lass ab, junge! die richtigen geschichten liegen auf der strasse, hat der selige martin herter immer gesagt. und recht hatte er! man braucht nicht mal eine bachstelzenfamilie aufm dach. gestern etwa, beim abendessen (ziegenkäsesoufflé), hörten wir ein ziemlich exotisches "tschieeeeeeep! tschieeeeeeep!" im innenhof unserer überbauung. als ich ausm fenster kuck, sitzt ein soeben flügge gewordener piepmatz mit flausen im und aufm kopf auf unserem sims. mit hilfe der vogelwarte-website identifizierten wir die ganze piepmatzenfamilie, denn um eine solche handelte es sich, als grauammern. die unscheinbaren graubraunen vögeli entpuppten sich bei genauerer betrachtung als eigentliche sensation für jeden birder. denn die grauammer kommt nur noch 500 mal in der schweiz vor und steht seit 2001 auf der roten liste. o-ton vogelwarte: "Die Grauammer müsste nun auf Massnahmen des ökologischen Ausgleichs eigentlich rasch positiv reagieren. Bislang wartete man in den meisten Gebieten jedoch vergeblich auf ein erfolgreiches Comeback."
Liebe Vogelwartler, hört die frohe Kunde: Die Grauammer ist längst da! Sie hat sich nur vom Kulturland, wo sie immer mehr unter die Räder kam, in die Stadt verzogen. Und zwar justament in Abderhaldens Bioparadies. Das Gefieder der Grauammer, so lernen wir von der Vogelwarte, erscheint übrigens nur uns Menschen mausgrau: "Die kräftige Sprenkelung an der Brust leuchtet im UV-Bereich intensiv - und wird deshalb den auch in diesem Bereich sehenden Grauammern mehr Eindruck machen als uns."