Dienstag, 12. Juni 2012


Abt. Arty-farty: Der Auftakt zweiter Teil


Übermorgen öffnet die Art Basel offiziell ihre Tore, heute durften die Super- und Nicht-ganz-so-Super-VIPs einen Blick in die Hauptmesse werfen. Und diese präsentiert sich – im Gegensatz zur etwas behäbig daherkommenden Art Unlimited – in grosser Form. Schon unter der Werken der Klassischen Moderne (all die grossen Namen) bis Pop Art gibt es Hochkarätiges zu kaufen (oder wurde bereits gekauft).

Die Münchner Galerie Daniel Blau zum Beispiel bietet zum Teil wunderbare Zeichnungen von Andy Warhol an, aus einer Zeit, als dieser noch selber den Griffel in der Hand hielt. Hoch im Kurs ist nach wie vor Jean-Michel Basquiat (wer ganz viel Geld hat, kann zum Beispiel bei Bruno Bischofsberger einen schönen Basquiat kaufen). Daneben ist auch viel Gegenwartskunst zu entdecken: viel Dekoratives für die Wohnzimmer- und Bürowände wohlhabender Personen (die selber nicht immer auch einen wohligen Anblick bieten, wie der Gang durch die Preview bewies). Daneben aber auch frechere Arbeiten, die für einen erfrischenden Wind in der alles in allem doch sehr gediegen daherkommenden Auswahl sorgen.


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Abt. Die Basler Mess(e)latte


Welch grossartige Vielfalt strahlen die "Tagestipps" der "Basler Zeitung" aus. Auf den ersten Blick zumindest. Denn gut die Hälfte der angegeben Messen und messeähnlichen Angebote sind heute entweder noch gar nicht oder dann nur für VIPs auf spezielle Einladung hin zugänglich.

Aber immerhin suggeriert die Karte, dass in Basel rund um die Art doch einiges los ist. In Tat und Wahrheit ist es noch viel mehr. Viel viel viel mehr! Aber alles aufzulisten hätte die Karte wohl so aussehen lassen:

Dies hindert nun aber den Leiter des Ressorts "Basel.Stadt." nicht daran, einmal mehr zu klagen, dass Basel nicht wirklich mitzuleben bereit sei und dass die Geschäfte, die ja alle von der Art profitierten, ihre Schaufenster nicht entsprechend dekorierten und die Confiserien keine Rothko-Törtchen oder Koons-Dääfi anbieten:

"Wer jedoch in dieser Woche durch die Stadt spaziert, merkt kaum, dass Basel die Kunstmetropole sein soll. Ausser- halb der Messehallen findet die Weltveranstaltung nämlich keinen Niederschlag (...) Fast könnte man meinen, Basel sei gar keine Messestadt, so schwach unterstützen die grössten Profiteure die stattfindenden Veranstaltungen."
... widerspricht der Stadtchef der Kulturredaktion. Und letztlich auch sich selbst. Denn noch in der Sonntagsausgabe gewährte er uns einen Insiderblick in die verschlossenen Kreise, in denen sich das wahre Kunstleben abspielt:
"Dieses private Engagement im Umfeld der Kunstmesse Art ist typisch für die noble Basler Gesellschaft. Während an der Art Miami Beach grosse und überschäumende Partys gefeiert werden, treffen sich Galeristen, Sammler und Museumsleute hier in Basel im kleinen und sehr privaten Rahmen."
Ja und nicht einmal beim Wetter hat man sich wirklich Mühe gegeben. Aber unter dem Strich ist der Regen ja auch ganz praktisch, verhindert er doch, dass der Staub der Monsterbaustelle auf dem Messeplatz die illustre Gästeschar allzusehr behelligt.


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Abt. für's Poesiealbum - heute: @tageswoche


Manchmal schreib ich ja auch Stuss, weiss Gott! Aber der da von Berufskollege Loser ist also wirklich einer für's Poesiealbum:

Natürlich ist es anderseits nicht in Ordnung, Polizeiboote anzuzünden. Es ist dumm. Wenn die SVP danach allerdings das Gefühl hat, mit einer offiziellen Medienmitteilung (um es noch einmal festzuhalten: Der Vergleich stammt nicht von einem einzelnen Wirrkopf, er ist quasi offizielle Partei-Haltung), die Geschichte derart unsensibel zu missbrauchen, ist das nicht nur dumm. Es ist vielmehr eine Beleidigung der Intelligenz der vernünftigen Menschen in dieser Stadt und befeuert jenes Klima, das es vorgibt, zu verdammen.
Nochmals in Zeitlupe, Was er genau schreibt:
Wenn die SVP danach allerdings das Gefühl hat, (...) die Geschichte derart unsensibel zu missbrauchen, ist das nicht nur dumm. Es (...) befeuert jenes Klima, das es vorgibt, zu verdammen.
Also: Die SVP hat das Gefühl, die Geschichte zu missbrauchen. Das ist nicht nur dumm. Es gibt vor, ein Klima zu verdammen, aber befeuert es in Tat und Wahrheit. Zusammenfassend: Wer meint, die Geschichte zu missbrauchen, verdammt nicht, sondern befeuert das Klima. Ich versteh kein Wort, aber es klingt irgendwie süss. Vermutlich wollte er schreiben:
Wenn die SVP (...) das Gefühl hat, die Geschichte (...) missbrauchen zu dürfen, ist das dumm, scheinheilig und beleidigt vernünftige Menschen.
Aber niemand wollte ihm den Satz korrekt ins Ohr flüstern.


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Abt. berühmte infamy-Leser - heute: Felix Gutzwiller


Dass das Risiko am Geburtstag eines natürlichen Todes zu sterben höher ist als an jedem anderen Tag des Jahres, weiss das geneigte infamy-Publikum spätestens seit 2010. Damals hatten wir Mr. Präventionsmedizin, Felix Gutzwiller, darum dringend aufgefordert: Tu was! Nun hat er offenbar Folge geleistet. Denn was meldet die Universität Zürich soeben:

Tod am Geburtstag wahrscheinlicher als an anderen Tagen
Nun wollen wir Vladeta Ajdacic-Gross, Daniel Knöpfli, Karin Landolt, Michal Gostynski, Stefan T. Engelter, Philippe A. Lyrer, Felix Gutzwiller und Wulf Rössler ja nicht vorwerfen, sie würden Steuergelder verschleudern durch das Reproduzieren längst bekannter Tatsachen in ihrem Artikel "Death has a preference for birthdays – an analysis of death time series" in den "Annals of Epidemiology", nur weil das Paper "Mortalité et anniversaire de naissance" 1997 in der Zeitschrift - nota bene! - "Sozial- und Präventivmedizin, Volume 42, Number 3 (1997), 155-161" dasselbe bereits festgestellt hatte, was sie zu wissen scheinen, denn sie führen es sogar in den Fussnoten auf. Aber in Versuchung es zu tun, führen sie uns mit ihrer reisserischen Schlagzeile und dem - in Vorspiegelung falscher Tatsachen - nach "Status: Primeur" klingenden Pressetext natürlich schon! Eigentlich haben wir von Gutzwiller & Co den nächsten logischen Schritt erwartet:
Eine nationale Präventionskampagne zur Abschaffung des Geburtstages!
Die ist dringend nötig, denn - in Anlehnung an die deprimierend depressive Kampagne des baselstädtischen Krankheitsdepartements:
Geburtstag kann jede und jeden treffen!
Aber dazu hat wohl, ausser den Zeugen Jehovas, mal wieder niemand den Mumm!


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infamous for 8148 Days
Sperrfrist: 02.09.24, 09:53

Kontakt:
infamy-Kollektiv
Basel
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Mehr Infos hier: https://www.umverkehr.ch/referendum
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