Abt. (metro)bazille des Tages


Heissa! Es ist ein Ros' entsprungen, alle Glocken läuten und so weiter: metrobasel heisst das Kind, metrobasel report die Schrift, die die beste aller Basler Tageszeitungen dazu herausgibt. Nun, was ist metrobasel? Ein Untergrundbahnprojekt? Nein, weit gefehlt. Es ist BaZlers Antwort auf Downtown Switzerland nach dem Motto, wenn die an der Limmat den Wichtibutz herauskehren, heisst das nicht, dass wir am Rhein das nicht können.

Nur ja keine Bescheidenheit, lautet das Motto. Aber auf gar keinen Fall. Ganz sicher nicht. Ehrlich! Kein Superlativ kann zu gross sein. Da kann man auf Grammatik keine Rücksicht nehmen:

Die Region rund um Basel, metrobasel, ist die wohl fragmentierteste und politisch zerschnittenste Metropolitanregion Europas.

Martin Hicklin, Alt-Redaktor der besten aller Basler Tageszeitungen, schreibt im Editorial:

"Heute erreicht die metropolitane Region Basel – prägnant metrobasel genannt – einen Meilenstein.

Das sind wir aber gespannt:

"Denn heute veröffentlicht die Basler Zeitung den ersten metrobasel report."

Ja das ist wahrlich ein Meilenstein, wenn die beste aller Basler Tageszeitungen wieder einmal eine Beilage herausgibt zumal

"...diese erste Ausgabe in bisher unerreichter Schärfe auf(zeigt), wo metrobasel sehr stark geworden ist".

"Unerreichte Schärfe!" Hui, etwa im Zeitungswesen? Nein:

"In der Branche der Life Sciences, mit Pharma, Agro, Medizinaltechnik und vielen spezialisierten Forschungs- und Entwicklungsunternehmen."

Ach so. Dort, wo wir ja schon seit eh und je unerreicht stark sind.

Nun denn aber zum Inhalt des metrobasel report, der dazu angetan ist, Grenzen zu sprengen. Nicht nur politische notabene ...

So lesen wir unter dem Stichwort "politische Fragmentierung":

"Weniger als drei Kilometer vom Zentrum wirken Schlachthöfe, Tanklager und Zollfreiareale als Blockaden."

Und dann erst die Schrebergärten, Gleisfelder und Psychiatrischen Kliniken! Jawohl: Blockade Psychiatrische Klinik, denn:

"Wer hier wohnen darf, muss glücklich sein."

Und wer glücklich sein muss, kann eine Psychiatrische Klinik unter Umständen tatsächlich als Blockade empfinden.

Muss aber nicht. Ganz und gar deblockiert wirkt Metrobaslianer Christoph Koellreuter, Chefökonom von BAK Basel Economics, wenn er schreibt:

"Es freut BAK Basel Economics und seine Partner, dass sich offensichtlich immer mehr Repräsentantinnen und Repräsentanten der Zivilgesellschaft – letztlich Bürgerinnen und Bürger – für eine Stärkung der trinationalen Metroplitanregion Basel und als ein Mittel hierzu für den Gebrauch des Brands metrobasel einsetzen wollen."

Als Repräsentant der Zivilgesellschaft frohlocke ich: Juhee!


Ein Leserbrief

Lieber Dr. Supra

Vor kurzem habe ich gehört, dass man als Mann heutzutage "metrosexuell" sein müsse, um bei den Frauen anzukommen. Was aber bedeutet denn "metrobasel"? Habe im Lexikon nachgeschaut, was "metrosexuell" bedeutet:

"Der Begriff Metrosexualität wurde 1994 erstmals vom britischen Journalisten Mark Simpson publiziert. Aus "metropolitan" und "heterosexual" zusammengesetzt bezeichnet die Metrosexualität weniger eine sexuelle Ausrichtung, als einen extravaganten Lebensstil heterosexueller Männer, die keinen Wert auf Kategorisierung in ein maskulines Rollenbild legen."

Hat "metrobasel" etwas mit Sex oder so zu tun? Oder bedeutet "Metrobaselität" weniger eine sexuelle Ausrichtung, als einen extravaganten Lebensstil einer Kleinstadt, die viel Wert auf Kategorisierung in ein urbanes Rollenbild legt"?

Ein irritierter Angehöriger der Zivilgesellschaft

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...aber, aber...

...die beste Zeitung Basels bringt eine Sonderbeilage zu Azubi und infamy blättert immer noch im metro(wo?)basel...

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und ist es auch wahnsinn,

so hat es doch methode! denn gigi feiert just am tag, da die baz metrobasel ausruft, also quasi zur metrobaz wird, offenbar ihren 50sten geburtstag.

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Wahnsinn? Tollheit?

patpatpat scheint es mit der Zitattreue hier nicht ganz ernst zu sein. Nach Wieland sollte es heissen:

Wenn das Tollheit ist, wie es dann ist, so ist doch Methode drinn.

Nach Schlegel sollte es heissen:

Ist dies schon Tollheit, hat es doch Methode.

Hat vielleicht patpatpat die Fried-Übersetzung, die ich mangels Geniessbarkeit längst verschenkt habe, konsultiert? Oder selbst eine Übertragung handgeschnitzt? Dann urteilt selbst. Das Original lautet so:
Though this be madness, yet there is a method in't.

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Alles kommt von Mutter

Seit das Griechisch-Obligatorium für Journalisten und andere Vordenker abgeschafft ist, kommt auch unter den infam Gebildeten niemand mehr drauf, was metro und metropolis eigentlich heisst. Das stamme, heisst es, von griechisch meter für Mutter und polis Stadt. Dazu hiess Basileia im Griechischen Königin. Metrobasel wäre dann so etwas wie Mutterbasel oder Mutterkönigin. (Obwohl manche es besser fänden, das Ganze Vaterbasel oder Patrobasel zu nennen. Petrobasel geht nicht, weil zu steinig.)
In diesem Zusammenhang gibt mir zu denken, wenn in Freudschem Slip von Angehörigen der Zuvielgesellschaft einfach so über Metrosexualität geflunkert wird. Getarnt als Diskurs über den Mann. Ich sage da nur: Lasst den Müttern ihre Sexualität. Sie verdienen gerade heute unseren Respekt. Die werden es Euch zeigen, wenn in Metrobasel das Metriarchat erst wieder eingeführt ist!

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musste

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von wegen brand

grad mit blick aufs trinationale mal wieder über das denglisch gestolpert und
als ein Mittel hierzu für den Gebrauch den Brand metrobasels einsetzen wollen gelesen.
autsch.

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