Abt Geili Kääre, oder: das Auto im Museum Tinguely


Wer diese Tage zum Museum Tinguely pilgert, den empfängt eine Überraschung der besonderen Art: So hat sich der Paul Sacher-Park vor dem Museum in einen Paul Sacher-Parkplatz verwandelt. Oder genauer in ein Auto-Kino, das dem Rasen zuliebe nicht als Drive-in angelegt ist, sondern als feste Installation mit einer bunten Mischung von Gebrauchtwagen, vom Fiat-Kleinwagen über Offroad-Monster bis zum Jaguar, die man als ganze "Kino-Logen" für eine Vorstellung mieten kann. Das Programm, es sind allesamt natürlich Auto-Filme, ist ausgesprochen attraktiv.

Drin im Museum wird man im Vorraum von einem ziemlich schrägen Kaaren von Erwin Wurm empfangen, ehe man durch einen der verschiedenen Eintritte in die radförmige Ausstellung mit dem Titel "Fetisch Auto. Ich fahre, also bin ich" tritt. Zum Beispiel durch den Vorraum mit dem fröhlichen Auto-Destroyer-Video "Ever is Over All" von Pipilotti Rist. Drin im Ausstellungsrad kann man das Auto in seiner vielfältigen Form als Fetisch, Muse, Machtmittel und todbringendes Ungetüm erleben. Da gibt es die eigentlich zu erwartenden Pop-Art-Meisterwerke ebenso zu erleben wie Überraschungen, etwa den ghanesischen Sarg in Form eines Hummers (das Auto natürlich). Zu sehen sind die unglaublich ästhetischen Unfallfotos von Arnold Odermatt, die inzwischen selber irgendwie Fetischcharakter bekommen haben, und eines der berühmten Pinup-Girls von Mel Ramos, das sich an eine menschengrosse Zündkerze schmiegt.

Höhepunkt der Ausstellung ist das Explosions-Mobile eines VW-Käfers im Zentrum der Ausstellung – eine Schau, die nicht unbedingt neue Erkenntnisse zum und über das Phänomen Auto bringt, dafür aber viel Spass macht.

Nachtrag

Absolut lesenswert und erkenntnisbringend ist der Katalog zur Ausstellung mit Beiträgen u.a. von Robert Musil oder Ludger Lütkehaus, der Wunderbares über den "Wahn des Automobilisten" zu schreiben weiss, etwa:

"Das starrsinnige Festhalten am Automobilismus ist (...) geistiger Immobilismus in der Potenz."


OK. Du fährst ab auf: Ich fahre, also bin ich.

Dabei wäre Benns "Kommt, reden wir zusammen, wer redet, ist nicht tot" trefflicher.

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