Abt. Kriminalitätsstadt Basel und die "Türkenmafia"


Nun hat er wieder zugeschlagen, der Gewaltsspezialist der "Basler Zeitung", Mischa Hauswirth, der nach seinen Entgleisungen in einem Vergewaltigungs-Gerichtsfall dem Vernehmen nach seine Akkreditierung vor Gericht nur mit Mühe und Not behalten durfte. Leider. Denn so kann er aktuell über einen Gerichtsfall berichten, der mutmassliche Schutzgeld-Erpressung unter Türken zum Hintergrund hat. Und er kann schreiben:

"Im Sog der Einwanderungswelle vom Bosporus in den 70er- und 80er- Jahren reiste auch eine neue Form von Rechtsverständnis in die Schweiz ein, ein Rechtsverständnis, das deutliche Parallelen zur italienischen Mafia aufweist."
Es wäre aufgrund solcher pauschalisierenden Äusserungen gut, die Diskussion über das Thema "Rechtsverständnis" mal wirklich umfassend zu führen.


"Türken kennen sich untereinander. Die Familien sind vernetzt und nicht selten übers ganze Land verteilt. Türken heiraten unter sich, betreiben Handel unter sich, bleiben am liebsten in ihren Cafés und Restaurants unter sich." - Mein Lieber! Welche Drogen nimmt dieser Mann eigentlich!?

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Stimmt so nicht ganz ...

... Basel ist ein Sonderfall. Aufgrund der Rekrukrierungspolitik der Schweizer Bauindustrie und dem Militärputsch in den 80ern sind in Basel 80% der «Türken» keineswegs vom Bosporus, sondern aus Ostanatolien und Kurden.
Die meisten «echten Türken» sind oder waren anerkannte politische Flüchtlinge und angehörige diverser, zum Teil recht merkwürdiger Linksparteien (es gab sogar ein Trüppchen von Enveristen - Anhängern von Enver Hodscha, dem Albanischen Parteichef). Damals ereiferte sich die öffentlichkeit noch über die Italosecondos und Tamilen in Lederjacken. Das grösste Problem mit den «Türken» war, dass sich die verschiedenen Parteien ständig gegeneinander gearbeitet und, mit mediterranem Temperament und Einsatz, miteinander geprügelt haben. Ausserdem hatten die Splittergruppen die Tendenz, sich untereinander in kleinere und noch kleinere Untersplittergruppen zu spalten. Das wurde irgendwann so absurd, dass der grösste Teil der politisch aktiven sich der PKK anschlossen. Ich war damals in der Türkeigruppe und hab auch mit einigen von den Leuten zusammengewohnt.
Die PKK treibt, wie jede Guerillaorganisation auf der Welt, von IRA bis (damals noch) ANC, Gelder ein. Das sind aber in den meisten Fällen freiwillig geleistete Unterstützungszahlungen von Sympathisanten. Zahlungen, von denen übrigens die hiesige Gesellschaft durchaus profritiert. Denn während sich de Basler Integrationspolitik auf schikanöse Polizeikontrollen von Halbwüchsigen auf dem Heimweg von der Schule beschränkten, betrieb (und betreibt?) die PKK Kulturzentren, wo sie Jugendliche über ihre Herkunft und die Situation in der Heimat unterrichtet, aber auch aktiv dabei hilft, in der Schweiz Fuss zu fassen. Das geht von Vorträgen, in denen den Jugendlichen erklärt wird, warum die Schweiz und die Schweizer ticken, wie sie ticken, bis zur Hausaufgabenhilfe und (drogenfreier) Freizeitgestaltung. Um das herauszufinden muss man nicht gross undercover Recherchieren. Man muss nur einigermassen anständig und vertrauenswürdig sein und schon ist man in diesen «Verbrecherhölen gern gesehen». Im Gegensatz zu Deutschland gibt es auch keine eigentliche türkische Parallelgesellschaft. Ein Blick in die Schulhäuser im St.Johann oder dem unteren Kleinbasel genügt, um zu sehen, dass die Kinder aus aller Herren Länder kommen. Es gibt zwar, wenn man so will, Ausländerviertel, aber keine Türkenviertel wie in Deutschland, wo mittlerweile die Jugendlichen der sechsten Einwanderergeneration immer noch ausschliesslich unter Türken verkehren und kaum Deutsch sprechen.
Alle Guerillaorganisationen (übrigens auch die ach so moralische RAF) haben, vielleicht mit Ausnahme der IRA, auch Gelder über den Drogenhandel generiert. Das hat in den 90ern zu einem regelrechten Verdrängungskampf zwischen politisch motivierten Gruppen, einheimischen Kriminellen und Schuldsklaven aus dem Balkanraum geführt. Der auffällige Drogenhandel, nämlich der auf der Strasse, wird immer an die Gruppe am unteren Ende der Nahrungskette delegiert. Zur Zeit glaube ich Schwarzafrikaner. Grosses Risiko, kleine Gewinnspanne. Für die hiesigen Junkies war der Verdrängungskampf eigentliche Überlebenshilfe. Ich kenne etliche, denen durch die niedrigen Preise und gute Qualität, der übliche Verelendungsprozess mit all seinen, oft irreparablen Folgen, erspart und die Rückkehr in ein «normales Leben» offen blieb.

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