Das Kreisgericht Bern Laupen hat am Freitag vier Stadtpolizisten freigesprochen, die Anfang Juli 2001 bei der Festnahme eines Kurden mit tödlichen Ausgang beteiligt waren. Das Gericht sprach den Polizeibeamten zudem je 2.000 Franken Genugtuung und eine Entschädigung für ihre Auslagen zu. Dem damaligen Chef der Sicherheitspolizei und heutigen Kommandanten der Stadtpolizei, Daniel Blumer, sowie dem Einsatzleiter der Sondereinheit «Stern» war fahrlässige Tötung vorgeworfen worden. Der 42-Jährige Kurde war nach mehrstündigem Widerstand überwältigt worden und hatte einen «lagebedingten Erstickungstod» erlitten. Die Angeklagten machten erfolgreich geltend, das Phänomen des «lagebedingten Erstickungstodes» damals nicht gekannt zu haben. Die Anklage hatte für sie je zehn Tage Gefängnis bedingt gefordert, da sie die Möglichkeit eines tödlichen Verlaufs der Anhaltung ausser acht gelassen hätten. Die beiden anderen Beamten standen nach den unerlaubten Schlagstockhieben auf den Kopf des Mannes wegen versuchter schwerer Körperverletzung vor Gericht. Sie beriefen sich auf Notwehr. Die Anklage hatte für sie fünf Tage Gefängnis bedingt beziehungsweise 2.000 Franken Busse gefordert. Der von einem Nachbarn auf Video aufgezeichnete Polizeieinsatz hatte landesweit Entrüstung ausgelöst. (AP)
<a href=real.sri.ch>TV-Bericht von SF DRS mit Filmbildern der Polizeiaktion, für die die Polizeibeamten SFr. 2'000.- "Genugtuung" erhielten, hier. Ein TV-Bericht von Telebärn zeigt die Bilder ebenfalls, ein Artikel im Vorfeld des Urteilsvon der NZZ. Siehe auch indymedia.ch.