Wie es ist, wenn sich die Begeisterung des Publikums in Empörung verkehrt, erfährt derzeit Postfinance auf ihrer Facebook-Seite. Aber die Gelbsäcke wissen sich zu helfen: Die unliebsamen Postings wurden einfach gelöscht. So einfach geht das!

paper.li/buergler

Während ihr den Aufstand probt, weil die todgeweihte Papierzeitung von den Aasfressern umzingelt wird, übt sich die journalistische Avantgarde im Publishing der Zukunft. Nur ein Beispiel unter vielen ist The ch-mediaworkers Daily, eine automatisierte Zusammenstellung von Tweets von 51 Twitter-Nutzern, vornehmlich aus der Medienbranche. Dass das Projekt noch in der Versuchsphase steckt, sieht man daran, dass der "Bekiffte Tot-Raser" (Blick) von Süditalien in der Rubrik Kunst und Unterhaltung gelandet ist. Das Bild zeigt übrigens nicht den "Tot-Raser", sondern den Bruder eines Opfers, der bei Inter Mailand spielt. Aber das wird schon!

Da im Moment noch keine Details zur Verhaftung von Julian Assange bekannt sind, empfehlen wir unserem geneigten Publikum, sich die Zeit bis zur Mittagspause mit einem Besuch auf der Facebook-Seite von Postfinance zu vertreiben. Mal sehen, wie die gelben Geldsäcke dieses Kommunikationsdisaster lösen.

Wie mir TA grad aufs Handy pusht, wurde Julian Assange in Grossbritannien verhaftet.

Manchmal ist es ganz erhellend, einen Blick von aussen zuzulassen. Zum Beispiel diesen Artikel hier von der "Süddeutschen Zeitung" über das Gerangel um und über die "Basler Zeitung" oder "Die demokratischen Mobbing-Gruppen vom Rhein", wie die Zeitung schreibt.

Ach ja. Heute Abend stehen Chefredaktor Markus Somm und sein "Verleger" Moritz Sutter im Gespräch mit Peer Teuwsen Red und Antwort. Um 19.00 Uhr im Foyer des Theater Basel.

Marco Meier, seit rund drei Jahren Chef von DRS2, hat seinen Sessel geräumt. Dem Vernehmen nach ganz still, das heisst ohne Abschiedszeremonie und so. Meier macht der neuen Super-Kulturchefin von Schweizer Radio und Fernsehen, Nathalie Wappler, Platz, die übrigens einen ganz ähnlichen Werdegang aufweist wie er. Auch sie war als Redaktorin der TV-"Sternstunden" tätig, bevor sie am Fusionsprozess von Radio und TV mitwirkte..

Abschied nehmen wird in den nächsten Tagen auch die in Basel angesiedelte Radiodirektion, die es im neuen konvergierten Staatsmedienunternehmen nicht mehr geben wird. Dafür werden einige LiteraturredaktorInnen aus Bern und – man staune – einige TV-Leute aus Zürich nach Basel ziehen (bzw. pendeln), um hier Kultursendungen vorzubereiten. Produziert werden die TV-Sendungen aber nach wie vor in Leutschenbach, weil es sich nicht lohne, in Basel ein teures HD-Studio mit eigener Regie aufzubauen, wie Wappler sagt.