Das EZLN publiziert in mehreren Folgen die Resultate der Basiskonsultation.

Man mag ja davon halten, was man will, aber es ist doch zumindest bemerkenswert, dass über das Iraktribunal in Istanbul hierzulande gerade mal die Aargauer Zeitung (!) berichtete (sichtbar nur 28.6. plus 7 Tage). Sonst niemand. Niemand.

Beim Urteil gegen George W. Bush und Tony Blair brandete Beifall auf. Als die «Geschworenen des Gewissens» am Montag in Istanbul die Entscheidung des inoffiziellen «Welttribunals zum Irak» verkündeten, gab es Jubel. Der US-Präsident und der britische Premier tragen als oberste Befehlshaber des Irak-Krieges die Verantwortung für einen feigen und illegalen Feldzug, für Verbrechen gegen die Menschlichkeit und für das Leid der irakischen Zivilbevölkerung - das ist das Fazit des «Welttribunals», in dem Intellektuelle, Juristen und regierungsunabhängige Organisationen aus aller Welt zwei Jahre lang Hinweise auf britische und US-Verbrechen gesammelt haben. «Der Angriff auf den Irak ist ein Angriff auf die Gerechtigkeit, auf die Freiheit, auf unsere Sicherheit, auf unsere Zukunft, auf uns alle», erklärten die Geschworenen. Als inoffizielles Gremium hat das Tribunal zwar keine Macht, seine Urteile durchzusetzen, rein symbolisch soll die Abrechnung mit den USA und Grossbritannien aber trotzdem nicht sein: Die Teilnehmer des Tribunals wollen ihre Schlussfolgerungen dem Internationalen Strafgerichtshof zukommen lassen. Als Vorsitzende der Geschworenen forderte die indische Schriftstellerin und Booker-Preisträgerin Arundhati Roy, Ermittlungen gegen Bush, Blair und andere Spitzenpolitiker der Kriegsallianz einzuleiten. Zudem sollten die Besatzungstruppen so schnell wie möglich aus dem Irak abgezogen und Gefangenenlager wie das Guantànamo-Camp auf Kuba geschlossen werden. (...) «Dies ist erst der Anfang», sagte Arundhati Roy in Istanbul. Es müssten jene gestoppt werden, die mit dem Krieg Kasse machten, sagte die Schriftstellerin, und nannte unter anderem den US-Konzern Halliburton. Das Welttribunal versteht sie als Weg, sich gegen die «tägliche Gehirnwäsche» durch die Massenmedien zur Wehr zu setzen.

Niemand!