Befehlsverweigerung ist der Grund, warum die drei von der Front im Irak weg nach Hause geschickt wurden. Ihnen passte nicht, wie der Krieg gegen Zivilisten geführt wird, meldet der Guardian: Three British soldiers in Iraq have been ordered home after objecting to the conduct of the war. It is understood they have been sent home for protesting that the war is killing innocent civilians.

Bevor sie weiss, was sie will, hat die offenbar noch unentschlossene SVP präventiv schon mal diese beiden Internet-Domains reserviert.

Das Blatt berichtet über die abgeblasene Leichenzählung à la Calmy-Rey und erwähnt in dem Artikel auch die Initative "iraqbodycount.net", die geneigten infamy-Lesern schon länger ein Begriff ist. Die NZZ behauptet nun iraqbodycount.net stütze sich weitgehend auf über irakische Quellen verbreitete Medienmeldungen ab. Das ist schlicht Mumpiz. Auf deren Website ist zu lesen: Casualty figures are derived from a comprehensive survey of online media reports and eyewitness accounts. Where these sources report differing figures, the range (a minimum and a maximum) are given. All results are independently reviewed and error-checked by at least two members of the Iraq Body Count project team in addition to the original compiler before publication. Und dann folgt eine Liste von gut drei Dutzend Quellen (ABC News bis Washington Post). Also nix von "weitgehend auf über irakische Quellen verbreitete Medienmeldungen". Liebe NZZ, warum diese hingerotzte Diffamierung? Deine Redaktoren, auch "uhg.", Urs Holderegger , seines Zeichens immerhin "Nachrichtenchef NZZ Online" und Autor des Artikels, haben ja wohl Internetanschluss und können lesen, oder? Oder?

Heute mit dem Daily Pioneer:

a.n.s.w.e.r. plant: On Saturday, April 12, join the tens of thousands of people of conscience who will surround the White House. The whole world is watching to see if the people of the United States can intensify the power of the anti-war movement at the moment that the Bush Administration is intending to slaughter tens of thousands of Iraqi people and occupy their country. We urge every anti-war organizer and concerned person to bring your friends, neighbors and family members to this all-important mobilization on April 12.

Das bauliche Herzstück der olympischen Sommerspiele 2008 in Peking wird in der Schweiz entworfen. Das Basler Architektenteam Helzog & de Meulon hat den internationalen Wettbewerb für sich entschieden. mehr...

(Mehr dazu in der neuesten Ausgabe des National Geographic Magazine)

Human Rights Watch (HRW) berichtet: Die US-Truppen setzen Clustermunition ein. HRW hat Multiple Launch Rocket System (MLRS) identifiziert, verschossen von Artillerie der 3rd Infantry Division. 1 solche Rakete enthält 677 separate Sprengkörper. Typischerweise werden 12 Raketen in einem "Gutsch" abgefeuert auf ein Zielgebiet von der Grösse eines Quadrates mit 500 Metern Seitenlänge. Laut einem Bericht an den US-Kongress aus dem Jahr 2000 haben die Sprengkörper eine Fehlerrate von 16%. Rechne: 677 * 12 * 0,16 = rund 1300 Blindgänger, verteilt auf die Fläche von 30 Fussballfeldern!!! Die Folgen: Two U.S. Marines were killed in separate incidents on March 27 and 28 after stepping on unexploded cluster munitions delivered by artillery in southern Iraq. Und "The United States should not be using these weapons," said Steve Goose, executive director of the Arms Division of Human Rights Watch. "Iraqi civilians will be paying the price with their lives and limbs for many years." Aktuelles Beispiel heute in Baghdad: At the scene of the bombing, dozens of what seemed to be parts of cluster bombs equipped with small parachutes were peppered over a large area, an AFP correspondent at the site said. Iraqi soldiers were seen collecting the debris, which witnesses said coalition warplanes had dropped over the neighborhood. The soldiers poured fuel on the bombs before setting them on fire to explode the ordnance.

Flacht nach zwei Wochen die Aufmerksamkeit der Medien für den Irak-Krieg bereits wieder ab? Beim TV-Sender SF DRS scheint man mit dem 13. Kriegstag jedenfalls die Prioritäten neu gesetzt zu haben:

• SF DRS kündet heute an, auf die täglichen Morgen-Extrasendungen zum Irak-Krieg bis auf weiteres zu verzichten
• Erstmals seit Kriegsbeginn kein Interview mit Korrespondent Ulrich Tilgner direkt aus Bagdad in der Hauptausgabe der "Tagesschau"
• Der Irak-Krieg nimmt in der heutigen "Tagesschau"-Hauptausgabe vielleicht noch 25 Prozent Sendezeit ein - klares Schwergewicht auf Inland-Nachrichten (und auf - igitt! - Sars...)
• "Tagesschau"-Moderator Charles Clerc hat heute nach zwei Wochen kriegsbedingter Zurückhaltung wieder mit seinen auflockernd-humoristischen Schlussbemerkungen aus der Abteilung "Vermischtes" ("Und zum Schluss noch dies: ...") begonnen

Nun gut, der Vergleich ist etwas weit hergeholt und hinkt sehr. Aber die Frage sei erlaubt: Bahnt sich in Baghdad eine Situation an, wie wir sie vor rund 10 Jahren ungefähr in Sarajewo hatten? Eine Armee umzingelt eine Stadt, beschiesst dort u.a. zivile Ziele, will die Stadt erobern, wird die Zivilisten wohl hungern und bluten lassen usw. Uebernehmen die Allierten die Rolle der bosnischen Serben? Bush und Karadzic als Brüder im Geiste? Hm. Vielleicht doch nicht.

Aus methodischen Gründen verzichtet das Schweizer Aussenministerium darauf, jeweils aktuelle Listen mit zivilen Opferzahlen des Irakkriegs zu veröffentlichen... Wenn Calmy-Rey jetzt als nächstes bekannt gibt, sie wolle auf ihre Kosten Journalisten in den Irak schicken, damit die ein von CNN und BBC unverfältsches Bild der Lage in die Schweiz berichten können, dann ist der Beweis erbracht: Sie liest infamy!

Nun ist es offiziell: Im kleinen Nachbarstaat sitzt ein verkappter Diktator, was eine Invasion mehr als legitim erscheinen lässt. Die eigentliche Bedeutung des Diktators Namen, Hans-Adam, wird erst deutlich, wenn man ihn auseinandernimmt und die Etymologie betrachtet: Han bedeutet im Koreanischen u.a. Eins oder Groß. So erhält man Han-Sadam, was dann soviel wie "Gross-Sadam" bedeutet. Das zweite "d" wurde offensichtlich entfernt, um die Tarnung zu perfektionieren. Laut ersten Berichten aus verlässlichen Infamy-Quellen hat Bundesrat Schmid eine Generalmobilmachung angeordnet. Die ersten Panzer sind bereits bis auf rund 10 Kilometer an Vaduz herangerückt. Bundesrat Schmid will das Fürstentum so schnell wie möglich befreien: "Der Demokratie muss wieder Geltung verschafft werden. Ein Land wie die Schweiz, das die Demokratie wie kein Zweites hegt und pflegt, kann einer Machtübernahme durch Einzelpersonen keinesfalls tatenlos zusehen." Die Banken UBS und CS sowie die Bündner Kantonalbank unterstützen den Sturz der Diktatur auf ihre Weise: Sie haben die Konten der Familie von Han-Sadam bereits eingefroren. (mdr)