"Frisch" sei bei den Chinesen gleichbedeutend mit "lebend", liest man immer wieder. Und tatsaechlich kann man in diesem Supermarkt etwa fuenf verschiedene Sorten lebende Schildkroeten, sowie quicklebendige Fische, zitternde Aale und auch irgendeine Art vor sich hin daemmernde Riesenkroete kaufen. Die Kroeten ahnen wohl nichts Boeses und hocken friedlich in ihrem kleinen Plexiglasbehaelter. Einige der kleinen Wasserschildkroeten liegen auf dem Ruecken und strampeln mit den Beinen. "Jööö Schnüffi!", denkt sich da der Westler und moechte den todgeweihten Kroettli wieder auf die Beine helfen. Tuts aber nicht, weil man die Frischware schliesslich nicht mit den blossen Fingern betatscht (vielleicht haette ich die Schnueffis ja freikaufen sollen..?).

In der riesigen Getraenkeabteilung gibt es eine ebenso winzige Weinecke. Zwei, drei chinesische Cabernets, Label "Great Wall", neben jahrgangslosem "Vin de Table de France" und weiterem Fusel. Letzteren gibts uebrigens gleich im Duopack mit einer Dose Coca-Cola zu jeder Flasche. Wie ich schon im Friday Pub in Chengdu beobachten durfte, geniesst die Jugend den Wein hier naemlich gerne "gespritzt", eben mit einem Gutsch Limo.