Mittwoch, 30. März 2011


Abt. Mikropolitik - heute: Pendlerverkehr


Martin Leschhorn Strebel, SP Riehen und im Vorstand der SP Basel-Stadt (die NeinNein-Partei mit dem "Ja" im Logo), fragte drüben bei facebook in der Timeline von Baschi Dürr (FDP) in einer kurzen Diskussion gestern:

Ist es sinnvoll, dass dann mehr Leute aufs Land ziehen, um dann mit dem Auto in die Stadt zu fahren?
"dann", wenn - Du ahnst es - die Familiengärten nicht überbaut werden. Dank dem Bundesamt für Statistik lässt sich leicht der dämpfende Effekt abschätzen, den überbaute Gärten hätten auf den Pendlerverkehr: Laut BfS gab's anno 2000 82'000 erwerbstätige BaslerInnen. Von diesen gingen 8'000 in Basel wohnende Erwerbstätige trotzdem mit dem Auto zur Arbeit in Basel. Und 7'200 fuhren mit dem Auto aus der Region weg zur Arbeit. Macht zusammen rund 15'000, oder 18% der in der Stadt wohnenden Erwerbstätigen. Auf den Gärten entstünden, bei Vollausbau, Wohnungen für gut 4'000 Leute. Davon erwerbstätig wären optimistisch geschätzt vielleicht 2000. Die anderen sind Kinder und Pensionierte. Nehmen wir den globalen Auto-Pendler-Schnitt auch an bei den 2'000 Erwebstätigen, die auf den Gärten wohnen würden, dann kommen wir auf rund 400 Peronen, die täglich mit dem Auto zur Arbeit unterwegs wären, obwohl sie in Basel auf überbautem Gartenland wohnten! Macht noch 1'600 Personen, die vielleicht NICHT mit dem Auto in die Stadt führen, um zu arbeiten, weil sie hier wohnten. Gemäss BfS kamen anno 2000 23'000 Leute aus anderen Regionen mit dem Auto in die Stadt. Seien wir optimistisch und ziehen davon die potentiellen 1'600 Erwerbstätigen in den Häusern auf den Gärten ab = 21'400. Zusammen ergibt das also 21'000 Zupendler von ausserhalb + 15'000 Binnen- und Wegpendler, also rund 36'000 Autos, die, auf der Basis von 2000er Zahlen, täglich in Basel arbeitshalber unterwegs wären, ob sie in Basel wohnten oder nicht, wenn die Gärten überbaut würden. Pendler vermieden haben wir durch die Überbauung gemäss diesen Berechnungen bestenfalls 1600. Das sind insgesamt 1'600 / 38'000 = 4,2%. Ein Achtungserfolg, mehr nicht. Das heisst, wenn Du heute irgendwo an die Strasse stehst und wartest bis 100 Autos vorbei sind, dann fahren nach dem Überbauen in derselben Zeit 96 Autos vorbei. Fazit: Gärten plätten hilft nur minim gegen Pendlerverkehr. Es richtet definitiv viel mehr Schaden an, als dass es nützt! P.S. Und was ist mit denen, die jetzt in Basel wohnen und einen Garten bewirtschaften, aber aus Basel wegziehen, wenn sie keinen mehr haben, weil er überbaut wurde, und dann erst mit ihrer Stinkkarrosse herzupendeln beginnen? Gärten plätten produziert vielleicht sogar neue Pendler!


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Abt. Newsnetzille des Tages


Da drüben nebelt ein Philippe Z. über die tiefschürfende Frage vor sich hin: «Wäre Dürrenmatt gegen Atomkraftwerke?» Nun, Dürrenmatt zu lesen, würde bei der Beantwortung der Frage eindeutig helfen (machen Kulturredaktoren so etwas heute eigentlich nicht mehr, bevor sie etwas schreiben?): «Ob es sich um die Abschreckung durch Atombomben, um Atomkraftwerke, um die Lagerung von Atommüll, um die Plünderung unseres Planeten usw. handelt, immer reden diejenigen, welche daran glauben, uns ein, wir sollen glauben, was sie tun, sei absolut sicher.» Aus: Friedrich Dürrenmatt: Die Brücke. In: Turmbau. Stoffe IV-IX. Diogenes, Zürich 1990 (S. 110).

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Abt. Der Berichterstatter und der Ausstatter


Das nennt man eine Win-win-Situation: Gewaltreporter Mischa H. sorgt für die nötige Stimmung, damit diese Firma per Publireportage ihre Waffen an die Leserschaft bringen kann.


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Abt. Mikropolitik - heute: Basta! sagt 2 X Ja!


BastA! teilt soeben mit:

<Unterbrecherwerbung>

Zweimal Ja zur Initiative „zum Schutz von Basler Familiengartenarealen“ und zum diesbezüglichen Gegenvorschlag mit Stichentscheid zugunsten des Gegenvorschlags. Es gibt überhaupt keinen triftigen Grund, die Familiengartenareale zu überbauen. Zwar rechnet das kantonale statistische Amt in den kommenden Jahren mit einem Bevölkerungszuwachs und damit auch mit einem erhöhten Bedarf an Wohnraum in der Grössenordnung von 8'800 neuen Wohnungen bis ins Jahr 2035. Doch dieser Bedarf könnte problemlos im bereits überbauten Gebiet durch Verdichtung und Umnutzungen – zum Beispiel der Bahn-, Hafen- und Spitalareale – gedeckt werden. Das Bau- und Verkehrsdepartement hat in diesem Bereich ein Potential von 15'000 Wohnungen geortet. Zum Vergleich: Laut Gegenvorschlag sollen auf den zur Überbauung vorgesehenen Familiengartenarealen gerade mal 1'700 Wohnungen vorwiegend im oberen Preissegment entstehen. Es kann also keine Rede davon sein, dass eine Annahme der Initiative oder des Gegenvorschlags die Entwicklungsmöglichkeiten der Stadt gravierend einschränken würde. Für die Baulobby und die Immobilieninvestoren sind die Familiengartenareale vor allem interessant, weil sie Bauten für Gutbetuchte an attraktiver Wohnlage ermöglichen. Die Familiengärten hingegen werden nicht von Villenbesitzern benutzt, sondern vorwiegend von Menschen, die in teils engen Mietwohnungen leben. Gerade wenn die Bevölkerung Basels weiter wächst, ist die Stadt auf solche Grünflächen und Freiräume angewiesen. Der Gegenvorschlag inklusive Zusatzvereinbarung ist unseres Erachtens ein guter, pragmatischer Kompromiss. Wenn dieser Kompromiss nun von den Bürgerlichen scharf angegriffen wird, geschieht dies kaum im Interesse einer vernünftigen Stadtentwicklung. Die Baulobby sieht ganz einfach ihre Felle davonschwimmen. Für das Nein der SP zu Initiative und Gegenvorschlag sind wohl die urbanen, mittelständischen Modernisierungsturbos verantwortlich, denen jedes Fleckchen Grün in der Stadt als Ausdruck einer rückständigen Auffassung von Stadtleben gilt. BastA! steht zum Kompromiss und empfiehlt deshalb, bei der Stichfrage für den Gegenvorschlag zu votieren.

</Unterbrecherwerbung>


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Abt. Redensarten: Besser als in die hohle Hand ge…


Unter dem Titel Gute Erfahrungen mit Bezahl-Plattform berichtet persoenlich.com:

Die Erfahrungen der ersten drei Monate sind gemäss eigenen Angaben gut. Drei Monate nach dem Start haben sich 20 Personen für ein Online-Abonnement der "Schaffhauser Nachrichten" (SN) entschlossen. Damit erhalten diese Abonnenten für den Preis von jährlich 299 Franken Zugang zu allen Artikeln der SN sowie zu den tagesaktuellen Agenturmeldungen.
Macht auf den Rappen 5980 Schwitzerfränkli. Und das ist, wenn auch nicht viel, besser als in die hohle Hand geschissen! In Schlaffhausen kostet ein Bier nämlich viel weniger als in Basel oder gar Zürich.


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Abt. Grosses Kino – heute mit: Dr. Steegmans


from Carta on Vimeo.

Eine Einstellung, kein Schnitt und doch ganz grosses Kino. Der Plot: @RegSprecher Steffen Seibert hat den Besuch von Kanzlerin Merkel mal eben per Twitter verkündet. Die Hauptstadtpresse ist entrüstet und fühlt sich übergangen. Seiberts Kollege Dr. Steegmans muss die Suppe auslöffeln, verkehrt die Fragestunde in eine Lektion in Sachen Social Media und gibt die ewiggestrigen Schurnis, die sich weigern, die neuen Kommunikationsmittel zu nutzen, dem Spott der Netzgemeinde preis. Als Zückerli hier noch der Originaltweet des Anstosses:

#Kanzlerin reist Anfang Juni zu offiziellem Besuch nach Washington zu Gesprächen mit Präs. #Obama und Verleihung der Medal of Freedomless than a minute ago via Twitter for iPad


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infamous for 8150 Days
Sperrfrist: 02.09.24, 09:53

Kontakt:
infamy-Kollektiv
Basel
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Mehr Infos hier: https://www.umverkehr.ch/referendum
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