Dienstag, 31. Januar 2012


Abt. Bemerkenswertes Urteil


Das Bezirksgericht Arlesheim spricht ein bemerkenswertes Urteil, und kaum ein Basler Medium berichtet, trotz ausführlicher SDA-Meldung, aktuell darüber (ausser Telebasel und Radio DRS): Das besagte Gericht hat die Kündigung von Grenzgängern, die Lohneinbussen mit Begründung des harten Frankens nicht akzeptieren wollten, für missbräuchlich erklärt! Die betroffenen Firma hatte den Gekündigten zwar neue Arbeitsverträge mit niedrigeren Löhnen angeboten, aber das machte die Sache für das Gericht netürlich keineswegs besser. Das Vorgehen der Firma verstosse gegen das Freizügigkeitsabkommen!

Nun könnten womöglich auch andere Firmen in Bedrängnis kommen, auch die des Basler Arbeitgeberpräsidenten Marc Jaquet, der für Lohnkürzungen für Grenzgänger in der "Basler Zeitung vor nicht allzulanger Zeit so viel Lob einheimsen konnte:

"Was Jaquet, der zugleich Präsident des Basler Arbeitgeberverbandes ist, tut, könnte in der ganzen Region Schule machen. Zwar reden viele Chefs öffentlich noch nicht darüber, aber Gedanken haben sich schon viele in dieser Hinsicht gemacht."
... schrieb Chefredaktor Markus Somm Ende August 2011 in einem Leidtartikel des neoliberalen Lobes voll:
"Sein Mut ist zu loben, sein Vorgehen zu empfehlen. Was immer möglich ist, um die Kosten zu senken, muss heute geprüft werden, und angesichts der Tatsache, dass die Grenzgänger bloss etwa die Hälfte des Währungsgewinnes, den sie in den vergangenen Monaten ohne grosses Zutun geschenkt erhielten, abgeben müssen, ist Jaquets Schritt sogar als überaus sozial verträglich zu werten. Auch die um zweieinhalb Stunden verlängerten Arbeitstage sind für die Angestellten gewiss unangenehm, aber wohl zu verdauen."
Es handelt sich vorerst nur um erstinstanzliches Urteil. Und natürlich bleibt die detaillierte Begründung abzuwarten. Aber es ist zu hoffen, dass dieses Beispiel Schule machen wird. Auch als deutliches Zeichen gegen die Abschottungspolitik (und meintwegen auch als politische Munition für die EUxorzisten).


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Briefkastenschmuck


Weil - zumindest bei mir - nette, selbstgebastelte Hinweise, man möge meinen Briefkasten nicht zusätzlich mit Altpapier befüllen, nichts nützen, kommt hier was Deutlicheres zum Ausdrucken und Aufkleben.

Ca 3.8 cm Kantenlänge

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Managed Care



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Abt. Wenn ein Esel den andern Langohr schimpft


Erstaunliches vernehmen wir heute aus der "Basler Zeitung":

"Die NZZ als SVP-Parteiblatt"
... steht da als Titel. Ohne Fragezeichen. Und der Text darunter ist keine Glosse, sondern über- und durchaus ernst gemeint. Es geht um die in der BaZ letzte Woche kolportierten Querelen rund um die Wahl der Blocher-Ziehtochter Natalie Rickli ins Parteipräsidium der SVP.

Aber was wirft die BaZ nun der NZZ vor? Die "einstige Prawda des Freisinns" hatte die BaZ-Geschichte um den Fall Rickli mit Nennung der Quelle nachgereicht. Etwas gar SVP-nah, wie die BaZ meint:

"Nun, es ist nicht verboten, auf die abgezirkelten Sätze der Politiker hereinzufallen. Dass aber die NZZ noch immer die Sicht der SVP verbreitet, gleichsam wider besseres Wissen, erstaunt. Die einstige «Prawda des Freisinns» – ist sie heute das Parteiblatt der SVP?"
Hier erscheint nun doch noch ein Fragezeichen. Was hat die NZZ nun geschrieben:
"Kam es in der SVP-Fraktion bei den Präsidiumswahlen vom vergangenen Samstag zum «Eklat»? Wie die «Basler Zeitung» erst am Freitag dieser Woche schrieb, habe die Zürcher Nationalrätin Natalie Rickli ihre Wahl zur Vizepräsidentin «einzig den Herren Blocher und Mörgeli zu verdanken»."
Fragen darf man ja mal:
"Der Berner Nationalrat und neue SVP-Fraktionschef Adrian Amstutz stellt die Ereignisse des Wahltags denn auch in ein anderes Licht als die – eigentlich doch häufig als der SVP nahestehend beschriebene – «Basler Zeitung»"
Ist das bereits SVP-Parteijournalismus? Oder geht es der BaZ um etwas anderes. Ist die Zeitung aus Basel vielleicht ewas beleidigt, dass ihre "Endlich-auch-mal-ein-SVP-unfreundliches-Wort"-Geschichte von der alten Tante aus Zürich nicht genügend gewürdigt wird? Ja, dass sogar noch Kritik durchklingt – zumindest indirekt, nämlich im Zitat eines Facebook-Beitrags von Rickli?
"Es folgt im Facebook-Eintrag noch die obligate Schelte an die Adresse des Journalisten der «Basler Zeitung»: «Ganz unseriös und schludrig recherchiert.»"
Tatsächlich klingt etwas Beleidigtes durch, wenn die BaZ schreibt:
"Die NZZ zitiert die Reaktion von Natalie Rickli auf den Bericht der BaZ – «ganz unseriös und schludrig recherchiert» –, ohne dieses Qualitätsurteil einzuordnen. Fast wollte man meinen, der Verfasser des Artikels (...) fühle sich persönlich betroffen, so sehr schien ihm daran gelegen, die Sicht der SVP zu präsentieren."
Nun wird dieses "Qualitätsurteil" in der NZZ aber durchaus eingeordnet:
"Die SVP muss sich darauf einstellen, dass mit der Generation Facebook nicht nur neue Kommunikationskanäle ins Parteileben Einzug halten werden, sondern auch der entsprechende Slang."


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Abt. Lob des Anarchismus


Ist die Occupy-Bewegung ein Zeichen dafür, dass der Anarchismus die linke Utopie der Zukunft sein könnte? In einem lesenswerten Aufsatz in der "Frankfunter Allgemeinen Zeitung" wird diese Frage mit einem Ja beantwortet. Und nicht nur das. Der Autor Uwe Ebbinghaus kann der neuen „Bürgerschaft außerhalb des Staates“ durchaus Sympathien abgewinnen:

"Der Anarchismus wäre momentan, den gezeigten Schwächen zum Trotz, ein vorzügliches Instrument, um zu erklären, warum Erscheinungen wie der Berufspolitiker oder die Parteidisziplin zunehmend als veraltet und oft peinlich erscheinen. In puncto faire und flexible Arbeitsbedingungen erhebt der Anarchist die höchsten Ansprüche; für Politiker, die dem Einfluss der Wirtschaft unterliegen, muss er auch nicht das geringste systemische Verständnis aufbringen. Wie keine zweite politische Philosophie verpflichtet der Anarchismus auf basisdemokratische Ideale und Transparenz."
Hier kann der ganze Artikel gelesen werden.


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