Abt. Aufklärungsjournalismus und Hochstapelei


Eigentlich könnte man die Geschichte um die Möchtegern-Astronatin Barbara Burtscher getrost zu den Akten legen, wenn es denn kein Musterbeispiel für den Qualitätsjournalismus unserer Tage wäre. Nachdem er sich gestern bereits als hinterherhinkendes Aufklärungsmedium aufgeplustert hat, doppelt der "Tages-Anzeiger" heute nach. Auf Seite 3 lässt sich das Aufklärungsblatt aus Zürich heute über all die Medien (SF, Blick, 20 Minuten und ganz verschämt in einem Nebensatz auch über sich selber) aus, die unreflektiert über die Nasa- und Marsträume der Toggenburger Lehrerin berichtet hatten. Und er stellt sich dabei selber wiederum ganz oben aufs Aufklärungspodest:

"... nachdem der TA Burtschers Hochstapelei auf die Spur gekommen war."
Wer stapelt denn jetzt hier hoch? Auch wir wiederholen uns, wenn wir hier und jetzt bemerken, dass infamy vor einem halben Jahr bereits, als auch der "Tages-Anzeiger" noch längst mit im Boot bzw. Raumschiff der Burtscher-Fans sass, die richtigen Fragen gestellt hatte.


Ach komm,

seien wir grosszügig: Den Link zum Tagi können wir ihm und ihr spendieren. Nicht zuletzt, weil er mit heisser Nadel gestrickt ist und die Person, die den Zwischentitel gedichtet hat, darum ein entscheidendes "NICHT" vergessen hat:

Zur Verdeutlichung:
Zwischentitel: Space Travellers distanziert sich
Tatsächliche Aussage: «Wir werden uns nicht von Frau Burtscher distanzieren (...).»

... Link

Das ganze geht noch weiter

Was die Artikel in Tagi, 20 Minuten und weiteren Medien nicht erwähnen:
Die Verbindung von Burtscher zu Space Travellers hat eine weitere interessante Dimension.
Andreas Bergweiler, Geschäftsführer von Space Travellers, erscheint im Umfeld der Talis Enterprise. Man vergleiche dazu den Beitrag im Kassensturz vom 2.3.2010: "Geprellt: Deutsche auf Gaunertour in der Schweiz
Unter dem Deckmantel gewinnbringender Schatzsuche prellen deutsche Aktienverkäufer ahnungslose Schweizer um Millionen Franken. Die Anlagegauner treiben ihr Unwesen seit Jahren. Die Justiz scheint machtlos. «Kassensturz» enthüllt, wie dreist Anlegern das Geld aus der Tasche gezogen wird.
". Talis wird darin als Finanzbetrug unter dem Deckmantel eines Weltraumtourismus-Projekts beschrieben.
Das die Verbindung auch heute noch besteht zeigt die Talis-Website: "Talis Enterprise schließt Kooperation mit Space Travellers" Die Medienmitteilung ist nach dem Kassensturz-Beitrag erschienen: http://talis-enterprise.de/index.php?id=73&tx_ttnews[tt_news]=8&no_cache=1

Zudem: Man suche bei Xing nach Space Travellers. Eine weitere interessante Verbindung der Space Travellers-Mannschaft: http://www.bank-des-universums.com/

Höchst dubios das Ganze. Wundert mich nicht dass Barbara Burtscher nicht seriös ist wenn sie dauernd auf die Firma Space Travellers verweist.

... link

Ist es denn

nicht auch Hochstapelei vom TA, sich als Aufklärer aufzuspielen? Oder wie nennt man in Journalistenkreisen das, wenn man vorhandene Quellen nutzt, sie aber nicht angibt? Herr Thiriet, dem Autor des Texts, dürfte wohl nicht entgangen sein, was in diesem Blog bereits vor einem halben Jahr zum Thema Burtscher publik gemacht wurde. Zumindest nicht seit gestern! Ein Hinweis in der heutigen Nachfolgestory wäre da nichts weniger als fair. Und ich denke, dass Thiriet als Sprössling des Basler News- und Netzjunkies gleichen Namens in dieser Sache nur schlecht als unwissend gelten kann.

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Thiriet Aufdeckung lol

Typisch TA, vor allem Maurice Thiriet, der in seinem Artikel erwähnt, dass der TA die Story aufgedeckt hat. Na klar ;)
Tja, Kompliment an Infamy

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Wartet's nur ab!

Wenn sie auf dem Mars ist und euch von da oben runter eine lange Nase macht, sagt ihr nix mehr. Wie viele grosse Figuren der Geschichte wurden zu ihrer Zeit als Träumer verlacht und als Spinner abgetan? BB, ich glaube an dich!

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Nasa, lieber fuzzy!

Sie wird uns eine lange Nasa nicht Nase machen.

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wie hat das ganze eigentlich angefangen?

das erstemal im rampenlicht stand frau b. glaube ich hier:

http://www.rimini-protokoll.de/website/de/article_4307.html

alles nur theater?

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Spätestens da ...

... hätten die Normalintelligenten unter den Medienschaffenden doch erkennen müssen, dass da (Science) Fiction im Spiel ist.

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