Abt. Fortsetzungsroman - heute: 6 richtige, Teil 1


6 richtige, wann immer wir wollen, holen wir aus dem Schweizer Zahlenlotto seit heute Freitag, dem 13. September 2013. Jetzt folgt der langweilige Teil der Operation.

Mit dem Aufbau unseres technischen Hauptquartiers im Hochparterre der Engelgasse 30 starteten wir am 1. Februar. Von hier aus haben wir unbehindert Einblick auf die rückwärtige Glas-Fassade des Bürokomplexes von Swisslos. Unbehindert im elektromagnetischen Sinne. Unsere Empfänger lesen den Datenverkehr in den Netzwerken des Lotteriehauptsitzes mit. Mehr aus Spass. Nicht dass wir's unbedingt bräuchten. Aber ein bisschen Kontrolle muss sein. Man will ja rechtzeitig wissen, wenn jemand Verdacht schöpft.

Der Zugriff auf die zentrale Datenbank im Keller des Hauptquartiers von Swisslos läuft über drei Dutzend umgeflashte, daumennagelgrosse Netgear N150 USB-WLAN Microadapter. Redundanz is your friend! Unser Mann im Reinigungspersonal stöpselte sie etwa Mitte Februar auf der Rückseite der PCs von Swisslos ein. Von da an war es ganz einfach.

Nein, wir sitzen nicht selber an der Engelgasse! Wir steuern die Operation von einem Land ohne Auslieferungsabkommen mit der Schweiz aus.

Wir wissen, dass die Ziehung der 6 richtigen rund 30 Minuten nach Annahmeschluss stattfindet. Also am Mittwoch um 19.30 Uhr und am Samstag um 17.30 Uhr. In einem winzig kleinen Studio von SRF am Leutschenbach. Rolf Gasser von Swisslos und Notar Reto Lauber hocken dort drin auf zwei Holzschemeln und schauen zu. Die Kameraführung geschieht automatisch. Gasser streift weisse Stoffhandschuhe über, bevor er die Lottokugeln aus dem silbernen Transportkoffer holt und in die Maschine einfüllt.

Kommt von der Zentrale in Basel und von der Lotterie Romande das OK, dass die Annahme gesperrt ist, beginnt die Ziehung. Gasser startet die Maschine. Alles geht sehr schnell. Nach 2 Minuten ist der Zauber vorbei. Gasser notiert auf dem Ziehungsprotokoll von Hand die Zahlen, Lauber bestätigt. Gasser meldet die Zahlen an Swisslos und Lotterie Romande. Eine Stunde später geht die Ziehung über den Sender, samt Gewinnquoten.

Ein Freund hat die Kameras im Lottostudio von Leutschenbach angezapft. Kleine Arduino-Rechner streamen die Bilder ins SRF-Intranet. Im Land ohne Auslieferungsabkommen mit der Schweiz verfolgen wir die Ziehung in Echtzeit. Natürlich macht der Stream ein paar Umwege...

Der einzige kritische Moment beginnt, sobald wir die 6 richtigen kennen. Noch bevor Gasser sie nach Basel meldet, müssen wir in der Swisslos-Datenbank checken, ob jemand korrekt getippt hat. Wenn nicht, setzen wir einen rückdatierten Eintrag in die DB. Die 15 Sekunden, bis Gasser die SMS abschickt, reichen dafür lange.

Die Quittung für den Sechser drucken wir auf dem gezinkten Lotto-Terminal aus, das uns eine Freundin von der Kiosk AG letztes Jahr beschaffte, kurz bevor sie und viele ihrer Kolleginnen bei der Valora entlassen worden waren.

Den Cash holen gute Freunde und Freundinnen ab, die dafür 5% der Gewinnsumme erhalten. Das sind jedesmal zwischen 50'000.- und 100'000.-. Leicht verdientes Geld. Dafür schweigen sie gerne. Viel zu erzählen hätten sie sowieso nicht. "Da, dies ist ein Lottosechser. Du holst ihn ab und gibst mir das Geld. Damit abhauen ist nicht. Wir haben Dich im Auge. Dein Anteil: 5%." Das ist alles, was sie wissen.

Noch Fragen?


Trusted timestamping


Nice try - jedoch dürfte die Sache in technischer Hinsicht an einer korrekt aufgesetzten Datenbank welche
trusted timestamping z.B. nach RFC 3161 unterstützt scheitern.
Hier orakelt open source ;-)
Wenn das so trivial wäre dann hätten wir den globalen Finanz-Kollaps wegen Manipulation von digitalen Transaktionen schon längst hinter uns...

... Link

Natürlich

kontrollieren wir längst die "Time Stamping Authority, TSA" von Swisslos! Die Operation brauchte logischerweise einigen Vorlauf!

Sie suchen übrigens grad einen Nachfolger für unseren Mann, der die TSA dort installiert hatte 2011. Er ging Ende letztes Jahr: IT-SYSTEM-MANAGER/IN (100%): "Sie sind als Informatiker/in ausgebildet und bringen mindestens fünf Jahre Erfahrung im System-Management mit. Zudem verfügen Sie über sehr gute Linux- (besonders RHEL) und SAN-Kenntnisse. VMWare-, Oracle Datenbank- sowie OpenVMS-Kenntnisse sind von Vorteil."
Seine Arbeit war getan.

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ohne zitterwölfe geht das nich

,

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Erstaunlich ist, dass ...

... dieser Beitrag, den ich am 31. Januar lesen, auf den 1. Februar datiert ist! Vielleicht klappt es wirklich mit Deinen vorgeschlagenen Zeitsprüngen. Nur müsste es umgekehrt funktionieren, wenn ich es richtig verstanden habe.

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Wir

kontrollieren die Zeit! :-)

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Bugs - what else?

Ein manipulierter Timestamp in antville.org lässt sich auf Grund eines Bug erklären. Weder erstaunlich noch sonderlich sicher ;-)

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