Ich zitiere mich selbst:

«Vielleicht liegt es an seiner dunklen Farbe, dass das Buchweizenmehl nicht über die beste Reputation verfügt. Im allgemeinen gilt Buchweizen als Schweinefutter oder biliges Grundnahrungsmittel für die Massen. In den USA ist das englische Wort für Buchweizen, Buckweed, ein rassistisches Schimpfwort für Mulatten.
Buchweizen und Buchweizenmehl finden vor allem in gröberen Gerichten Verwendung. In der deutschen Küche wird das dunkle Mehl der Knöterichfrucht mit Schweineblut und Gewürzen zu «Pannas» verarbeitet – einer Art grober Blutwurst, die, mit Zwiebeln gebraten, in ärmeren Regionen als billiger Fleischersatz auf die Mittagstische kam.
... Im Vergleich zu echtem Getreidemehl ist Buchweizen ausserordentlich reich an Aminosäuren, den Vitaminen E, B und Mineralien. Das dunkle aromatische Mehl kontrastiert hervorragend mit edlen Zutaten: Die russischen Buchweizenpfannkuchen, Blinis, sind die perfekte Unterlage für Kaviar oder Räucherlachs. Die Galette ist die dunkle bretonische Schwester des Crêpe und wird vor allem mit herzhaften Zutaten wie Speck, Käse, Zwiebeln, Pilzen und Ei belegt. Ein Snob, wem dabei nicht das Wasser im Mund zusammenläuft.
In der einheimischen Küche dient der Buchweizen als Hauptbestandteil der Bündner Spezialität Pizokel. Das sind Teigwaren, ähnlich den alemannischen Spätzli. Doch im Gegensatz zu Spätzli dienen die Pizokel nicht als schnöde Beilage. Die Buchweizenteigware spielt auf den Tellern der Bündner Spezialitätenrestaurants die Hauptrolle. Geröstete Zwiebeln, Bündnerfleisch, geröstetes Paniermehl, Gemüse, braune Butter und gratinierter Käse liefern lediglich den würdigen Rahmen für den grossen Auftritt des zu unrecht geschmähten Buchweizens.»