Mittwoch, 13. April 2011


Abt. Mikropolitik - heute: CS bestätigt infamy


In ihrer Studie zum Schweizer Immomarkt 2011 schreibt die CS auf Seite 10:

Es herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass zur Schonung des knappen Gutes Boden dem Siedlungsdruck mit verdichteter Bauweise beigekommen werden muss. Doch beim "Wie" gehen die Meinungen auseinander. Naheliegend sind das Auffüllen von Baulücken, der Ausbau von Dachstöcken oder die Umnutzung von ehemaligen Industrieflächen. Darüber hinaus bleiben nur noch zwei Möglichkeiten: der Bau von zusätzlichen Geschossen oder die Verkleinerung der Bauabstände. Um eine Verdichtung bei möglichst unveränderter Lebensqualität zu erreichen, müssen Erholungs- und Grünflächen erhalten und sollten die Gebäudeabstände gewahrt werden. Andernfalls stellt sich rasch ein Gefühl der Enge ein.
Und dann kommt, was die baselstädtische Zonenplanrevision so ziemlich vollständig verdrängt und vergessen hat:
Als Lösungsvariante verbleibt im Wesentlichen nur die Ausdehnung in der Vertikalen. Dabei muss aber nicht überall auf Hochhäuser gesetzt werden. Wird flächendeckend ein bis zwei Stockwerke höher gebaut, wäre bereits viel erreicht.
Und dann auf Seite 11 lernen wir in der folgenden Grafik, dass nur noch Carouge und Genf verdichteter besiedelt sind als Basel. Die Zahlen kommen zustande, indem die Flächen von Bürogebäuden, öffentlichen Gebäuden und landwirtschaftlichen Gebäuden addiert werden; zusammenhängende Industrie- und Gewerbeflächen werden dagegen nicht berücksichtigt; hinzukommen die Erholungs- und Grünflächen. Diese Summe geteilt durch die Anzahl EinwohnerInnen ergibt die Grafik, bei der weiter links eingetragen ist, wer verdichteter bebaut ist: Aber genau das, in die Höhe zu wachsen, dort, wo mit 2- oder 3-stöckigen Reihenhäuschen am meisten Fläche verschwendet wird, fällt den baselstädtischen Zonenplanrevisoren offenbar überhaupt nicht ein, so naheliegend es eigentlich ist. Das beweist diese Gegenüberstellung der "vorher" / "nachher" Situation, ausgehängt vergangenen Sommer im Baudepartement: Foto476 Alles was ihnen in Basel in den Sinn kommt, ist so ungefähr: Die Milchsuppe von der Grünzone in die Einfamilienhauszone 2 zu schieben. Dabei wär's x-fach effizienter langfristig, beim Neubad und dem Bruderholz je eine Zone hoch zu gehen! Dann ist dort je 1 Stockwerk mehr möglich bei Neu- oder Umbauten. Aber das trauen sie sich offenbar nicht im Planungsamt. Lieber die Familiengärten plattmachen, als Heerscharen von Einfamilienhäusler aufschrecken, weil ihr Vis-à-vis künftig aufstocken dürfte. Gratuliere zu der mutigen und kreativen Zonenplanrevision!

An diejenigen im Publikum, die langsam genug haben von der "Abt. Mikropolitik": Spätestens nach dem 15.5. macht sie eine ausgedehnte Pause oder geht ganz in Pension.


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Abt. Mikropolitik - heute: W&P liest infamy


Die übermächtige Immobude Wüest & Partner gibt infamy recht und erzählt, gewunden schwurbelnd, nach, was die CS schon vor Monaten geradeheraus "Schweineyklus" nannte und infamy zum Schluss brachte: Büroleerstände werden zunehmend zum Problem für die Stadt (und die Immobilieneigentümer)!

In the final quarter of 2010, all office regions experienced a moderate downward correction in average asking rents. On one hand, lower grade office space, which was held back during the recession, appears to have reentered the market. On the other hand, some markets are still burdened by an oversupply of space and continuous construction activity. In Zurich, office space availability remains at over 7 percent of stock, and major property developments are due for completion in 2011. These projects alone will add over 60’000 sqm of lettable office space to the market. At the top end of the market however, rents are stable thanks to buoyant demand and limited availability of high- quality space. In both Zurich and Geneva, prime rents are currently in the region of CHF 1,000 per sqm. Biotech multinational Roche has submitted a planning application for a new office development providing 76’000 sqm of floorspace at its Basel headquarters. Roche plans to relocate 1’900 staff from rental offices by 2015, thereby freeing up significant office space throughout Basel.
Das Rheinknie braucht ein Loft-Konzept! Keine zubetonierten Gärten! Das Problem sind die tiefen Zinsen, die fetten Pensionskassen und (fast) alle Architekten. Oder in den Worten von W&P:
«Wer über Bauland verfügt, hat derzeit alles Interesse daran, es auch zu überbauen», sagt Urs Hausmann von der Beratungsfirma Wüest & Partner. Die wirtschaftlichen Anreize sind offensichtlich: Noch nie zuvor wurden in der Schweiz und speziell im Raum Zürich oder am Genfersee dermassen hohe Preise für Eigentumswohnungen bezahlt. (...) Vorerst sind nach wie vor viele Anleger, Endverbraucher und Unternehmer vom «Immobilienfieber» angesteckt. Die Preisprognosen von Wüest & Partner deuten kurzfristig nicht auf eine Trendwende hin (...)
Schwere Fälle von Immobilienfieber seien auch aus Basel-Stadt dem Seuchenzentrum des Bundesamtes für Gesundheit gemeldet worden.


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