Freitag, 21. August 2009


Abt. Vorurteile - heute: Lederhosenlochkäsefresser


Paul Krugman versucht in der NYT zu erklären, dass die Obama'sche Gesundheitsreform die USA nicht zur Sowjetunion mache, sondern allenfalls zur Schweiz, was aber auch nur die zweitbeste Wahl sei. Und was ist die Schweiz in Ihren Worten, Herr Krugman? Ein Land, das

may be occupied by lederhosen-wearing holey-cheese eaters, but wasn’t a socialist hellhole the last time I looked.
Nun ja. If you ask economiesuisse, dann we are fast ein sozialistisches hellhole! Aber erst Mal: Lederhosen are mainly bayrisch, Herr Krugman, but not swiss! Und: Hallo Präsenz Schweiz und Schweiz Tourismus, was tut ihr eigentlich? Macht ihr überhaupt etwas? Und wenn ja, warum tut ihr's so falsch, dass der jüngste Wirtschaftsnobelpreisträger - sonst einigermassen bei Trost - zu Helvetistan so idiotische Stereotypen assoziiert?


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Abt. now you see me, now you don't: Streetview


Hanspeter Thür will Google Streetview vom Netz haben. Jedenfalls bis die Gesichter und Autonummern alle verpixelt sind. Heute in der Tagesschau:


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Abt. Propaganda per Umfrage - heute: economiesuisse


Die Umfrageseuche wütet weiter! Aktueller Infektionsherd: economiesuisse! Was ist das Kernanliegen der Wirtschaftslobby a.k.a. economiesuisse? Du kannst z.B. die offiziellen Plattitüden lesen ("optimale Rahmenbedingungen schaffen" etc. pp. blabla). Die klassenlose Gesellschaft, in der das Privateigentum an Produktionsmitteln aufgehoben ist und das erwirtschaftete Sozialprodukt gesellschaftlich angeeignet wird, das heißt allen Menschen gleichermaßen zugänglich ist, ist es jedenfalls nicht. Ganz im Gegenteil! economiesuisse schrieb auf S. 82 im Papier "Wer finanziert den Staat in der Schweiz?"

Beachtliche Zwangssolidarität bzw. Umverteilung von oben nach unten.
Das obere Segment der Privat­personen und die Unternehmen tragen zusammen rund 60 Prozent zu den Einnahmen des Staates bei. In diesem Sinn besteht im schweizerischen föderalen Steuersystem eine ausgeprägt solidarische Kompo­nente von den oberen zu den unteren Einkommens­ und Vermögensgruppen sowie von der Wirtschaft zu den privaten Haushalten. Bei den Privatpersonen steuert das obere Segment verhältnismässig über dreimal mehr als der Mittelstand und etwa siebenmal mehr als das untere Segment zur Finanzierung des Staates bei. Der Mittelstand leistet verhältnismässig doppelt soviel wie das untere Segment. Mit Bezug auf das Steuersystem erweist sich damit die immer wieder verbreitete These der «Umverteilung von unten nach oben» bzw. der «Entsolidarisierung» als nicht stichhal­tig – sie muss konsequent kritisch hinterfragt werden.
Natürlich kann man die Banalität, dass die Reichen prozentual mehr Steuern zahlen als die Armen auch so umschreiben und das dann "Zwangssolidarität" nennen! Weil economiesuisse vom vermeintlichen Naturgesetz "wer zahlt, befiehlt" ausgeht, ist damit auch klar, wessen Interessen der Staat zu dienen hat, bitte sehr! Damit die nächste Abstimmung über eine steuerpolitische Vorlage für die Wirtschaftslobby nicht so ein Zittersieg wird wie jene über die Unternehmenssteuerreform II, welche reichen Unternehmern bis zu rund 500 Millionen schenkte, will vorgesorgt sein. Zum Beispiel mit einer Umfrage, die durch entsprechend gestellte Fragen all die asymptotisch auf einen Nachtwächterstaat abzielenden Forderungen von economiesuisse pseudo-basisdemokratisch legitimiert. Dazu dürfen die Daten dann schon auch mal einäugig interpretiert werden. Beispiel: In seinem Referat heute (newsnetz darüber und NZZ) zu den Resultaten der von seiner Organisation bei gfs.bern (wem denn sonst?) bestellten Umfrage, sagt - laut Presseunterlagen auf der Website (es gilt das gesprochene Wort...) - Pascal Gentinetta, Vorsitzender der Geschäftsleitung von economiesuisse:
Seit letztem Jahr ist die Sparneigung in der Bevölkerung insgesamt stabil geblieben. Sie hat im Vergleich zum letzten Jahr sogar vereinzelt etwas zugenommen. Die Ausgabenfreudigkeit hingegen ist bei den Stimmberechtigten im gleichen Zeitraum – mit einer Ausnahme – flächendeckend über alle staatlichen Aufgabengebiete gesunken. Zum Teil sind markante Unterschiede aufgetreten. Dieser Trend ist vor allem bei der AHV, der IV und im öffentlichen Gesundheitswesen zu beobachten.
Worauf nimmt er Bezug? Laut den gfs Daten (1000 Leute auf der Strasse befragt) sind die Prozentzahlen jener, die sagen, wir sollten mehr ausgeben für AHV, IV und Gesundheitswesen gesunken. AHV: 49%->30%, IV 39%->19%, Gesundheit 37%->23%. Nun ja, wer mitten in der Finanzkrise, Ende April bis Anfang Mai 2009, auf der Strasse solche Fragen stellt, darf wohl mit solchen Zahlen rechnen! Was Gentinetta natürlich nicht erwähnt, weil's ihm nicht ins Konzept passt: Die Zahlen jener, die in den genannten Bereichen künftig "gleich viel wie jetzt ausgeben" wollen, sind gegenüber 2008 zum Teil massiv gestiegen: AHV: 40%->62%, IV 44%->58%, Gesundheit 51%->57%! Gentinetta hätte also auch sagen können, "die Stimmberechtigten wollen grossmehrheitlich trotz Wirtschaftskrise am Ist-Zustand bei AHV-, IV- und Gesundheitsausgaben festhalten". Sagt er aber nicht. Und damit er sagen kann, was sagt, liefert ihm gfs die Umfragedaten. Ich wiederhol's gern: Umfragen dieser Art halte ich für eine Seuche. Langfristig schlimmer als die Schweinegrippe!


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Abt. Hitzestau


+ Wie soll denn hier ein Linienschiff verkehren, bitteschön? Andrerseits, gäb's die Linie 101 schon, müsste man ja gar nicht selbst schwimmen.


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Abt. Datenschutz und Street View


Und man erkennt sie doch!

Die Frage nun ist: Was verbirgt sich im blauen Täschlein neben dem sympathisch lächelnden jungen Manne?


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Abt. Jööö Schnüffi!™


Gottseidank nicht mehr ganz so beissfähig.


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Abt. e liebe Siech?


"I express to the Libyan people my apologies for the unjust arrest of Libyan diplomats by Geneva police."

Rechts der Premier!


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Abt. Keintunnel CH
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