Sonntag, 11. Dezember 2011


Abt. Der Mond der frühesten Nacht


Heute (Sonntag Abend) in der Kaserne Basel den Abend mit dem frühesten Sonnenuntergang des Jahres verbracht. Bei "M & The Acid Monks" mit The Bianca Story und Adapt. Das "theatrale Konzert" in elf Songs ist gekonnt gut, etwas sehr zuweilen aber herrlich fetzig; der Höhepunkt aber gehörte dem Mond, der das Publikum beim Heraus- und Nachhausewegen erwartete.


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Abt. Versteckspiel - heute: SoZ-Quelle von BaZ-Interna


Die SonntagsZeitung zitiert wenigstens mal eine Quelle im O-Ton:

Hinter den Kulissen hat Christoph Blocher laut Recherchen der SonntagsZeitung wieder eine neue Beteiligungsstruktur für die «Basler Zeitung» eingefädelt. Diese soll in der kommenden Woche vorgestellt werden. «Direkt hat Blocher bei der BaZ nie selbst Geld gegeben, aber er war immer der Mann dazwischen», sagt eine verlässliche Quelle. «Auch im jüngsten Deal ist es Blocher, der die neuen Geldgeber gesucht hat.» Blocher sei es gewesen, der den Verkauf der Aktien der «Basler Zeitung» von Tito Tettamanti an Moritz Suter vermittelte und auch Marcel Ospel an Bord holte. «Der SVP-Politiker agierte jeweils wie ein Broker, der die Parteien zusammenbrachte», so die Quelle. Auch ein Verkauf an die NZZ sei nochmals geprüft worden. «Doch es gab keine Lösung.»
Was aber heisst "verlässlich"? Wie belegt die SoZ die Vertrauenswürdigkeit von Anonymous, der anscheinend seit längerem ("Direkt hat Blocher bei der BaZ nie selbst Geld gegeben, aber er war immer der Mann dazwischen") über intime Kenntnisse des BaZ-Blocher-Verhältnisses verfügen muss? Gar nicht. Wer aber könnte die anonyme Quelle sein? Karl Lüond hat im Auftrag von Blocher Blochers Firmengeschichte geschrieben: "Erfolg als Auftrag - EMS-CHEMIE: Die Geschichte eines unmöglichen Unternehmens". Martin "Mindestlöhne sind Gift für den Arbeitsmarkt" Spieler, Chefredaktor der SoZ und Co-Autor des Artikels heute in der SoZ, leitete am 14. Januar 2011 eine Podiumsdiskussion anlässlich der Präsentation von Lüönds Buch. Lüönd hat für sein Buch recherchiert mitten in den Turbulenzen rund um die BaZ-Besitzverhältnisse. So wie Markus Somm nach seiner mehrhundertseitigen Blocher-Biographie weiterhin zu den engeren Bekannten des Herrlibergers gezählt werden muss, ist vermutlich auch Lüönd seit seiner Firmengeschichte mit mehr Interna aus dem Unversum "Blocher" vertraut, als er unter eigenem Namen schreiben darf. Am 25.8.11 leitete Lüönd eine Podiumsdiskussion mit u.a. Blocher; man ist ergo im Kontakt. Der Blick am Abend zitierte Lüönd am 5.12. in Reaktion auf Suters Ankündigung, er wolle die BaZ-Aktien breit streuen, zudem mit:
«Er [Somm] macht eine hervorragende Zeitung», so Lüönd, «doch sie wird seit einem Jahr zu Tode geschrieben, nicht zuletzt in Zeitungen jener Verlage, welche selbst die ‹BaZ› übernehmen wollten.» Dass hier «publizistische Waffen» eingesetzt würden, sei offensichtlich. Dennoch sei fraglich, ob die Leserschaft den SVP-nahen Kurs der «BaZ» als Aktionäre mittragen würde. «Man kann eine Zeitung nicht gegen seine Leser machen. In der eher links-grünen Region Basel hat eine rechtsbürgerliche ‹BaZ› wenig Erfolgsaussichten.» Unverständlich sei auch, dass die Besitzverhältnisse noch immer nicht offengelegt wurden. «So kann keine Vertrauensbasis bei der Leserschaft geschaffen werden.»
Ich verwette die nächste Runde Bier, dass die Quelle der SoZ "Karl Lüönd" heisst! Wie er tönt, gibt's hier drüben zu hören, wo Schawinski Lüönd zu seiner Person und seinem EMS-Buch interviewt.

ADDENDUM für's Protokoll: Wir hatten übrigens hier mal versucht, die Ereignisse chronologisch aufzuzeichnen, die überhaupt erst zu Suters Engagement führten.


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Abt. Die "Sonntagszeitungen" zur BaZ


Die Sonntagsausgabe der "Basler Zeitung" komm erst am 8. Januar (wenn überhaupt). Und dort würden wir ja eh nichts über die Besitzverhältnisse der Zeitung lesen können. Dafür widmen sich alle heute schon bestehenden Sonntagsblätter der BaZ-Blocher-Connection. So zum Beispiel <a href="Das Jahr Suter war für Blocher ein verlorenes Jahr bei der BZM, wie er auf «Teleblocher» einräumte. Doch nun fehlt Blocher ein Frontrunner, der es ihm erlauben würde in gleicher Weise im Hintergrund zu bleiben. Mit Wagner, Suter und Ospel haben bereits drei Persönlichkeiten durch Blocher einen massiven Reputationsschaden erlitten; weitere Personen von Format werden sich hüten, in diese Falle zu tappen. Der Einzige, der bereits an Bord ist: Markus Somm.

" target="blank">"Der Sonntag" mit Ex-BaZ-Oberrechercheur Christian Mensch, der freimütig spekuliert, dass wie weiland Roger Köppel bei der "Weltwoche" Markus Somm in die Doppelrolle von Chefredaktor und Verleger schlüpfen könnte:

"Das Jahr Suter war für Blocher ein verlorenes Jahr bei der BZM, wie er auf «Teleblocher» einräumte. Doch nun fehlt Blocher ein Frontrunner, der es ihm erlauben würde in gleicher Weise im Hintergrund zu bleiben. Mit Wagner, Suter und Ospel haben bereits drei Persönlichkeiten durch Blocher einen massiven Reputationsschaden erlitten; weitere Personen von Format werden sich hüten, in diese Falle zu tappen. Der Einzige, der bereits an Bord ist: Markus Somm."
Die "NZZ am Sonntag" (nicht online abrufbar) spricht mit Bezug auf die enthüllenden Spekulationen der vergangenen Tage von einem "Drama", das sich am Aeschenplatz in Basel abspiele:
"Blocher sitzt am längeren Hebel als Suter, weil er dessen Aktien laut einer vertraglichen Regelung zurückfordern kann. Die Zeit drängt. Jetzt, wo Klarheit über die Besitzverhältnisse des Medienunternehmens herrscht, ist in Basel mit einer neuen Aufwallung in der Bevölkerung zu rechnen. Immerhin hat Blocher die Öffentlichkeit am Rheinknie mit seinem Versteckspiel über ein Jahr lang zum Narren gehalten. Er drängt auf eine umfassende Sanierung des Medienhauses; Moritz Suter hat sich bisher dagegen gestemmt. Es zeichnet sich ab, dass der Umbau einen beträchtlichen Verlust von Arbeitsplätzen bedeuten würde."
Das Versteckspiel Blochers kommt bei er "NZZ am Sonntag ganz und gar nicht gut an:
"Die Glaubwürdigkeit Blochers ist mit der Verschleierung dieses Konstrukts ramponiert. Schawinski fragte im April 2011, ob Blocher wisse, von wo Moritz Suter das Darlehen bekommen habe. Die Antwort: «Nein, das weiss ich jetzt nicht.» Blocher weiss nicht, dass seine Tochter, mit der er eng zusammenarbeitet, in die Finanzierung des Basler Medienhauses involviert ist? Als die «NZZ am Sonntag» im November 2010 schrieb, Blocher übernehme «die Macht bei der », schimpfte dieser über die «salonfähige Verlogenheit» des Blattes. Der Vorwurf fällt nun auf ihn zurück."
Auch die Sonntags-Zeitung" lässt die Geschichten um BaZ/Blocher Revue passieren. Zudem lässt sie Hanspeter Lebrument, Präsident des Schweizer Verlegerverbandes, zu Wort kommen:
"Was sagen Sie als Verlegerpräsident zur Informationspolitik der vermeintlichen oder tatsächlichen Besitzer der «Basler Zeitung»?

Ich finde die ganze Geschichte stossend. Es ist eigentlich die Hauptaufgabe der Presse, Transparenz zu schaffen, Wahrheiten aufzudecken. Was sich derzeit in Basel abspielt, ist aber das genaue Gegenteil.

Privatbesitz ist Privatsache. So argumentiert die Gegenseite.

Natürlich hat jeder das Recht, Anteile an einem Medienhaus zu erwerben. Aber ist der Besitz eines Verlags so ehrenrührig, dass man nicht dazu stehen kann? Diese Geheimnistuerei schadet der Branche."

Überdies Thema ist ein Vorstoss der SP, der Politikern verbieten möchte, sich an Medien zu beteiligen:
"Die jüngsten Berichte über die Verbandelung von Christoph Blocher mit der «Basler Zeitung» haben Konsequenzen in der Bundespolitik: Eine Gruppe in der SP-Fraktion bereitet den Boden vor für ein Gesetz über «Geld und Politik». Kernpunkte sind ein Verbot für Parlamentarier, sich finanziell an relevanten Medien zu beteiligen, sowie die Transparenz bei der Parteien- und Kampagnenfinanzierung und die Regulierung von Lobbytätigkeiten."
Unter dem Strich also nicht eigentlich viel Neues. Und ja, auch am Sonntag wird heftig spekuliert, werden als Quellen praktisch nur die "Tele Blocher"-Sendung vom Freitag genannt. Aber sicher ist, dass gerade mit diesen, in Sachen Nennung der Quellen nicht immer vorbildlichen Berichten ein Stein ins Rollen gebracht wurde.


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Abt. Wolfgang U. reloaded - heute: Urteilseröffnung


Stichworte: Daten-CD, Credit Suisse und Deutschland. Nächsten Donnerstag erfährt der mutmassliche Komplize von Wolfgang U. das Urteil gegen ihn in Bellinzona (U. war am Morgen des 29.9.2010 in Untersuchungshaft tot in seiner Zelle aufgefunden worden). Darum fasst die NZZaS heute offenbar, wie SF berichtet, nochmals zusammen, was eigentlich in groben Zügen Arthur Rutishauser letzten März im Tagi schon schrieb. Das Bundesstrafgericht erzählt die Geschichte so:

A. [Anm. v. infamy: Komplize] wird vorgeworfen, als Angestellter einer Schweizerischen Grossbank im Jahr 2008 interne Geschäftsdokumente und Bankkundendaten von deutschen Kunden im Depotwert von ca. CHF 2 Mia. beschafft und sie mit Hilfe des inzwischen verstorbenen B. [Anm. v. infamy: Wolfgang U.] gegen Entgelt an Dritte in Deutschland übergeben zu haben. Weiter wird A. vorgeworfen, unter seiner Mitwirkung sei vom Deliktserlös ein Betrag von 921'600 Euro von Deutschland auf Bankkonti des B. sowie auf ein eigenes Bankkonto im Ausland transferiert worden; von diesen Konti habe er Geld an B. in die Schweiz weitergeleitet und Bezüge für sich selber getätigt. Auf diese Weise habe A. vom Deliktserlös mehr als 318'000 Euro erhalten.
Anfang November schrieb 20min:
Die Aussage, dass ein abgekürztes Verfahren beantragt wird, lässt vermuten, dass eine Art Deal zwischen der Bundesanwaltschaft und dem Beschuldigten stattgefunden hat. (...) Der Bankdatendieb muss also mit anderen Worten im Wesentlichen geständig sein. [Die Verhandlung] wird grundsätzlich öffentlich sein, wie es in Bellinzona auf Anfrage hiess. Die akkreditierten Medienleute werden vor Beginn des Prozesses auch die Anklageschrift erhalten. Dann wird sich zeigen, wie weit der Schleier über der Affäre gelüftet wird.
Die Chronologie der Ereignisse & Berichte (ohne Gewähr auf Vollständigkeit) in der Form eines Google Kalenders (1. Eintrag 15.12.2009):


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