Ich finde Christian Felber eine menschlich und intellektuell absolut wohltuende Gestalt. Ich rate dringend, seine Sachen (z.B. auf Youtube) anzuhören oder zu lesen. Viel Verwirrung und Frust löst sich dann auf oder schwächt sich ab. Das braucht man, um die Kräfte zu bündeln. Denn die Wand der Ignoranz ist nach wie vor unheimlich dick und stark. Dies zeigt auch das folgende Beispiel aus einem Gespräch mit einem der vielen Fackelträger neoliberaler Publizistik, dem Österreicher Journalisten Christian Ortner (im ORF):

Christian Ortner: Was ist denn am Markt [er meint den Naschmarkt zum Vergleich] so schrecklich? Menschen kommen zusammen, machen freiwillig Geschäfte, das ist doch Freiheit in ihrer maximalen Ausprägung. Niemand zwingt dich dazu, zum einen Standort zu gehen oder zum anderen.

Interviewer: Ich wusste nicht, dass du den Naschmarkt meinst.

Christan Ortner: Das ist der prototypische Markt.

CHRISTIAN FELBER: Der Markt an sich ist im wesentlichen nur ein Begegnungsraum von Menschen und von Unternehmen, die in diesem Begegnungsraum Beziehungen beginnen. Und diese Beziehungen kann man nach den grauslichsten menschlichen Schwächen organisieren - das wär dann eine kapitalistische Marktwirtschaft, die auf dem Konkurrenzprinzip basiert - oder man kann diese Beziehungen auch nach den vornehmsten menschlichen Tugenden organisieren. Das wär dann zum Beispiel eine Gemeinwohl-Ökonomie, eine kooperative Marktwirtschaft, wo das oberste Ziel der Unternehmen nicht der eigene Nutzen auf Kosten anderer ist, sondern das oberste Ziel ist, dem Gemeinwohl zu dienen. Und je nach dem, wie man den Markt organisieren und steuern möchte, so muss man ihn aber dann auch regulieren.

Zum Nachhören: http://www.youtube.com/watch?v=Z_tOBIqwjxs