Jetzt hat er ausgetanzt!

Der Titeldichter der New York Post spielt mit der Doppelbedeutung von "to beat":

HEUTE: EINE SUSPENSION

Immer diese Fremdwörter! Nicht einmal den Blick versteht man mehr. Steht doch da in einem Artikel zum Fall Rakitic:

Die Suspension für den Champions-League-Knüller ist aber nur das eine, Schalke-Manager Andreas Müller hat Kristajic und Rakitic noch weitere Sanktionen angedroht: «Ich bin zutiefst enttäuscht und stinksauer. Wir haben mit Schalke grosse Ziele. Daher fordern wir stets von allen ein Höchstmass Professionalität ein. Diese Vorgabe wurde mit Füssen getreten. Das werden wir niemals dulden.»

Die "Bilder des Tages" bei blick.ch sind ja bekannt für ihre originellen Legenden.

Also gesetzt der Fall, Christoph Mörgeli bringt einen der amtierenden Zürcher SVP-Nationalräte um (z.B. Ueli Maurer) und alle Nachrückenden trauen sich nicht nachzurücken und Alt-Bundesrat Christoph Blocher kehrt zurück in den Nationalrat, dann beginnt eine neue Ära von Oppositionspolitik. Ausschaffungsinitiative und Minarettverbots-Initiative waren ja noch Teil der Regierungs-Mitverantwortung. Infamy überlegt sich heute schon, wie die totale Opposition von morgen aussehen könnte:

Zum Beispiel die Initiative zur Wiedereinführung der Todesstrafe für delinquente Ausländer und Schweizer, die erst seit drei Generationen den Schweizerpass besitzen. Allerdings muss die Todesstrafe, was in bilateralen Verträgen zu regeln wäre, im Heimatland oder aber bei noch nicht richtig eingeschweizerten Schweizerbürgern von Thurgauer Jungschützen mit der Militärwaffe vollzogen werden.

Vermutlich sind sie in den Redaktionsstuben gerade daran, den Abgesang auf Blocher zu dichten. Wir haben es da einfacher. Klickst du hier: <a href=infam.antville.org target=blank>

Natürlich: Alt-Bundesrat und Oppositionspolitiker Christoph Blocher hat von Gewaltentrennung nicht viel gehalten. Seine Partei scheint diese Prinzipien nun ebenfalls vergessen zu haben: Die SVP hat ihre Bundesrätin und ihren Bundesrat aus der Fraktion ausgeschlossen, ABER:

• Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf war und ist noch Regierungsrätin des Kantons Graubünden und damit NICHT Mitglied der SVP-Fraktion im Bundeshaus. Die Partei konnte sie also gar nicht ausschliessen.

• Bundesrat Samuel Schmid ist Bundesrat und bleibt es. Meines Wissens kann ein Mitglied der Exekutive doch nicht gleichzeitig Mitglied einer parlamentarischen Fraktion sein. Also konnte die SVP auch Schmid nicht aus der Fraktion, der er nicht angehörte, ausschliessen.

Laut Wikipedia ist eine Fraktion ein freiwilliger Zusammenschluss von Mitgliedern eines Parlamentes.

Laut "heute" verschenken die Aerzte 24h lang ihr Album via Netz, weil Blocher abgewählt wurde. Allerdings ist die Site derzeit offenbar etwas überlastet:

Für mich Platz 1: "die blochermeuchler" (autor: c.mörgeli, gemeint: schmid und schlumpf)

Hat die SVP ein gespaltenes Verhältnis zu sich selbst? Mit Schlumpf und Schmid hätte die Partei eigentlich zwei Bundesräte, die sich gut in die oberste Exekutive des Landes integrieren können und einen konstruktiven politischen Dialog pflegen. Stattdessen verbannt die SVP die beiden aus der Fraktion, damit sie den oppositionären Trotzkopf spielen und den Bruch der Konkordanz verschreien kann. Wer hat hier nun eigentlich die Konkordanz zerstört? Dafür den eigenen (gemässigteren) Leuten in den Rücken schiessen - das ist ein krankes Verhältnis der Parteispitze gegenüber ihrer Basis. Jetzt folgen die lauten Drohgebärden der braunen Trotzköpfe, Opposition von allen Seiten versprechen Blocher, Baader und Co. Ja hat die Bauernpartei der konsvervativen Millionäre denn je etwas anderes gemacht? Es kann also nur noch schlimmer kommen, schlimmer am Ende für die SVP selbst, die den Tag von Blochers Abwahl als den Anfang ihres Niedergangs begreifen sollte. Die Partei hat sich nun zur Kernaufgabe gemacht konstruktive Regierungspolitik zu blockieren, wo es nur möglich ist, Kompromisse zu verhindern und einer zukunftsgerichteten Politik Sand ins Getriebe zu streuen. Bleibt zu hoffen, dass die Asozialen Blocheristas bis zur nächsten Wahl auch ihr Gesicht vor den eigenen Wählern verloren haben. Das musst mal von der Leber. Danke für die Aufmerksamkeit.