Ein gewisser Pluralismus besteht ja immer bzw. es ist ja niemandem verboten, sprachlich kreativ zu sein. Trotzdem habe ich mich an eine bestehende Rechtschreibung gewöhnt auf die man notfalls zurückgreifen kann weil ein einheitliches Schriftbild wohl erst schnelles Lesen ermöglicht.
Man sagt ja auch, dass erst das Beherrschen der Muttersprache das Lernen einer weiteren Sprache ermögliche. Und korrektes Beherrschen einer Sprache beinhaltet eine definierte Sprache.

Wenn nun diese Muttersprache plötzlich synthetisch verändert wird (was ja der wesentliche Unterschied ist zum Duden der laufend gesellschaftliche Sprachentwicklungen BESCHREIBT, dessen Hersteller sich jedoch im Gegensatz zu den Verfechtern der "neuen Rechtschreibung" nicht anmassen, die Spracheentwicklung von >100 Millionen Menschen vorausbestimmen zu müssen), werden diejenigen die noch keine "teuren Kurse" belegt haben zu Analphabeten erklaert. Wie z.B. auch das gestrige 10v10 zeigte, sind tatsächlich nur noch die Lehrer für die neue Rechtschreibung.

Ein Chaos schuf einzig und allein die bisherige (ungefragte) Einführung einer "neuen Rechtschreibung": Die BaZ hatte bisher erklärtermassen eine spezielle Rechtschreibung (auch wenn der -offenbar doch vorhandene- Chefkorrektor gestern mitteilte sich nun an die "neue Rechtschreibung" zu halten), die Nzz macht wieder eine eigene Mischung und bald eine ganze Generation von Schulabgänger leidet trotz grossem Bildungsaufwand an Teilanalphabetismus.