Wenn es um Mietrechtliches geht, hält unser Vermieter stets den Postweg ein. Zwar wohnt er im selben Haus, doch zur Post ist es ja auch nicht weit. Und wir müssen ja sowieso dorthin, um unser Postfach zu leeren. Nur die Briefmarke könnte einen reuen. Neulich schickte uns der liebe Herr T. also endlich die Rechnung für die neue Glocke (abzgl. 100 Franken für die schönen Holzgestelle von Ikea, die wir ihm überlassen hatten). Im gleichen Schreiben machte uns Herr T. darauf aufmerksam, dass der Mieter für von ihm verursachte Schäden haftet, auch wenn diese an der Fassade auftreten. Mündlich hatte uns Herr T. bereits angeboten, unsere Velos im Hof zu parkieren. Den notwendigen Platz würde er kostenlos zu Verfügung stellen. Heute nun begab sich Fearless Fuzzy mit Herrn T. durch den tiefen Keller mit den wundersamen Bildern an der Wand in den Hof, um den vorgesehenen Unterstand zu besichtigen. Das ging natürlich nicht ohne historische Anekdote vonstatten. So erfuhren wir, dass das Durchfahrtsrecht durch das Vesalgässlein einst vor etwa 80 Jahren dem Nachbarn abgekauft werden musste. Falls Frau T. - die eigentliche Hausbesitzerin - zustimmt, werden wir unsere Velos im Winter vor Wind, Regen und Schnee geschützt vor den ehemaligen Reitstall mit romanischem Fensterbogen stellen können. Der Preis für diesen Vorteil: Bis ins Büro werden pro Velofahrer täglich zwei Fussmärsche à ca. 100 Meter durch das Vesalgässlein fällig. Nicht ganz ungefährlich, wie Herr T. betonte: "Die Sanitäre, die hier ihr Lager haben, fahren manchmal mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit hier durch."