Abt. Mischa Hauswirth: Back to the Crime Side


Schreckliches ereignet sich:

"Kürzlich sprach mich eine Bekannte mit einer Mischung aus Verwirrung und Vorwurf an. Sie wollte wissen, ob es im Moment ruhig sei an der Kriminalfront, sie lese so keine Artikel mehr von mir zum Thema."
Das wird jetzt wohl nicht mehr so weitergehen. Ist es eine Drohung? Eine bittere Klage? Eine Art Läuterung? Von allem ein bisschen wohl. Mischa Hauswirth, BaZ-Schuster fürs ganz Grobe, will zu seinen Leisten zurückkehren, wie er heute in der "Basler Zeitung" bekanntgibt. Schluss mit der "Ruhe an der Kriminalfront". Dies nachdem er, von Chefredaktor Markus Somm zum Edel-Rechercheur wegbefördert – eine Aufgabe, der er nicht wirklich gewachsen war – , einige Zeit seine Finger von den Verbrechens-Meldungen gelassen hatte:
"Der Ursprung dafür, dass ich nicht mehr über die Gewalt in den Strassen oder die vielen Einbrüche geschrieben habe, hat etwas mit einem kleinen Versuch zu tun. Nachdem ich immer wieder mit dem Vorwurf konfrontiert wurde, die Unsicherheit in Basel her- beizuschreiben, hätte ja in der Logik dieser kritischen Stimmen ein Schweigen dazu führen müssen, dass das weit verbreitete Unsicherheitsgefühl in der Bevölkerung abnimmt und kaum mehr was passiert, sobald meine Feder ruht."
Dies Feder also soll wieder in Unruhe versetzt werden bzw. wieder dazu dienen, Unruhe zu verbreiten, denn:
"In Sachen Kriminalitätslage hat die Öffentlichkeit ein Anrecht darauf, von Gefahren und negativen Entwicklungen zu erfahren, auch dann, wenn sich Sicherheitsdirektoren damit schwertun und einen Imageverlust fürchten."
Und offensichtlich gibt es auf der BaZ-Redaktion nur einen, der für dieses Anrecht einstehen kann, auch wenn es eine schwere Aufgabe ist:
"Einige Basler Politikerinnen und Politiker (nein, ich werde keine Namen nennen, sonst drohen sie wieder, das BaZ-Abo zu kündigen, weil sie mit dem Inhalt der Berichterstattung nicht einverstanden sind) droschen auf die Staatsanwaltschaft ein, sagten, sie würde zu häufig über Strassenkriminalität, Einbrüche und Vergewaltigungen informieren und damit die Bevölkerung fahrlässig verängstigen."
Den Anfang machen wird Hauswirth wohl bei der bevorstehenden Präsentation der Kriminalstatistik. Und da wird er wohl einmal mehr beweisen, wie sehr sich eine Statistik biegen lässt, wenn es darum geht, eine zementierte These zu bestätigen. So wie Hauswirth es bei seiner aktuellen Ankündigung mit dem Bild tut. Dieses zeigt als Illustration für die nicht abgeebbte Kriminalität einen Überfall auf eine Coop-Pronto-Filiale in Liestal aus dem Jahre 2004.


Übrigens: Die Täter ...

... sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren:

"OnlineReports-Fahndungshilfe. Gesucht wird: Unbekannter, 35-40 Jahre alt, ca. 185 cm gross, schwarze lange Haare, trug schwarze hohe Stiefel, einen Minirock und eine beige Jacke. Sachdienliche Angaben sind erbeten an das Kriminalkommissariat Basel-Stadt, Telefon 061 267 71 11, oder an einen Polizeiposten.
Das Online-Newsportail vermerkt dazu:
"Wieder in der Kleinbasler Webergasse und wieder nach dem in letzter Zeit sich offensichtlich häufenden Muster."
Ist mit dem "sich offensichtlich häufenden Muster" der Minirock gemeint?

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Normalerweise dient...

.. das Muster-Gefasel dazu, irgendeine inexistente Mafia, möglichst einer südöstlich von hier stammenden Ethnie angehörig, herbeizuphantasieren, bis man es selber glaubt. Aber eine kroatische, albanische oder anatholische Transvestitenmafia ist dann doch irgendwie ZU skurril.

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Langfinger mehrheitlich...

... aus dem Balkan. Die drei Langfinger die ich kennenlernen musste kamen alle aus dem Balkan. Ebenfalls jene welche hier Einbrüche veranstalteten. Dazu aus dem Elsass wegen Grenznähe. Seit es hier einen Junkfoodladen und neben einem anderen gegenüber ein weiteres Cafe gibt sind die mir bekannten Einbrüche gestiegen.

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Und jetzt?

Schon mal was von Kriminaltourismus gehört. Die kommen oft aus dem Balkan, haben mit den hiesigen Balkanesen nichts zu tun und sind erst mal Kriminaltouristen. Weiter im Norden kommen die meisten Aus Polen oder dem Baltikum. Wie jeder freie Markt bevorzugt auch die Schattenwirtschaft eine Politik der kurzen Wege. Die Kenntnis von drei Langfingern macht noch nicht zum Kriminologen und berechtetigt schn gar nicht zur ethnisierung eines sozialen Problems. Natürlich haben die Staatengebilde auf Ex-Jugoslavischem Territorium kein Problem mit Schweizer Kriminaltouristen. In der gewerblichen Kleinkriminalität klauen nämlich die Ärmeren von den Reicheren. Bei Raub und Mord oder zumindestens unterlassener Hilfeleistung im grossen Stil ist's umgekehrt.

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Jeder verdächtig ...

Das Deutsche BKA hatte mit seiner Rasterfahndung, ich glaube Anfang 80er, mal ein schwerwiegendes logistisches Problem. Die eifrigen Beamten, die die Risikofaktoren zusammentrugen, hatten am Schluss so gründliche Arbeit geleistet, dass letztlich die gesamte Bundesbevölkerung, einschliesslich der Fahnder, unter Terrorverdacht stand. Die Verdachtskriterien wurden nur sehr murrend etwas gelockert.

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Wer aus

der Chronik der Stawa Kraut und Rüben zusammenmischt (ein aus der Hand gerissenes Handy; eine 4er Gang, die einen am Boden liegenden mit Füssen und Messer tracktiert; zwei Frauen, die einen alten Mann umstossen und ihm sein Geld klauen; einen bewaffneten Überfall auf eine Bijouterie usw.) kommt vielleicht tatsächlich mit Müh und Not auf "23 Raubüberfälle".

Wo sich Hauswirth aber definitiv lächerlich macht ist, wenn er einen Artikel aus der Riehener Zeitung, der Tipps gibt, wie Einbrüche zu vermeiden seien, als Indiz nimmt für Sodom und Gomorra am Rheinknie! Das ist Hauswirth im O-Ton:

In den vergangenen zwölf Wochen kam es auf Basels Strassen zu 23 Raubüberfällen. Auch das Einbruchsproblem besteht nach wie vor. René Gsell, Sprecher der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt, sagt, dass zurzeit bei Polizei­kontrollen sehr viele Wertsachen festgestellt werden. Der Verdacht liege nahe, dass das «Material» von Diebstählen oder Einbrüchen stammt. Die «Riehener Zeitung» warnte in ihrer jüngsten Ausgabe auf der Frontseite vor einer Einbruchswelle und gab den Lesern Tipps, wie sich Haus- und Wohnungsbesitzer gegen die Kriminaltouristen schützen können.

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Wenn der Staat seine Bürger im Stich lässt, müssen sie sich selbst schützen

gegen die Einbrecherflut aus dem Elsass:
http://bazonline.ch/basel/gemeinden/Buerger-gehen-auf-Einbrecherjagd/story/11045991

Dem Symbolbild nach scheint es allerdings mehr um Wilderei zu gehen.

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Bild = Symbolbild

Und: Wenn sie zusammenlegen, können die Thärwiiiler sich ein paar Mannen eines Wachdienstes in ihre Strässchen am Dorfrand stellen. Die machen's, geschätzt, für einen 50er brutto.

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Hey, Hauswirth,

zähl mal den gleichen Zeitraum 2012 ab! Exakt dieselbe Zahl!

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"... hätte ja in der Logik dieser kritischen Stimmen ein Schweigen dazu führen müssen, dass (...) kaum mehr was passiert, sobald meine Feder ruht."

Jetzt aber. Der Mann ist nicht nur ausgewiesener Kartograph, sondern recht eigentlich Herr über Gut und Böse! Da hat einer wohl nur halb verstanden, was man landläufig unter "herbeischreiben" versteht. Dabei ist seine skurrile Annahme, dass die eigene Schreibe die Kriminalitätsstatistik beeinflussen könnte, nicht mal von der Hand zu weisen - sofern man Fakten und deren journalistische Aufbereitung konsequent voneinander trennt.

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