Diese Auszeichnung geht heute an die FAZ für die Headline über dem Artikel zum Parteitag von Labour in Manchester, an dem offenbar Blairs Cherie während der Rede von Schatzkanzler Brown mit spitzen Bemerkungen gegen Brown aufgefallen sei ("that's a lie", "Nonsense" etc.), welche viel mehr Beachtung fanden, als Brown mit seiner Rede, worauf Blairs Umfeld einen PR-Ballon steigen liess und alles abstritt, was aber niemand glaubte, was in der Sprache der FAZ bedeutete, dass das mit dem PR-Ballon passiert ist:

Abgestürzt wie ein Stuka über Stalingrad

Doch über Manchester ist dieser Ballon, um ein frühreres Scherzwort des britischen Fernsehens zum deutschen Humor im allgemeinen zu zitieren, "abgestürzt wie ein Stuka über Stalingrad". Auch als Frau Blair selbst abens versicherte, sie habe nichts dergleichen gesagt, hatte das keine Wirkung.

greenpeace.org

Sabin Willett, Anwältin eines Insassen von Guantanamo, schreibt heute im International Herald Tribune, dass die USA die meisten ihrer Gefangenen in Guantanamo von Kopfgeldjägern eingekauft haben.

In the fog that followed the U.S. invasion of Afghanistan five years ago, a number of Uighur men were sold to America by Pakistani bounty hunters. Almost no one at Guantánamo was captured on a battlefield. Most were sold for bounties.

Paris (AP) Trotz schwieriger Marktlage hat Mercedes-Benz in den ersten acht Monaten des Jahres elf Prozent mehr Wagen als im Vorjahr verkauft. Im Segment der verbrauchsstarken SUVs konnte Mercedes ungeachtet der steigenden Spritpreise die Verkaufszahlen auf 103,200 mehr als verdoppeln.

HEUTE: bz

Wie geht es wohl dem Herrn Wanner, wenn er mal auf der Homepage seines jüngsten Schäfchens landet? Der Verleger, der seinen Mittelland-Mantel über immer mehr Zeitungen ausbreitet und dafür vom österreichischen Schweizer Journalist gerade zum Verleger des Jahres gewählt wurde. Der Mann, der mit seinen AZ Medien so virtuos auf dem Klavier der Konvergenz von Print, Radio und TV zu klimpern versteht. Kommt also auf die bz-Homepage und was sieht er? Genau das, was man vermutlich seit 1997 dort sieht. Links ein Menü mit verpickelten Buttons, rechts der Frame mit den Schlagzeilen, die man aber nicht etwa anklicken kann, wo denkt ihr hin! Aber halt, was sieht Herr Wanners müdes Auge da? Eine interaktive Leser-Schnappschuss-Galerie! Am besten müsste ihm das unten abgebildete Schnüffi von Frau Fuchs gefallen. Aber vielleicht findet er das mit den Rüebli auch anbiedernd.

Schon wieder!

Kairo (AP) Beim Zusammenstoss eines Kleinbusses mit einem Lkw sind am Donnerstag in Ägypten 20 Menschen getötet worden. Nur ein Insasse des Busses überlebte schwer verletzt, wie die Polizei mitteilte. Unter den Opfern war auch der Lastwagenfahrer. Der Unfall ereignete sich in der Region Minja rund 200 Kilometer südlich von Kairo.

Jaja. Das mit diesem Ödipus ist so eine Sache. Eine komplexe Geschichte, die durch einen gewissen Freud zum geschichtlichen Komplex wurde. König Ödipus ist aber viel mehr, wie wir doch alle wissen: Ein Klassiker erster Güte. Ein grossartiges Stück Theater. Ein spannender Krimi mit einem Komissar, der sich selber als Mörder entlarven muss. Oder eine Art Machtwort an die Menschen, die sich nicht gegen das gottgegebene Schicksal hinwegsetzen sollen. Oder aber eine Parabel über den Menschen von heute (sei es nun Swissair-Verwaltungsrat oder irgend ein Gemeinderat), der stur verdrängt, was nicht sein darf oder soll, dem Grounding aber nicht entgehen kann.

Nun gut denn. Das Theater Basel hat dieses Stück auf den Spielplan gesetzt und von Alexander Kubelka inszenieren lassen. Die Honratoren Thebens setzen sich ans lange Podium auf der sonst leergeräumten Bühne und diskutieren – nein, für einmal nicht über das Thema, "wieviel Theater Basel braucht" - und diskutieren darüber, wie man die Stadt von dieser vermaledeiten Pest befreien könnte. Bekanntlicherweise liegt die Erlösung in der Auffindung des Mörders des Ex-Königs Laios. Sie diskutieren also darüber und dann passiert erst einmal wenig. Wir sehen das neue Ensemblemitglied Steve Karier als Ödipus und sind beeindruckt von seiner ungeheuren Bühnenpräsenz, die er trotz einer Inszenierung, die ihn etwas alleine lässt, auszustrahlen vermag. Wir freuen uns über das alte Ensemblemitglied Katja Reinke als Ödipus Gemahlin (und bekanntlich ja auch Mutter) Iokaste, die wir eigentlich schon immer hervorragend fanden. Und wir bedauern, dass die Inszenierung sich lange Zeit etwas zäh dahinschleppt.

Kurz: Man hat das Gefühl, dass Regisseur und Ensemble mit angezogener Bremse agieren. Bis etwa eine halbe Stunde vor Schluss der Bote (Peter Schröder) die vermeindliche Wendung zum Guten überbringt und damit aber den totalen Absturz in die Katastrophe einleitet. Eine halbe Stunde vor Schluss (oder anderthalb Stunden nach Beginn!) endlich kommt Leben in die Gestalten auf die Bühne, werden die literarischen Gestalten Menschen aus Fleisch und Blut, die erschüttern und berühren. Zu hoffen (und zu erwarten) ist, dass es das Ensemble in den kommenden Vorstellungen schaffen wird, früher auf Touren zu kommen.

Regisseur Hans Neuenfels, dessen umstrittene Inszenierung von Mozarts Oper "Idomeneo" an der Deutschen Oper in Berlin soeben wegen Bombedrohungen von Islamisten vom Spielplan gefegt wurde, wird in der kommenden Spielzeit 2007/08 am Theater Basel inszenieren. Dies sagte der neue Direktor des Theater Basel, Georges Delnon, heute Mittag im Tagesgespräch auf Schweizer Radio DRS 1.

Neuenfels ist übrigens in Basel kein Unbekannter. Unter anderem inszenierte er hier 1983 die Uraufführung von Friedrich Dürrenmatts schauerlichem Spätwerk "Achterloo" (die Basler Theater waren früher als die Zürcher die aber die eigentliche Uraufführung für sich beanspruchten).

Sie bastelt Sterne. Jedenfalls laut Zweiherzblog, dessen Autor angesichts des unten folgenden Bildes schreibt:

Wow. Was müssen wir doch für einen absolut genialen Gott haben, der mit solcher Hingabe so etwas geschaffen hat.

UPDATE: <a href=flickr.com target=_blank>Damit wird's etwas einfacher, oder?