Sonntag, 13. Juli 2003


polit. Abt. It's not my fault...


(AP, 13.7.03) In seiner Rede zur Lage der Nation (29.1.03) hatte Bush erklärt, nach britischen Erkenntnissen habe Irak versucht, bedeutende Mengen Uran in Afrika zu kaufen. Am Mittwoch erklärte die US-Regierung, dass die Informationen auf gefälschten Dokumenten aus Niger beruhten. Die britische Regierung bekräftigte am Samstag, sie halte die Angaben weiterhin für richtig. Das Büro des britischen Premierministers Tony Blair erklärte, die Informationen über den versuchten Urankauf seien aus ausländischen Geheimdienstkreisen gekommen. Sie hätten sich nicht auf das gefälschte Dokument gestützt. (...) Der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Mohamed El Baradei, sagte bereits Anfang März, die Dokumente, die den Vorwurf des versuchten Uran-Kaufs stützen sollten, seien gefälscht.
NZZ 10.3.03: Zur Schwächung der amerikanischen Position hatte am Freitag jedoch nicht nur Blix' Bericht beigetragen, sondern mindestens so sehr das Urteil des Generaldirektors der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA). Mohammed al-Baradei hatte vor dem Sicherheitsrat erklärt, es deute bisher nichts auf ein wiederbelebtes irakisches Atomwaffenprogramm hin. Einige Wellen warf dabei in den USA seine Aussage, dass die entsprechenden Anschuldigungen zum Teil auf gefälschten Dokumenten beruht hätten. Es geht um den zunächst von Grossbritannien und später auch von den USA geäusserten Vorwurf, der Irak habe in den letzten Jahren versucht, Uran aus dem afrikanischen Staat Niger zu beziehen. Diese Anschuldigung wog schwer, weil für das Uran ein anderer Zweck als eine Anreicherung im Hinblick auf den Bau einer Atombombe unvorstellbar war. Wie sich nun aber nach einer Überprüfung durch forensische Experten ergab, war der angebliche Briefwechsel zwischen irakischen Agenten und den Behörden Nigers nicht authentisch. Die Fälscher hatten offenbar grobe Fehler begangen, indem sie Titel und Namen verwendeten, die nicht mit den echten Regierungsvertretern der fraglichen Zeit übereinstimmten. Wer die Fälschung anordnete, ist unklar; Baradei begnügte sich in einem Zeitungsinterview mit dem Hinweis, dass eine ganze Reihe von Gruppen ein Interesse daran haben könnten, den Irak anzuschwärzen.
Die Administration Bush bestreitet die Analyse der IAEA nicht und gibt inoffiziell zu erkennen, dass sie auf die vom britischen Geheimdienst beschafften Dokumente hereingefallen sei. Basler Zeitung vom 18.3.03: Es stellte sich heraus, dass es sich um gefälschte Dokumente handelte, die britischen Agenten in Italien von Gaunern verkauft wurden. Darin bestätigte ein Minister des westafrikanischen Landes Niger ein Liefergesuch des Irak. Leider war der unterzeichnende Minister zu dem in der Fälschung angegebenen Datum schon längst nicht mehr im Amt.


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