Dienstag, 19. Oktober 2010


Abt. Jööö, Schnüffi?! – heute: Miau-TV


sf.tv

Eine Frau wirft eine Katze in eine Mülltonne und die Tagesschauen der ganzen Welt berichten über den Prozess. Dabei hat die Dame das Vieh noch nicht mal in einen Müllzerkleinerer gesteckt. Jedes Katzenvieh miaut in der Tonne so laut, dass es vom nächsten Passanten befreit wird. Schon klar, dass das Schweizer Fernsehen sich so einem Hype anhängen muss. Denn Schnüffis ziehen bekanntlich immer. Aber wenigstens einen Schweizbezug hätte man ja herstellen können. Irgendein SVPler hätte sich bestimmt für ein Statement hergegeben, dass wir eben genau darum mehr Überwachungskameras brauchen. Erstaunlich erwachsen fallen im Vergleich zur Tagesschau-Redaktion die Kommentare auf sf.tv aus. Falls ihr euch im Leutschenbach je wieder vom Schock erholt, könnt ihr ja mal was über den Giftmüll machen, der hier in Basel unser Grundwasser verdreckt. Oder lest ihr die Wattz nicht?


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Abt. Qualitätsjournalismus


Bin unvermindert auf diesen Text gestossen.


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Abt. Spartipp des Tages – heute: TNW-Tageskarte


Vor der Tariferhöhung kostete eine Tageskarte für Basel + Agglo CHF 8.80, wenn ich mich recht erinnere. Denn das Halbtax war für Erwachsene nicht gültig. Das ist heute offenbar nicht mehr so. Für 6 Franken kannst du einen ganzen Tag lang nach Lust und Laune rumrösseln. Auch wer nur vom Neubad ins Kleinbasel und via Fredo zurück fährt: Schon bei drei Fahrten in der Zone 1 sparst du mit der Tageskarte 60 Rappen.

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Abt. Health Science presented by - heute: Interpharma


Stefan Felder, anno 2005 noch Unterzeichner des neoliberalen "Hamburger Appells" von Wirtschaftsprofessoren, ist ab demnächst Professor für Gesundheitsökonomie an der Universität Basel. Beat Münch, Pressesprecher der Uni, findet es gegenüber der BaZ ganz normal, dass Interpharma, die Lobbyorganisation der Basler Pharmaindustrie, den - zugespitzt formuliert: - Maulwurf an einer strategisch so wichtigen Position platzieren darf. Dass der VPOD und die Patientenorganisation SPO als Reaktion gemeinsam eine zweite Professur für Gesundheitsökonomie finanzieren wollen, ist leider nur ein Gerücht.


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Abt. Mikropolitik - heute: Basels Bürobrachland


10,5 ha = 105'000m2, rund 15 Fussballfelder: So gross ist die bislang grüne, freie Kantonsfläche, die die Herren Wessels, Morin, Schuhmacher & Co gerne unter Beton verschwinden sehen würden in den kommenden Jahren. Weshalb sie euch anfangs 2011 ganz fest ans Herz legen werden, ihren Gegenvorschlag zur Familiengarteninitiative anzunehmen. Denn, wenn der Gegenvorschlag angenommen wird, verschwinden 4 von 10 Familiengärten im Kanton unter Wohnblocks, Reiheneinfamilienhäuschen, Villen und Luxussilos, wie's die genannten Herren sich vorstellen. Ihre Fieberschübe sind ganz leicht zu kurieren: Mit einem Ja zur Familiengarteninitative und einem Nein zum Gegenvorschlag. Aber das ist eine andere Geschichte!

-> Dranbleiben! Es kommt ein neues Lied! <-

Die gute Nachricht: Das Brachland, worauf die Wohnräume entstehen können für die Young Urban Professionals, in die die Stadtentwickler so verliebt sind und die sie drum in die Stadt locken wollen, ist gefunden! Und dafür muss kein einziger Quadratcentimeter Erdboden versiegelt werden!

Die fast genau so gute Nachricht: Es sind die leerstehenden Büros!

Heute sind in Basel laut statistischem Amt 80'000m2 Bürofläche leer. Gähnend leer. Da geht gar nichts. Da läuft nichts drin. Die bringen nichts. Die kosten ihre Eigentümer nur. Diese Graphik zeigt den Verlauf des Leerstands gemäss statistischem Amt; die Zahlen 2011 bis 2015 sind meine Annahmen (siehe weiter unten): Bis etwa 2015 ist im Kanton nicht mit einem Boom der Dienstleistungsbranche zu rechnen (oder???), weshalb diese Leerfläche nicht abnehmen wird. Zudem: Das Geld ist derzeit dreckbillig, drum baut Krethi und Plethi kräftig weiter auf Teufel komm raus, auch Büros. Stichwort: Südpark, Dreispitz usw. Es kommt also laufend neue Bürofläche auf den Markt. Auf den Markt, der schon jetzt 16 Fussballfelder nicht "absorbieren" kann! Plus: 2015 etwa steht der Roche-Turm. Das sind mit einem Schlag nochmals über 75'000m2 neue Bürofläche. Die will dann Roche füllen mit Leuten, die bisher anderswo in der Stadt arbeiten. Und die damit dort zusätzlich Platz leer lassen werden, wenn sie in den Turm umgezogen sind (oder als Folge der Rosskur mit dem Newspeak-Namen "Operational Excellence" auf der Strasse stehen). Macht also gegen 160'000m2, oder sage und schreibe 25 Fussballfelder, die etwa um 2015 rum brach liegen und ihren Eigentümern nur Kopfzerbrechen bereiten werden.

Auftritt Thomas "Basel lebt!" Kessler!

25 Fussballfelder! Viele davon an allerbester Lage, wie dieser kurze Blick auf homegate zeigt! Diese intelligent zu bespielen in Einklang mit den Interessen der Eigentümer, das wär doch eine Herausforderung für die Abteilung Stadtentwicklung! Basel braucht dringend ein Loft-Konzept! 160'000m2 sind 1'000 grosszügige Lofts a 160m2! Das wär attraktiv für exakt die urbanophile, kaufkräftige Kundschaft, die man Zürich abjagen will. Diese Räume befinden sich exakt an jenen Orten der Stadt, die, wenn belebt, Urbanität ausstrahlen, wenn leer, Leichengeruch verströmen. Das wär echte, praktische "Verdichtung"! Tausende gutverdienende twenty- und thirty-somethings in der weiteren Regio träumen doch genau davon: In einer grossen, coolen Wohnung mitten in der Stadt zu leben. Voilà: Die Räume dafür gibt es! Sie stehen derzeit sogar leer!

Zugegeben, das umzusetzen wird Schwerstarbeit. Der courant normal als Alternative dazu ist: ein paar tausend FamiliengärtnerInnen ein wichtiges Stück ihrer städtischen Lebensqualität zu zerstören. Und so Enttäuschung, Desillusionierung, Wut, Depression und Aerger zu säen. Danke!

Oder interessiert ein Vorschlag zur Güte gar nicht, denn ihr, Wessels, Morin & Schumacher, wollt euch am Ende doch, wider jede Vernunft, lieber ein Denkmal setzen mit drei gegen die realen Interessen eurer BürgerInnen durchgedrückten neuen Stadtrand-Quartieren, während im weiteren Stadtzentrum die Bürobauer Amok laufen und eine Investitionsruine neben die andere setzen (von den dereinst leeren Shoppingmalls hab ich noch gar nicht angefangen...)?

UPDATE: Und wer mir nicht glaubt, kann ja in "The Swiss real estate market 2010" der Credit Suisse (beachte die Aussprache!) nachlesen auf den Seiten 27ff. generell:

Schweizer Büroflächenmarkt im Schweinezyklus

Dennoch wird der rasche Planungsrückgang nicht verhindern können, dass 2010 und 2011 ein Überangebot den Büroflächenmarkt kennzeichnen wird, vor allem an nicht optimalen Lagen. Schliesslich befinden sich noch viele Projekte im Bau. Der Grossteil der Büroflächen, die im Sommer 2008 bewilligt wurden, dürfte bis Ende des Jahres bezugsbereit sein. Stellenverluste in den Bürobranchen stehen uns jedoch aufgrund der oben beschriebenen Mechanismen erst noch bevor. Die Entwicklung des Schweizer Büromarktes gleicht damit einmal mehr einem Schweinezyklus, indem der Höhepunkt der Flächenrealisierung auf den Nachfragetiefpunkt trifft. Bei nachlassender Nachfrage werden sich sowohl neue als auch bestehende Flächen einem verstärkten Wettbewerb um die Mieterschaft stellen müssen. Viele Nachfrager werden versuchen, die wachsende Marktmacht zu nutzen, ihre Ansprüche an die Flächen zu erhöhen oder im Falle entsprechender Verträge das Nachverhandlungspotenzial auszuschöpfen.

Und auf Seite 37ff über Basel:
Die grossen klassischen Bürobranchen, wie das wertschöpfungsintensive Kredit- und Versicherungsgewerbe, durchlaufen in Basel dagegen seit längerem einen Strukturwandel. Zwischen 2001 und 2008 baute die Finanzbranche jährlich 0.8% der Stellen ab. Im Angesicht noch anstehender Stellenreduktionen bei Finanzdienstleistern dürfte somit in Basel auch 2010 kaum ein Nachfrageimpuls von diesem Wirtschaftszweig ausgehen. Versicherungen haben den schweizweiten Strukturwandel der Branche in der Stadt Basel ebenfalls zu spüren bekommen. Die Versicherungsbranche durchlitt im Zeitraum von 2001 bis 2008 einen Stellenrückgang um 1% pro Jahr. Weil der Gegenwind für Versicherungen auch 2010 nicht abflauen dürfte, ist auch seitens der drittgrössten Basler Bürobranche mit keiner zusätzlichen Flächennachfrage zu rechnen.
Koellreuter deliriert unbeirrt weiter von 50'000 bis 80'000 neuen Arbeitsplätzen (mit entsprechenden Folgen für den Wohnungsmarkt) in der Region bis 2020.


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