Donnerstag, 9. Oktober 2014


Abt. Rojava ist mehr - heute: Lies Graeber & Flückiger!


Worum es in der Schlacht um Kobanê...

...auch geht: Gestern schrieb David Graeber darüber beim Guardian:

Why is the world ignoring the revolutionary Kurds in Syria? Amid the Syrian warzone a democratic experiment is being stamped into the ground by Isis. That the wider world is unaware is a scandal
Heute erreicht uns ein Bericht aus der Feder von Martin Flückiger über die Reise einer Delegation des Vereins Städtepartnerschaft Basel - Van, worin er - unabhängig davon - ganz in Graebers Sinn unter anderem schreibt:
(...) Rojava ist mehr als irgendein von KurdInnen bewohntes Gebiet. Rojava ist quasi die Zukunftswerkstatt der Kurdinnen und Kurden. Was diese dort in der kurzen Zeit, die man ihnen gelassen hat, aufgebaut haben, ist beeindruckend und hat Vorbildcharakter nicht nur für den ganzen mittleren und Nahen Osten, sondern weltweit. In Rojava ist eine Gesellschaftsform entstanden, die sich nicht entlang religiöser oder ethnischer Unterschiede organisiert, sondern alle Teile der Bevölkerung in einer Art Rätesystem in die Gestaltung des Gemeinwesens einbezieht: Aleviten, Sunniten, Schiiten, Christen, Armenier, Kurden, Syrer etc. Eine Demokratie „von unten“ eben, wie sie Abdullah Öcalan in seinem Manifest vorgezeichnet hat. Dieses Demokratiemodell entspricht nicht der direkten Demokratie, wie wir sie hier in der Schweiz kennen. Wir haben eine Sonntags­demokratie, die vor dem Alltag Halt macht: Am Arbeitsplatz sind wir der Willkür der Arbeitgeber ausgesetzt, auf dem Wohnungsmarkt der Geldgier der Hausbesitzer und Spekulanten. Nicht so in Rojava, wo demokratische Strukturen alle Lebensbereiche umfassen.

Es liegt auf der Hand, dass dieses Gesellschaftsmodell weder den mächtigen, autoritären Ölstaaten in der Region noch den USA oder der EU in den Kram passt. Es ist wohl kein Zufall, dass die USA vor allem Stellungen der Terrororganisation „Islamischer Staat“ in Nordirak bombardieren und die Kurdinnen und Kurden in Rojava ihrem Schicksal überlassen. Diese besitzen ja kein Öl. Und mit Barzani im Nordirak kann man sich verständigen. Der ist – im Unterschied zu Abdullah Öcalan – kein Politiker, und schon gar nicht ein gesellschaftlicher Erneuerer, sondern vor allem Milliardär und Ölmanager, ein Kapitalist eben.(...)

Eine Delegation des Vereins Städtepartnerschaft Basel-Van hat vom 28. September bis 03. Oktober 2014 Diyarbakir und Van besucht. Das ist der ausführliche Reisebericht: Delegationsreise_2014 (application/pdf, 93 KB)

Das politisch eher konservative Blatt "Die Welt" betitelte übrigens noch im Juni eine Reportage aus Rojava mit:

Wo Syrien schon frei und demokratisch ist
Autor: Alfred Hackensberger.


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Mittwoch, 8. Oktober 2014


Abt. Verkehrsfunk


"Auf der A2 kommt Ihnen ein Geisterfahrer entgegen. Fahren Sie äusserst rechts und überholen Sie nicht." Für solche Durchsagen wird der Äther in ein paar Jahren schon nicht mehr gebraucht. Denn: Die selbstfahrenden Autos kommen! Guckst Du hier: www.20min.ch Und weil die schlauer und effizienter seien werden, braucht es auch nicht mehr die Verkehrswege, wie wir sie heute kennen und planen. Deswegen: Moratorium für alle grossen Verkehrsprojekte. Die Verkehrsplaner müssen sich neu rechtfertigen, und zwar unter Berücksichtigung der bald kommenden neuen Mobile. Ach, hatte ich das infam.antville.org schon mal gesagt? infam.antville.org? Egal, hab' ichs halt nochmal gesagt. Jüngst auf dem Claraplatz, ÖV-Verkehrsknotenpunkt. Stundenlang stand die Kiste so da. Vielleicht doch lieber abschaffen?


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Samstag, 4. Oktober 2014


Abt. Livestream - heute: aus Kobane


Einen Video-Livestream aus Kobane, der umkämpften Stadt unmittelbar an der türkisch-syrischen Grenze...

..., gibt es hier bei DHA.


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Donnerstag, 2. Oktober 2014


Abt. Blinkenbasel - nächste Chance


"Blinkenbasel" wär "Blinkenlights in Basel". Blinkenwas? Kurz gesagt: Hochhausfenster als Computer-Display-Pixel. Und demnächst ist ja mal wieder ein Hochhaus einzuweihen am Rheinknie… Das wär doch eine Gelegenheit!

IMG_20141001_135725

Vor 11 Jahren gab's einen ersten Versuch dazu in Basel. Damals stand der Messeturm kurz vor seiner Vollendung. Die Bar Rouge sah noch so aus:

Rohbau Bar Rouge

2 vom plug-in (remember?) eingeladene Fachleute vom CCC begutachteten den Turm tatsächlich ausführlich:

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zusammen mit u.a. Annette Schindler & Wolfgang Hockenjos:

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Noch ohne Innenausbau wär das der ideale Moment gewesen

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für etwas, das 2001 in Berlin begann und mehrere, jeweils angepasste Neuinstallationen erlebte, zuletzt in 2008 Toronto:

Leider scheiterte das 2003er-Vorprojekt schliesslich am Geld.

Ob sich die in der Hinsicht vielleicht grosszügigeren Bauverantwortlichen bei Roche wohl einen Ruck geben, und der Stadt sowas schenken könnten? Quasi als kleine, poetisch-künstlerische Entschädigung dafür, dass wir sie mit ihrem Ding auf Dauer den Basler Himmel usurpieren lassen…?

Aber vielleicht plant Roche zur Einweihung ja auch nur einen "Apéro riche pour les riches" und lässt nachher die Kantonsregierung in einem Communiqué jubilieren darüber, dass der Turm jetzt in Betrieb sei. Das wär aber irgendwie doch ein wenig schäbig.

Man hat schon aus geringerem Anlass ganze Stadtfeste durchgeführt... Und hier geht's immerhin um die Einweihung eines neuen Wahrzeichens von Basel, das - zumindest für einige Jahrzehnte - dem Münster optisch und symbolisch den Rang ablaufen wird!

Da geht's übrigens zum Kontaktformular von blinkenlights.net. Und hier zum Kontakt mit Tim Pritlove, einem der Masterminds von blinkenlights.


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Montag, 29. September 2014


Abt. Gelungene Tweets


Heute von Mario Sixtus, auch bekannt als Elektrischer Reporter:


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Sonntag, 28. September 2014


Abt. Mikropolitik - heute: Zonenplanrevision


11 Wohntürme, Position gemäss Testplanung BVD

Das Schlussresultat:

Stadtrandentwicklung Ost, Ja-Stimmen: 49,23%

Stadtrandentwicklung Süd, Ja-Stimmen: 45,6%


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Abt. Zahlenspiele: 4444 Tage infamy


Zahlenspiele gab es hier in den vergangenen Wochen ja des öftern zu lesen. Aber nein, hier soll es für einmal nicht um Wohnungen und Bevölkerungswachstum gehen, sondern ganz einfach um infamy selber. Den Blog unserer Wahl gibt es heute exakt seit 4444 Tagen. Das wäre ja eigentlich ein Grund zu feiern, wenn nicht aller Augen auf das Abstimmungsresultat über die Stadtrandentwicklung gerichtet wären ...


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Freitag, 26. September 2014


Abt. Mikropolitik - heute: 240'000m2 BGF Lysbüchel


Seit spätestens Ende Februar 2014 ist allen, die am Mitwirkungsprozess zum Lysbüchel-Areal teilnahmen, also knapp 50 teils prominenten Personen aus Verwaltung, Politik, Immobilienverwaltungen, Architekturbüros, SBB, Stadtteilsekretariat, Quartiervereinen etc. (we know who you are!), bekannt, dass dort im Laufe der nächsten 5 bis 20 Jahre bis zu knapp 240'000m2 Bruttogeschossfläche (BGF) an Nutzraum möglich sind.

Das entspricht 33,6 Fussballfeldern. Unter anderem diese Grafik ist in den Unterlagen zu finden, die die Damen und Herren vor 7 Monaten erhielten:

mögliche BGF Lysbüchel

Wie die BGF zwischen Wohnen und Arbeiten aufgeteilt wird, ist natürlich noch sehr offen. Dass mindestens die Hälfte davon Wohnraum werden wird, ist eine konservative Schätzung. Auf dem Lysbüchel-Areal sind also etwa 120'000m2 neuer Wohnraum für Basel möglich!

Die elf Türme, über die Basel-Stadt am kommenden Wochenende abstimmt,

11 Wohntürme, Position gemäss Testplanung BVD

bringen, sollte die Zonenplanrevision Ost angenommen werden, ebenfalls maximal 120'000m2.

Das heisst? 1 Lysbüchel = 2 Ostblöcke. Das Lysbüchel-Areal hat ergo das doppelte Potenzial der sog. "Stadtrandentwicklung Ost"!

Wobei auf dem Lysbüchel-Areal Wohnen und Arbeiten in unmittelbarer Nachbarschaft kombiniert werden können. Ganz anders als im (noch) grünen Osten, wo eine anständige Erschliessung per ö.V. erst erfunden werden muss!

Und Grün muss - anders als unter den Ostblöcken - auf dem Lysbüchel-Areal übrigens auch kaum ein Quadratmeter verschwinden. Ganz im Gegenteil. Es sind neue öffentliche Grünanlagen möglich, wo jetzt Park- und Lagerhäuser etc.

Lysbüchel Rundgang 24.9.2014 Lysbüchel Rundgang 24.9.2014

etwas unmotiviert in der Landschaft herumstehen! Und, ja, es wird auch nachher dort noch Werkstätten, Gewerbe, Büros etc. pp. haben.

Ist es Zufall, dass dieses spannende Entwicklungsgebiet, das Verdichtung nach innen beispielhaft ermöglichen wird, in der Debatte rund um die Zonenplanrevision nie prominent zu Sprache kam?

Hätten die Promotoren der Wohntürme ihre Felle davonschwimmen gesehen, wenn wirklich breit bekannt gewesen wäre, dass a) ihr Vorhaben objektiv überflüssig ist und b) an anderer Stelle in der Stadt ähnlich rasch im Bestand neuer Wohn- UND Gewerberaum entstehen kann?

Fakt ist, dass sehr viel bereits angedacht ist für das Lysbüchel-Areal. Wer aber z.B. beim Stadtteilsekretariat Basel-West nach Unterlagen darüber sucht, findet erst mal gar nichts Konkretes, sondern wird vertröstet auf eine öffentliche Infoveranstaltung im Oktober, nota bene nach der Abstimmung. Und an BVD-Sprecher Marc Keller verwiesen.

Warum sind die öffentlichen Unterlagen des Mitwirkungsverfahrens zum Lysbüchel-Areal nicht prominent auf der Website des zuständigen Stadtteilsekretariates sichtbar? Nicht mal eine Suche nach "Lysbüchel" findet etwas. Wobei nicht mal die Suche nach "Basel" ein Resultat liefert, die ganze Such-Funktion scheint defekt. Das ist alles insgesamt mehr als ärgerlich!

11 Wohntürme, Position gemäss Testplanung BVD Die 11 Wohntürme, um die's am Sonntag geht, vom Friedhof am Hörnli aus gesehen.


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Abt. Presserats-Watsche gegen die BaZ


Die "Basler Zeitung" hat es ja nicht so sehr mit Sozialhilfebezügern, wie gegenwärtig täglich in grosser Aufmachung zu lesen ist. Sie mag auch Muslime nicht so sehr, also vor allem solche, die sich in der Nähe eines Koranstandes auf dem Claraplatz aufhalten. Und wehe, wenn beides in einen Zusammenhang gebracht werden kann.

Das hatte Mischa Hauswirth im November 2013, mit Hilfe seines Kollegen Daniel Wahl, der für dieses eine mal als Fotograf amtete. Unter dem Titel:

Schweizer Mafia Kriminelle
breitete er die Geschichte eines Sozialhilfebezügers irakischer Nationalität aus. Auf Details wollen wir hier nicht eingehen, wer mag, kann die Geschichte hier nachlesen.

Gegen diese Berichterstattung wurde beim Presserat Beschwerde eingereicht. Insbesondere, weil – ob nun ganz oder nur halb beabsichtigt - der an den Medienpranger gestellte Sozialhilfebezüger in die Nähe von gewaltbereiten Islamisten gerückt wird. Dieses geschieht namentlich mit dem Foto, das den Betroffenen gut erkennbar zeigt, wie er in einem nicht erkennbaren Buch blättert, und der Bildlegende:

"Aufruf zur Gewalt. S. S. liest auf Arabisch in einem Buch, das die Tötung von Christen fordert und Auspeitschungen gutheisst. (Bild: Daniel Wahl)"
Der Presserat hat nun die Beschwerde teilweise gutgeheissen:
Die «Basler Zeitung» und «BaZonline» haben mit dem Artikel «Schweizer Mafia Kriminelle» Ziffer 7 (Privatsphäre) der «Erklärung der Pflichten und Rechte der Journalistinnen und Journalisten» verletzt, indem S. S. zu Unrecht auf dem abgebildeten Foto herausgehoben und identifizierbar wurde.
Eine weitergehende Verletzung der Journalistenpflicht sieht der Presserat allerdings als nicht gegeben an. Allerdings wirft er den Journalisten in dieser Sache perfides Verhalten vor:
Der Presserat kommt zum Schluss, dass Bildlegende und Einleitung knapp unterhalb der Schwelle einer Verletzung bleiben. Allerdings wird S. auf perfide Weise in die Nähe von muslimischen Fundamentalisten gerückt. Als perfid erachtet der Presserat auch, wie der Übergang im Text von der Standaktion des IZRS zur persönlichen Geschichte von S. erfolgt.


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Donnerstag, 25. September 2014


Abt. In memoriam Ossi Urchs


468: Ossi Urchs ist tot. Der Internet-Pionier und "Minister for Tomorrow" war Journalist, Moderator und Redner. Er starb mit 60 Jahren, er war an Krebs erkrankt. Ossi Urchs im Einsatz: "Warum uns das Internet klüger macht!"

oder hier: http://www.urchs.de/4/

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Mittwoch, 24. September 2014


Abt. Rundgang - heute: Lysbüchel-Areal


Die rote Linie zeigt ungefähr die Route des gelungenen (Audio-)Rundgangs über das Lysbüchel-Areal, den der Quartiertreffpunkt LoLa, das Stadtteilsekretariat Basel-West in Zusammenarbeit mit dem BVD und der "Medien- und Theaterfalle Basel" heute durchführten:

Hier gibt's die Karte in grösser.

Lysbüchel Rundgang 24.9.2014

Und da die unvermeidlichen Schnappschüsse von unterwegs.


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Abt. Entwarnung - heute: BASF-Verkauf


Unlängst hatte ein Posting von User "ausgeher" an verschiedenen Orten für Unruhe gesorgt. Er schrieb, er habe aus gut unterrichteter Quelle Erfahren, in den nächsten Tagen würde der Verkauf des BASF-Areals bekanntgegeben.

Von offizieller Seite liess sich dies nicht bestätigen. BASF teilt auf unsere Anfrage mit:

Das BASF-Areal im Klybeck ist noch nicht verkauft.

BASF-intern haben wir die Arbeit an dem Verkaufsprojekt Klybeck-Areal nach Ankündigung der Restrukturierung im April 2013 aufgenommen. Verschiedene Kaufinteressenten haben sich gemeldet. Gespräche mit den Standortpartnern Novartis und Huntsman sowie der Regierung Basel-Stadt laufen.

Wie wir aus BASF-unabhängigen Quellen vernommen haben, werde in der Sache nichts kommunziert bis Ende 2014.

Wir haben "ausgeher" gebeten, uns Kontakt zu seinen Quellen zu vermitteln. Die Anfrage blieb aber leider unbeantwortet. Wir nehmen an, sein Posting erfolgte etwas überstürzt und verfrüht...


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infamous for 8155 Days
Sperrfrist: 02.09.24, 09:53

Kontakt:
infamy-Kollektiv
Basel
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