Mittwoch, 23. Februar 2011


Abt. Crowdsourcing - heute: Guttenberg Plagiate


Der aktuelle Zwischenstand lautet: Die infamy-Version der Geschichte wollen wir nicht länger verschweigen:

Zu Guttenberg hat überhaupt nichts selber geschrieben!
Er hat das Machwerk integral von einem oder mehreren Dritten erstellen lassen! Ghostwriting total. Es kommt aber noch dicker! Wir setzen voraus, dass zu Guttenberg einigermassen normalbegabt ist. Mit dieser Prämisse ist legitim anzunehmen, dass er geahnt hätte, dass ein Schriftstück mit so vielen geklauten Passagen irgendwann als Plagiat auffliegt. Darum ist es durchaus plausibel, dass die, welche ihm die gesamte Dissertation geschrieben haben, ihn nicht davon unterrichteten, dass es ein Flickwerk aus Fremdmaterial ist. Zu Guttenberg hat dann die bestellte Diss irgendwann entgegengenommen von den Ghostwritern, hat sie wohl ein paar Mal oberflächlich durchgelesen, nichts bemerkt, und ging so an seine Prüfungen. Wer immer jetzt die Diss tatsächlich geschrieben hat, hatte zu Guttenberg natürlich an der Angel. Die Drohung, "tue dies, sonst lass ich Dich auffliegen!", machte ihn, noch als deutscher Kriegsminister, gefügig. Offenbar spurte zu Guttenberg aber irgendwann nicht mehr. Und, vielleicht auf einen Tipp der tatsächlichen Autoren hin, Andreas Fischer-Lescano liess in seinem Aufsatz in "Kritische Justiz" die Sache platzen.

UPDATE 20.30: Die Uni Bayreuth hat zu Guttenberg heute Abend den Dr. aberkannt. In der Fragestunde sagte G., er habe weder bewusst noch vorsätzlich getäuscht, aber Fehler gemacht. Wer Ghostwritern blind vertraut, kann das natürlich leicht sagen (wenn wir mal darüber hinwegsehen, dass G. gemäss Art. 8, Abs. 6, der "Promotionsordnung für die Rechts- und wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Bayreuth" eine "ehrenwörtliche Erklärung" hat abgeben müssen "darüber, daß er die Dissertation selbständig verfaßt und keine anderen als die von ihm angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt hat"). Und lügt in dem Satz nicht mal.


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Abt. Basler Soforthilfe an das Theater Basel


Jetzt muss die Stadt ihren goldenen Hahn selber auspressen, um das Theater zu retten (Relief im Vorzimmer des Basler Grossratssaals)

Die Baselbieter wischen es beiseite, die "Basler Zeitung" ruft zu Spenden auf, nun trat auch noch die Basler Regierung auf den Plan: Mit einem kurzfristigen "Strukturbeitrag" von 1,5 Millionen Franken will sie das Theater Basel vor dem strukturellen Defizit bewahren. In heftigen Verhandlungen hat dies der Basler Regierungspräsident (und nicht Stadtpräsident, liebe BaZler) dem Vernehmen nach im Regierungskollegium durchgeboxt:

"Als Sofortmassnahme soll für die Spielzeit 2011/12 eine einjährige Subvention gesprochen werden, um den laufenden Betrieb zu sichern. Der Regierungsrat wird dem Grossen Rat noch vor den Fasnachtsferien einen entsprechenden Ratschlag unterbreiten."

Das (vor-)letzte Wort hat also das Parlament (oder evtl. die von der SVP mit Hilfe vielleicht der FDP per Referendum in die Pflicht genommene Bevölkerung).

Im aktuellen Subventionsvertrag mit Basel-Stadt stehen 30,2 Millionen Franken drin (nur wenig mehr als das Jahressalär von Daniel Vasella!). Auch hier sind es bereits 1,5 Millionen Franken mehr als vorher (aber viel viel weniger als noch vor ein paar Jahren). Und auch diesen Subventionsvertrag, der vom Grossen Rat zwar bereits bewilligt wurde, gilt es noch zu ratifizieren, weil das Baselbiet der Gesamtrechnung ja einen Strich durch dieselbige gemacht hat. Und bis Sommer will dann der Regierungsrat einen neuen Subventionsvertrag vorlegen – mit einem neuen Betrag (wahrscheinlich eben diese 1,5 Millionen Franken mehr) und einem neuen Leistungsauftrag.

Gleichzeitig laufen Verhandlungen mit dem Theater und so weiter, wie das Budget zusätzlich aufgebessert werden könnte. Vielleicht zahlen die Vorortsgemeinden etwas, vielleicht Sponsoren und vielleicht gar der Kanton Basel-Landschaft mehr? (Der Baselbieter Kultursporterziehungsdirektor Urs Wüthrich wird sich dazu morgen Donnerstag äussern). Vielleicht lassen sich die Einnahmen erhöhen, vielleicht durch unterschiedliche Eintrittspreise, wie Morin nicht ausschloss.

Das Theater schweigt erst einmal dazu. Nicht allzu lange, denn am Freitag wird sich Verwaltungsratspräsident Martin Batzer zu Wort melden.

Film der Medienkonferenz von heute Mittag folgt) – leider nicht, weil man kein Wort versteht


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Abt. infamy Kochstudio – heute: BaZanenauflauf


Mit grosser Freude haben wir zur Kenntnis nehmen dürfen, dass die infamy Spendenaktion "Bananen für die BaZ" als "konstruktiver Vorschlag von aussen" gewertet wurde. Schliesslich könne man Bananen wenigstens essen, im Gegensatz zu den Unterschriften von www.rettet-basel.ch, schreibt Redaktionsrapper und Online-Koch Fetch on Fire. Sein gluschtiges Rezept ist gleichsam eine Hommage an Kochen mit Shibby. Die Zutaten für das Mahl: Bananen, Schinken*, Senf, Crème Fraiche**, Curry-Pulver und Reibkäse*. Dann ca. 20 Minuten bei 200 Grad in den Ofen. En Guete!

infamy Spartipps:

  • M-Budget tut's auch ** statt Crème fraîche Magerquark verwenden

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Abt. Do it yourself - heute: solares Basel


Immobilien Basel soll in den nächsten Jahren die Dächer der Immobilien von Immobilien Basel systematisch abklopfen darauf, ob sich photovoltaische oder thermische Solaranlagen drauf installieren lassen. Und wo das geht, die dann mit Staatsknete auch realisieren. Dächer an Dritte vermieten, die dort ihre Solaranlagen drauf bauen, gibt's nicht mehr. Das hat der baselstädtische Regierungsrat gestern beschlossen. Finden wir vom Solarstrom Kombinat Burgfelden natürlich grundsätzlich super! Und hoffen, die Damen und Herren der kantonalen Immobilienverwaltung schreiben, wie in den Richtlinien unter Punkt 6 versprochen, die Ausführung recht bald öffentlich aus. Denn wir werden uns garantiert daran beteiligten! Puncto Preis, Qualität und Effizienz sind wir unschlagbar!

fuzzy, wir satteln um! Das künftige business modell von infamy ist: Unsere Solaranlagen bauende Handwerkertruppe verdient das Geld und subventioniert damit den kritischen (Umwelt-, Wissenschafts- und Wirtschafts-) Journalismus quer, den infamy auf einer strikt werbefreien Onlineplattform betreibt. Von owni lernen, heisst siegen lernen! Der Journalismus des 21. Jahrhunderts ist solarstrombetrieben. Einwände?


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Abt. Rechnen mit infamy – heute: BaZy Count


Am Montag, an dem die BaZ (wie die meisten Zeitungen) immer ein bisschen dünner ist, hatte die Beste aller Basler Tageszeitung 44 Seiten Umfang. Die Dienstagsausgabe, die am Montag produziert werden musste, an dem über den jüngsten Stellenabbau informiert wurde, hatte verständlicherweise nur 40 Seiten. Heute sind es noch 36.

Rechne: An welchem Tag wird die erste BaZ ohne Seite erscheinen?


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Abt. Tweet des Tages – heute: @blickamabend


@blickamabend: liebe leser, danke allen, denen aufgefallen ist, dass der luxibus-nano der @migros irgendwie doppelt drin war

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Abt. Sonderkorrespondent - heute: @ Libyen


Unser unfreiwilliger infamy-Sonderkorrespondent vanpipe befindet sich laut seiner facebook-Statusmeldung derzeit "in Ra's Ajdir, an der tunesisch-libyschen Grenze." Bonne Chance! (Bild des Grenzübergangs: Kurtuluş Süpürtülü)


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Abt. Etikettenschwindel


"BaZ unterstützt das Theater"! Die BaZ unterstützt das Theater? Nun ja, in einem gewissen Sinne. Indem die Zeitung Vorschauberichte verfasst, Rezensionen abdruckt und so. Aber bei der Spendenaktion sind es doch, um genau zu sein, die BaZ-LeserInnen, die das Theater Basel unterstützen. 43'000 Franken wurden gespendet am ersten Tag. Die "Basler Zeitung" nennt das "vielversprechend". Wie man's nimmt. Ein Hundertstel des anvisierten Betrags ist es.

Heute um 13 Uhr informiert die Basler Regierung, was sie in Sachen Theatersubventionen zu tun gedenkt. Vielversprechend? Wir werden sehen und berichten.


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Abt. Ausgehtipp - heute: Lesedüne @ parterre


20 Uhr im Parterre heute: "systemrelevanter Humor" mit der Lesedüne aus Berlin. Dabei unter anderem der Sozialdemokraten-Disser Marc-Uwe Kling (siehe Video). Schon alleine deshalb müsste man unbedingt hingehen, hätte man nicht schon eine ZK-Sitzung heute Abend.


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infamous for 8150 Days
Sperrfrist: 02.09.24, 09:53

Kontakt:
infamy-Kollektiv
Basel
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