Dienstag, 14. Dezember 2010


Abt. Finger weg von... - heute: Assange!


..schreiben (.pdf) einige Journalismusprofs der New Yorker Columbia Journalism School an Barack Obama: Formulieren wir es als Frage: Würde das MAZ je so etwas wagen solange er sein Präsident ist? Er, der zugleich dort "Führungskräfte und Kommunikationsverantwortliche" "Issues antizipieren" lehrt. Ob er im nächsten Kurs ein "Issue" wie Wikileaks gleich einbaut?


... link (no comments)   ... comment



Abt. Touri-Abzocke – heute: Taxi-Wucher


Foto: thetschopp

Stell dir vor: Du bist ein deutscher Tourist, der aus Angst vor Islamisten-Terror mit seinen Kegelfreunden für einmal nach Basel kommt, anstatt nach Nürnberg auf den Christkindlmarkt zu gehen, wie sonst immer. Es gibt überall das gleiche zu kaufen, dass die Futterstände eigentliche Fast-Food-Filialen sind, wundert dich längst nicht mehr, aber hey, du bist ein Schwoob, hast gern Geselligkeit und vor allem magst du Glühwein. Und irgendwie hat dieses Weihnachtsmarkthopping auch was. Wenn du also, guter Dinge, da leicht angesäuselt, vom Barfi her auf der "längsten Weihnachtsstrasse Europas" zum Claraplatz torkelst, auf dem von der lokalen Presse vollkommen zu Unrecht vernachlässigten Clara-Weihnachtsmarkt eine weitere Runde Glühwein orderst und vor lauter Fusel der Versuchung erliegst, dich und die Jungs mit dem Taxi zum Winterzauber spedieren zu lassen, obwohl das Tram gleich nebenan fährt, wird dir der Fahrer kaum sagen, "Lauf oder fahr mitem Drämmli!", denn das wäre nicht eben kundenfreundlich. Er wird vielleicht nicht einmal etwas gegen den Glühweinbecher in deiner Hand sagen, im Gegensatz zum Tramkontrolleur. Jedoch, du wirst dir an dem heissen Gebräu höchstens einmal die Zunge verbrennen, bevor dich das Taxi auf den Messeplatz spuckt. Und der Taxifahrer mit hohler Hand 15 Franken von dir verlangt? Für eine Strecke von 500 Metern?!


... link (3 comments)   ... comment



Abt. Breaking News – heute aus: Minneapolis



... link (no comments)   ... comment



Abt. Zitat des Tages – heute: Markus Spillmann


In Lech wird gerade die <a href="de.paperblog.com target="blank">europäische Medienzukunft diskutiert. Aus der Schweiz ist unter anderen NZZ-Chef Markus Spillmann angereist. Ihm wird folgendes Statement zugeschrieben:

Ich sage es ganz ehrlich: Ich halte nichts vom Citizen Journalism. Das ist wie ein Citizen Doctor, zu dem würde ich nie gehen, auch wenn er sich die Technologien angeeignet hat.
Mal abgesehen davon, dass der Vergleich sowieso blöd ist, weil Spillmann "Journalismus" mit "Arzt" vergleicht statt mit "Medizin": Wenn ich ihn richtig verstehe, geht er lieber zu einem zittrigen Greis, der ihn zwar mit einem unsterilen Messer auf schneidet. Aber wenigstens an der richtigen Stelle!


... link (no comments)   ... comment



Abt. Jööö, Schnüffi!™ - heute: in Reingoldswil





Wo das Rheingold liegt, ist ja allgemein bekannt. Aber dass Reingoldswil in Basel liegt, haben wir erst heute auf bazonline.ch erfahren. Als Gegenleistung für die Nice-to-know-News spendieren wir ein paar Takte Dreiklangsdimensionen.


... link (4 comments)   ... comment



Abt. Lohndumping – heute: bei den BVB


Dass er fair entlöhnet wär, wünscht sich unsre BVBär!

Während einer Fahrt mit der Dante Schuggi wurde die lokale Journaille von den Gewerkschaften vpod und Unia über einen arbeitsrechtlichen Skandal informiert: Die Putzleute der Reinigungsfirma, die für die BVB die Trams und Busse von Friedmans Dönerresten reinigen, bekommen nur gerade 17.20 pro Stunde. Dass sie von 22 Uhr bis 3 Uhr morgens schrubben und dabei nicht einmal einen Nachtzuschlag erhalten, ist für die beiden Gewerkschaften Unia und VPOD ein Skandal. Damit "solche Fälle nicht wieder vorkommen", werde eine Motion eingereicht. Diese verlangt, dass generell für Arbeiten, die für staatliche und öffentlich-rechtliche Betriebe durch Drittfirmen ausgeführt werden, ein verbindlicher Mindeststundenlohn vorgeschrieben werden soll.


... link (no comments)   ... comment



Abt. Das neue Volkshaus


Wir haben darüber berichtet: Die Basler Regierung vergibt das Volkshaus im Baurecht an das Zürcher Unternehmen "Jugendstil AG", hinter dem unter anderem der Architekt Leopold Weinberg (31) und der Jurist Adrian Hagenbach (32) stehen. Wir haben in der Zwischenzeit die ausführliche Pressedokumentation des Konzepts gelesen und gestaunt. Da steht zum Beispiel:

"Wir möchten einen Ort in Basel erschaffen, der – wie Basel auch – weltoffen ist. Ein Ort, wo man essen, schlafen, musik hören, sich austauschen, verweilen, beobachten und bestaunen kann. Ein Ort also, an dem verschiedene Nutzungen aufeinander treffen. Ein Ort, der metropolitanen Charakter hat. Ein Ort, der seinem Namen ‚Volkshaus‘ gerecht wird."
"Ein Ort" also, "wo man sich bestaunen kann". Wie weltoffen! Oder doch etwas ganz anderes:
:"Als kunstbegeisterte Unternehmer, beab- sichtigen wir ein Volkshaus mit musealem Charakter zu erschaffen. Ein Volkshaus mit kulturellem Anspruch. Selbstverständlich sind Vereine und ‚Cliquen‘ willkommen und wertvolle Kulturträger."
Vereine und Cliquen als "Kulturträger". Das ist es, was Basel unbedingt braucht. Aber wie immer gilt auch hier die Devise: Zuerst kommt das Fressen, dann alles andere:
"Im neuen Volkshaus entsteht eine Brasserie im Stile der Belle Epoque mit gekachelten Wänden, grossen Spiegeln, geäztem Glas, Messing-Details und natürlich zeitgenössischer Kunst. Laut und hektisch soll es werden, mit sich zurufenden Kellnern und grossen, hölzernen Meeresfrüchte-Theken, an denen sich die Gäste auch ohne Reservation schnell und unkompliziert bedienen lassen. Die vielen Bistro-Tische mit ihren verzierten Bronze-Füssen verleihen der Brasserie die typisch grosstadt-französische Ambiance und laden gleichzeitig zu jeder Tages- und Nachtzeit zum gemütlichen Verweilen ein."
"Sich zurufende Kellner!" Hoffentlich wird da der Gast, der ja vielleicht nicht nur "zum gemütlichen Verweilen" vorbeikommt, nicht überhört, wenn er etwas bestellen möchte. Ja was denn? Ok. Mit Françoise Wicki ist eine Köchin mit dabei, die ihr Handwerk versteht, auch wenn wir Zweifel haben, ob das zu ...
..."einfache und qualitativ hochstehende Speisen zu vernünftigen Preisen" ...
... führen wird.

Nun aber zur Kulturbegeisterung:

"Das Nutzungskonzept für die vielseitig bespielbaren Säle des Volkshaus Basel wird vom Gedanken eines öffentlichen 'Klangraumes' für die vielfältige Kulturszene in Basel geprägt. Dabei soll ein Veranstaltungsmix geschaffen werden, der viele kulturelle Interessen befriedigt und das vorhandene Potential des Volkshauses optimal ausnützt."
Auf den dazugestellten Bildern erkennen wir Liza Minelli im Musical "Cabaret" und Emil neben einer Jazz-Combo und irgend etwas Rockkonzertartigem. Beim "Musterbespielungsplan" sind neben Alice Cooper, James Morrison, Reinhard Fendrich und Maria Mena eine Eurovisions-Party, "Flames of the Dance", "Nepal – Wunderbare Berge" und Helge Schneider aufgeführt. Wahrlich ein "Veranstaltungsmix". Und man will es nicht bei den Konzerten alleine belassen:
Im Sinne eines Brandings oder vielmehr der Tatsache, dass Basel die Schweizer Architektur Stadt ist, darf auch eine Architekturbibliothek nicht fehlen. So wird die früher bestehende Bibliothek im Volkshaus Basel zur Architekturbibliothek auferstehen. Architektur als Bindeglied zwischen lokalen und internationalen Menschen in Basel.
Wenn "eine früher bestehende Bibliothek" zur "Architekturbibliothek auferstehen" soll, dann muss etwas Göttliches mit im Spiel sein. Oder zumindest etwas Herzögliches!

Und da gibt es ja auch noch den Weihnachtszirkus Salto Natale, den Gregory und Rolf Knie 2002 ins Leben gerufen haben und mit dem "neue Massstäbe für einen modernen Event-Circus" gesetzt wurden. Vielleicht darf Rolf Knie ja auch mal ausstellen im "musealen" Volkshaus?

Zuletzt zum Kerngeschäft der beiden "kulturbegeisterten Unternehmern", die ja eigentlich Hoteliers sind:

Das geplante Boutique-Hotel mit seinen voraussichtlich 40 stilvoll eingerichteten Zimmern und zwei luxuriösen Business- Apartments wird ein wahres Bijou in der Basler Hotellandschaft. Mit viel Liebe zum Detail werden klas- sische Jugendstilelemente mit modernem Interieur kombiniert und schaffen so eine einzigartige Wohnatmosphäre. Zuhause? Nein, nicht ganz. Aber fast."

Der Entscheid des Regierungsrates erfolgte nach seinen eigenen Angaben auf Empfehlung einer Jury unter dem Vorsitz von Regierungsrätin Dr. Eva Herzog. Jurymitglieder waren Andreas Kressler und Dr. Rolf Borner (Immobilien Basel-Stadt), Thomas Kessler (Kantons- und Stadtentwicklung), Michael Koechlin (Abteilung Kultur), Fritz Schumacher (Hochbau- und Planungsamt), Hedy Graber (Direktion Kultur und Soziales des Migros-Genossenschaftsbunds), Hans Rudolf Hecht (Hecht IMMO Consult AG), und Raphael Wyniger (Hotel/Restaurant Teufelhof).

Haben die das Konzept wirklich gelesen? Nicht ganz. Aber fast wohl.


... link (3 comments)   ... comment


 
infamous for 8150 Days
Sperrfrist: 02.09.24, 09:53

Kontakt:
infamy-Kollektiv
Basel
E-Mail



status
Youre not logged in ... Login

menu
... infamy home
... such!
... topics
... 
... Home
... Tags

... antville home
... disclaimer


Dezember 2010
So.Mo.Di.Mi.Do.Fr.Sa.
1234
567891011
12131415161718
19202122232425
262728293031
NovemberJanuar




Für die Kaffeekasse:
Neuzugänge:
Abt. Keintunnel Nicht
vergessen, die Auto-Nerds wollen Milliarden in den Autobahnbau verlochen. Das ist sowas...
by bagger (02.09.24, 09:53)
Abt. Witz des Tages "Es
soll sogar prominente Klimakleber geben, die Flugreisen nicht grundsätzlich ablehnen,...
by bagger (15.06.24, 18:30)
Abt. Wohnschutz schützen Wenn die
Investoren husten, haben Basels Bürgerliche Grippe In einem beispiellosen Akt...
by bagger (15.06.24, 10:21)
Abt. Leckerschlecker The DEA
Northeast Laboratory (New York, New York) recently received a submission of...
by fuzzy (26.02.24, 12:06)
Abt. Wo-Wo-Wochenschau!
Männiglich fragte sich, was eigentlich Fonzis Leihkampffisch so macht. Die Antwort (oben) entnehmen...
by fuzzy (26.02.24, 12:04)
Abt. Schuss des Tages
by fuzzy (26.02.24, 12:02)
Abt. infamous Shooting
Foto: Fonzi Tromboni Gestern abend war grosses Fotoshooting im Studio zu Sankt...
by fuzzy (26.02.24, 11:55)
Abt. Keintunnel CH
Mehr Infos hier: https://www.umverkehr.ch/referendum
by bagger (23.09.23, 11:32)