Abt. Kaffeesatzlesen - heute: Wirtschaftsentwicklung


Die so genannte "Kreativwirtschaft" und die Life Sciences schiessen durch die Decke. Finanzsektor, Chemie, Logistik gehen den Bach runter.

Insgesamt:

  • Im - reichlich absurden - "best case scenario" arbeiten in 20 Jahren 215'000 Menschen in Basel. Das sind 20'000 mehr, als jetzt insgesamt im Kanton überhaupt leben!
  • Im - wohl auch eher optimistischen - "Mittleren Szenario" passiert zwischen jetzt und Ende 2016 ein "Basler Jobwunder" und es entstehen über 5'000 neue Arbeitsplätze in den "Zielbranchen" "Life Sciences" und "Kreativwirtschaft" (siehe auch: "Initiative Kreativwirtschaft").
  • Das Deproszenario spricht für sich selbst.
So sieht's aus in den nächsten 20 Jahren in Basel-Stadt. Jedenfalls sind das die Prognosen im 87-Seiten Ding von Ende Juli 2013 aus der Küche von BSS und Wüest&Partner, bestellt vom Amt für Wirtschaft und Arbeit zum Thema "Wirtschaftsflächen im Kanton Basel-Stadt" (Direktlink zum pdf).

Das Papier soll wohl vor allem die Regierung daran erinnern, dass - neben den Menschen - auch "die Wirtschaft" zusätzlichen Raumbedarf hat.

Mehrfach ist darin in Varianten zu lesen, "die Nachfrage nach Wirtschaftsflächen" werde "in den kommenden 3-7 Jahren hoch sein". Diese Aussage basiert auf Umfragedaten. Firmenvertreter wurden gefragt, wie sie die Entwicklung der Anzahl Mitarbeitenden in ihrer Bude und den Flächenbedarf bis in 5 Jahren einschätzten. Viele meinten, es gehe mit beidem weiter aufwärts, wenn auch nicht mehr so rasant wie in den vergangenen Jahren.

Die gute Nachricht auf S. 53: Es hat Platz für alle!

Ohne die derzeitigen Leerstände und ohne die Gebäude, die zum Beispiel Roche mittelfristig frei geben werden, könnten in BS künftig zusätzliche 800‘000 m2 BGF für Wirtschaftsflächen entwickelt werden. Dazu kommen noch Flächen, für die heute noch keine genauen Zahlen bzgl. künftiger BGF angegeben sind, wie z.B. für das Areal Wolf.

Insgesamt sind in BS also ausreichend Entwicklungsflächen vorhanden, um das prognostizierte Arbeitsplatzwachstum auch realisieren zu können.

Neben der Unsicherheit, ob diese Flächen wirklich verfügbar gemacht werden können, ist der Zeitfaktor ein kritischer Punkt. Laut unseren Prognosen werden in den kommenden 7 Jahren weit über 200‘000 m2 BGF benötigt. Von daher müssen relativ zeitnah Flächen zur Verfügung stehen. Basierend auf den Daten zu Leerständen und den Angaben zu Gebieten, die neu entwickelt werden, wären unseres Erachtens in diesem Zeitraum einerseits in den aktuellen Entwicklungsgebieten und andererseits in den Arealen von verschiedenen Pharmafirmen ausreichend Flächen verfügbar, um die notwendigen Flächen zu realisieren.

Die schlechte Nachricht auf S. 52:
Prognosen sind selbstredend immer mit Unsicherheiten behaftet. Entwickelt sich die Wirtschaft schlechter, dann werden weniger Arbeitsplätze entstehen, entwickelt sie sich besser, dann könnten es auch deutlich mehr sein (...)
Prognosen sind halt schwierig. Insbesondere über die Zukunft.

P.S. Man beachte insbesondere auch die Aussage zum Thema "der Staat als Landbesitzer" auf S. 69 und insbesondere bei den Empfehlungen auf Seite 78:

Der Staat kann grössere Parzellen aufkaufen (bzw. nicht verkaufen) und als Reserve für den Fall vorhalten, dass ein grosses Projekt im Kanton realisiert werden soll, für das eine grosse zusammenhängende Fläche benötigt wird. Das Land sollte er dann aber zu Marktpreisen abgeben.


Dieser Kommentar wurde gelöscht.

Selber

nachschauen macht klug. Auf S. 15 der Arbeit sind die Zahlen von 2008. Neuere gibt's in der Ausführlichkeit keine.

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Der gesamte ...

...AWA-Bericht ist Bullshit. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass das Deproszenario stattfindet. Und das in nächster Zukunft so einiges an Raum frei wird ...
Man mss es nur zu deuten wissen.
@Morrow: Spar dir doch so SVP-Vulgarismen wie Sozialindustrie. Ansonsten geb ich Dir ja recht. Aber wie kommst Du darauf das Realwirtschaft wie Maschinenbau in der Region wieder Fuss fassen sollten? Die entsprechenden Strukturen, zum Beispiel im Fahrzeugbau, sind doch in den letzten 15 Jahren ziemlich gründlich zertrümmert worden.

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Da ist was faul!

a) Die im Bericht genannte Zahl 159'206 "Beschäftigte" in Basel-Stadt sieht nach mehr aus, als es sind, denn sie meint laut deren Quelle Statistisches Amt: "Als Beschäftigte gelten Personen, die während mindestens 6 Stunden pro Woche einer Tätigkeit in einer Arbeitsstätte nachgehen."
"Vollzeitäquivalente" sind es 134'400!

b) NIEMAND weiss genau, wie viele "Beschäftigte" es aktuell, heute, im Sommer 2013 im Kanton Basel-Stadt wirklich gibt. NIEMAND. Das haben mir AWA, Kantonales Amt für Statistik und Bundesamt für Statistik unisono bestätigt. Grund, laut Vize-Chef des kantonalen Statistikamtes:

"Zum einen wären die Kosten sehr hoch, zum anderen die Belastung der vierteljährlich Auskunft gebenden Betriebe kaum zu verantworten."

Präziser als "Nordwestschweiz" (= AG + BL + BS), basierend lediglich auf einer Stichprobe, nicht einer Vollerhebung, gibt's nix (jüngste enstsprechende XLS-Tabelle). Die "historischen" Zahlen für Basel-Stadt von 2008 bis 2013 in den "Prognosen" des AWA-Papers sind, soweit eruierbar, reine Vermutungen. Harte Belege dafür gibt es KEINE!

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