Erst wollte er gar nicht empfangen, liess sich aber dann doch überreden, an Heiligabend beim Kroaten vier Dörfer weiter eine Gulaschsuppe und einen Kaffee zu nehmen. Dann wartete Oppa (95) mit einer Überraschung auf: Ob ihm einer eine Stimmgabel besorgen könne, fragte er seine versammelten Enkel. Wozu brauchst du denn eine Stimmgabel? fragten diese im Chor zurück. "Na, für die Geige", antwortete Opa trocken. Denn was ihr nicht wissen könnt: Opa sei ein begnadeter Geiger gewesen. Wurde uns jedenfalls immer erzählt. Kein noch lebender Mensch hat ihn je spielen gehört. Aber jeder, der ihn einmal getroffen hat, weiss wie das Stück heisst, das er am besten spielen kann: die Serenade von Toselli. Da wird das Herz der Haushälterin schmelzen wie Schokolade auf der Heizung. Es muss ein halbes Jahrhundert her sein, dass Oppa eine Geige in den Fingern hatte. Doch muss das kein Nachteil sein. Denn erstens hat Oppa erst ein Viertel seines Lebens hinter sich. Zweitens braucht er sich für Vibrato und Tremolo nicht mehr anzustrengen. Und dass er praktisch taub ist, wird unseren geigenden Jüngling weniger stören als die Hörenden. Die Stimmgabel ist jedenfalls unterwegs.

An Heiligabend erblickte dieser Erdenbürger das Licht der Welt. Und wer hat am gleichen Tag Geburtstag? Richtig, Lemmy Kilmister! Zum 60. Geburtstag erfuhr die alte Warzenbacke eine besonders schöne Würdigung im Feuilleton der FAZ. Doch back to topic: Unsere herzlichsten Glückwünsche gehen an die stolzen Eltern, Herr & Frau Blitzbagger. Wir freuen uns schon auf die äh Puppvisit.

Kurz nach Weihnachten vermelden wir das Erscheinen der Walter & Spehr-Vorweihnachtswochenschau. Darin Bilder vom infamily-Apéro mit Conférencier Supra, Krippenbauer Ulspegel und - als lieber Gott - Jacques Herzog. Neues auch vom Santiglaus - er grüsst uns jetzt von einem neuen Haus.

Bilder: Walter & Spehr

Seit Jahren vertrete ich die These, dass es im Gebiet Nordindien / Bangladesh um die Sicherheit der Buspassagiere nicht zum Besten stehen kann. Meine Belege: Regelmässig ereignen sich dort tragische Verkehrsunfälle mit Bussen. Entweder sie geraten von der Fahrbahn und stürzen irgendwo den Berg runter oder - wie soeben in den 11 Uhr DRS-News gemeldet - sie rasen in einen Tanklastwagen: bus (audio/mpeg, 93 KB) . Was mich allerdings irritiert: Das Busunglück passiert offenbar immer genau dann, wenn an den "üblichen" News-Schauplätzen in der Regel (ausser bei Tsunamis) nicht viel los ist: Zwischen Weihnacht und Neujahr, über Ostern, tief im Sommerloch, etc. pp. Immer dann vermelden die Nachrichten ein Busunglück entweder in Nordindien oder Bangladesh. Ich schwör's! Seit Jahren! Immer Busunglücke. Immer in dieser Weltgegend, immer in den Nachrichten. Moment! Ich hab eine Idee! Könnte es sein, dass die Unfälle sich doch nicht nach den nachrichtenmässig flauen Zeiten in Zentraleuropa richten? Sondern dass dieses lokale, periphere, für die Involvierten katastrophale, hier aber völlig irrelevante Unglück es dann und nur dann in die hiesigen Nachrichten schafft? Könnte das sein?

For the record: In diesem spannenden Mittschnitt einer Podiumsdiskussion unter Computer- und Internetpionieren erzählt etwa bei Minute 31:25 jemand die Geschichte, dass der Erfinder des Prinzips "Packet Switching", das auch dem Internet technisch zugrunde liegt, Paul Baran (siehe auch hier und hier), der unlängst wieder mal einen Vortrag gehalten hat genau dazu, bereits in einem Aufsatz in den 50er Jahren über die Konsequenzen dieses Verfahrens vorausgesagt haben soll, "that it would lead to the end of government". Hier der Ausschnitt für die Ungeduldigen, die trotz meiner Empfehlung nicht die ganzen 75 Minuten anhören wollen: packet switching will lead to the end of government (audio/mpeg, 221 KB)

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