsländern Beobachtungen und Verbesserungsvorschläge in Sachen Menschenrechte versammelt, die sie den Aussenministern übergeben wollen. Ein längeres, äusserst lesenwertes Dokument: Empfehlungen (application/pdf, 796 KB)

Ein Kapitel darin trägt den Titel: "Human Dimension Issues in Switzerland: The Self-Evaluation". Darin werden die Ergebnisse der mehrstufigen Selbstbeurteilung der Schweiz in Sachen Menschenrechte, durchgeführt durch das "Schweizerische Kompetenzzentrum für Menschenrechte (SKMR)" anlässlich der OSZE-Präsidentschaft, referiert und kommentiert.

Der Abstract:

The most significant fact that arose from the self-evaluation of Switzerland is that (non-) discrimination of foreign nationals / rights of migrants and refugees / xenophobia is they area in which the country has experienced grave shortcomings in implementing OSCE recommendations. This conclusion is supported by the sub-study on election monitoring, which indicated a widespread exclusion from the right to vote of foreign nationals, leading to a situation in which nearly a quarter of the population is excluded from democratic decision processes. The study also points out the high hurdles that complicate the naturalization process, as well as deficiencies in protecting people’s rights in the field of aliens’ and asylum law. The conclusion is also supported by the sub-study on intolerance and racism, which noted problems in the practice of granting asylum to homosexuals, the social exclusion of asylum seekers, the lack of integration of Yeniche, Roma and Sinti, xenophobic discourse and anti-Gypsyism.

We recommend that foreign citizens living in Switzerland be granted the right to elect and vote.

We recommend that the Swiss government take concrete steps to adopt and implement the measures recommended by the OSCE/ODIHR EAM Reports in order to fully comply with international good practice in the field of party and campaign financing. The low level of transparency regarding the influence of interest groups in the political process risks undermining the proper functioning of Swiss democracy and carries a significant potential for corruption.

We recommend making the principle of allowing peaceful but unauthorized demonstrations, not punishing participants in such demonstrations and dealing with potentially or actually violent protesters individually (including through arrest, prosecution and punishment be made the standard rule of police engagement, if this has not already been done.

We recommend improving access to justice in cases of gender based discrimination, enhancing the private sector’s commitment regarding equal pay and increasing the number of women in leadership positions (underpinned by more binding obligations for businesses), increasing efforts to overcome gender segregation in the labour market by addressing stereotypes on all levels and further enhancing the compatibility between family and working life by increasing the quality and affordability of child care facilities as a precondition for women’s full participation in paid employment.

Seit dem 6. Oktober steht auf der Website der "OSCE Parallel Civil Society Conference 2014", organisiert von etwas namens "Civic Solidarity":

More detailed agenda will be posted here after the Organising Committee finalises it.

Tuesday, 2 December 2014 OSCE Parallel Civil Society Conference (registration 09:00-10:00, opening at 10:00) Venues: Hotel Pullman, Clarastrasse 43, 4058 Basel (until 16:00); visits to different spots in Basel (16:00-18:30); Kaserne Basel, Klybeckstrasse 1b, 4057 Basel (from 18:30)

Wednesday, 3 December 2014 OSCE Parallel Civil Society Conference (start at 09:00, closing at 16:45) Venue: Hotel Pullman, Clarastrasse 43, 4058 Basel

Aber: 3 Mails seit dem 24.11. an die offizielle, auf der Seite genannte Kontaktadresse parallel.conference@gmail.com blieben unbeantwortet. Ebenso eine Anfrage über die facebook-Page der organisierenden Gruppierung namens "Civic Solidarity".

Erst ein Mail heute an Co-Organisator Swisspeace brachte ein bisschen Licht in die Sache. Es führte zu telephonischem Kontakt mit Lukas Krienbühl, dem "Head of Communications" von Swisspeace.

Dass da niemand auf meine Mails geantwortet habe, sei natürlich unschön. Aber man wisse halt auch nicht genau warum, denn dafür sei eben "Civic Solidarity" zuständig.

Er erklärte zudem, ausser Eröffnung und Schluss sei die Veranstaltung für Medienschaffende nicht öffentlich. Sondern nur für die Vertreter von Nichtregierungsorganisationen. An der Eröffnung sprächen u.a. BR Burkhalter und der serbische Botschafter. Wenn ich morgen an die Eröffnung käme, könne ich das Programm behändigen und allenfalls Interviews abmachen. Aber die eigentlichen Sessions seien geschlossene Veranstaltungen.

Mir absolut unverständlich bei einer Veranstaltung, die sich "Parallelkonferenz der Zivilgesellschaft" schimpft!

Aber sei's drum. Offenbar ist man da lieber unter sich. Wer "man" auch immer genau ist. Schöne "Zivilgesellschaft"!