... der Orientierungssinn von Brieftauben, die ja bekanntlich wieder heim finden? Magnetfeld? Sonnenstand? Mondstand? Nee, viel banaler: Tauben orientieren sich an Autobahnen, -ausfahrten und Zugsgeleisen. Teilweise zumindest. No joke. Jedenfalls hat <a href=www.current-biology.com target=_blank>das ein internationales Team unter der Federführung eines Professors der ETHZ soeben publiziert. Um die Resultate gab's sogar Zoff, schrieb die NZZ am 20.7.04: Die Universität Zürich kann im Forscherstreit um wissenschaftliche Erkenntnisse zum Taubenflug einen Erfolg verbuchen. Dem Team um den Zürcher Anatomieprofessor Hans-Peter Lipp ist es als erstem gelungen, die Forschungsresultate in einer wissenschaftlichen Zeitschrift zu publizieren und damit die Urheberschaft dieser Erkenntnisse für sich in Anspruch zu nehmen. Begonnen hatte der Konflikt zwischen den Universitäten Zürich und Oxford im Februar dieses Jahres. Der Oxforder Zoologe Tim Guilford präsentierte in der englischen Presse sowie in einem Dokumentarfilm der BBC Verblüffendes über das Orientierungsvermögen von Brieftauben. Demnach sollen sich die Tiere nicht nur an der Sonne, an Magnetfeldern und nach dem Geruchssinn orientieren, sondern auch an Strassen und Eisenbahnlinien. Hans-Peter Lipp warf Guilford darauf vor, dieser habe Forschungsergebnisse von ihm veröffentlicht, ohne die Urheberschaft auszuweisen. Lipp erforscht schon seit über drei Jahren die Einflüsse auf das Navigationsverhalten von Brieftauben und hat mit dem Team von Oxford eng zusammengearbeitet. Er hatte Guilford sogar mit der nötigen Technik versorgt, einem 24 Gramm schweren GP-System, das er zusammen mit der ETH Zürich entwickelt hatte.
Die Universität Oxford hat die Vorwürfe von Zürich zurückgewiesen und sich auf eigene Studien berufen. Doch bisher konnte Guilford diese angeblichen Studien in keinem wissenschaftlichen Magazin veröffentlichen (die Erstpublikation von Forschungsresultaten in Massenmedien ist in der Wissenschaft unüblich und unbedeutend).(...)