Abt. Mikropolitik - heute: Basel fördert die Zersiedelung!


Die so genannte "Stadtrandentwicklung Ost": Hier wollen Regierung und Parlament 11 bis 13 Hochhäuser à 75 Meter auf die grüne Wiese stellen.

Unbenannt

Bild als Street-View-Panorama

Die so genannte "Stadtrandentwicklung Süd": Hier wollen Regierung und Parlament Einfamilienhäuschenbrei über das rot markierte Landwirtschaftsland ausleeren.

Der Blick über die Grenze

"Siedlungsgebiet Lys" hinter dem Bahnhof St. Louis (ungefähr die orange Fläche auf der folgenden Karte [Regierungsunterlagen sind sehr unpräzise!]): Die von Regierung und Parlament beschlossene Verlängerung der 3er-Tramlinie soll hier explizit als "Entwicklungsmotor" (Ratschlag S. 7) dienen, um...

diese Äcker, Wiesen, Büsche und Baumgruppen grossflächig und weitherum unter Industrie-, Gewerbe- und Wohnbauten (backuplink) verschwinden zu lassen:

P6260425 P6260419 Bilder: Nahaufnahme in "Siedlungsgebiet Lys"

(Siehe dazu dieses Posting vom 27.6.2014)

Eine kohärente, glaubwürdige Stadtentwicklung mit dem Primat "Verdichten nach innen!" ist das nicht!

Diese Politik von rot-grüner Regierung und bürgerlich dominiertem Parlament fördert de facto, was Grüne und Linke in Sonntagsreden zwar als Fehlentwicklung geisseln, was sie aber dann, wenn's bei der Zonenplanung drauf ankommt - mit Ausnahme des Grünen Bündnisses (und einigen SVPlern) - trotzdem abnicken.

Zudem wird die Ausweitung der Bauzone auf die grüne Wiese in Basel-Stadt begründet mit nachweislich FALSCHEN Zahlen!

Wir weisen gerne ein weiteres Mal darauf hin:

Diese Grafik befindet sich in schwarz-weiss auf S. 39 im Basisratschlag Zonenplan vom 16.5.2012:

Die realistische Bevölkerungszunahme bis 2030 beträgt auf der Grafik ungefähr 9'000 Menschen. Das stellt die linke Säule dar.

Die vertikale Darstellung der Bevölkerungszunahme beginnt aber nicht bei Null, wie man erwarten würde. Sondern startet mit einem Versatz von +9'400 (von mir zyan markiert)! Den hat die Regierung mit dem statistisch und städtebaulich unhaltbaren Argument eingefügt, er stelle, per 2030, den "wachsenden Wohnflächenverbrauch" pro Kopf dar, der in die Planung der Bauzonen und Entwicklungsgebiete (rechte Säule) miteinzubeziehen sei.

Allerdings:

a) wächst der de facto nicht mehr, wie das Amt für Statistik eigentlich weiss.

b) ist es mehr als unsinnig, Platzverschwendung aktiv zu fördern. "Platzverschwendung" ist, was von der Regierung als "wachsender Wohnflächenverbrauch" schöngeredet wird.

Ist der Popanz "steigender Wohnflächenverbrauch" erst mal aufgestellt, dient er Regierung und Parlament als Argument, um die Ausdehnung der Bauzone auf die grüne Wiese als unumgänglich darzustellen.

Lassen wir dieser üblen Manipulation die Luft raus, ziehen also die 9'400 Gespenster ("Einwohneräquivalente" genannt) ab, sieht die Sache sehr anders aus:

Dann haben plötzlich die bis 2030 mutmasslich nach Basel-Stadt zuwandernden rund 9'000 Menschen problemlos Platz auf Neubaugebieten, die entweder schon Bauzonen sind oder sich auf Arealen befinden, die durch Umnutzung, also tatsächliche Verdichtung nach innen, entstehen. Das sind die Vierecke in der rechten Säule unterhalb der von mir eingezogenen horizontalen roten Linie.

Die "Stadtrandentwicklungen" mit ihren Bauten auf der grünen Wiese, orange umrandet von mir, liegen oberhalb der roten Linie. Das heisst, sie sind schlicht überflüssig!

Es gibt objektiv keinen Bedarf dafür!

Es gibt objektiv keinen Bedarf, wenn in den Wohnbauten, die auf den Arealen "unter der roten Linie" entstehen, pro Kopf gleich viel Platz zur Verfügung steht, wie uns im Durchschnitt jetzt bereits: 42m2.

42m2 oder weniger. Denn:

Proximity is the new cool!

(Quelle)

NACHTRAG: Die beim Gewerbeverband domizilierten Expansionisten führen ihrerseits so einiges an für ihr Anliegen. Ein Beispiel: Ihre de facto Zersiedelung bewahre das Umland vor Zersiedelung:

Die Stadtrandentwicklung bremst den Überbauungsdruck auf die umliegenden Naturzonen und Landwirtschaftsflächen.
Abgesehen von seiner sprachlichen Unzulänglichkeit ("Druck" "bremsen"???) überzeugt der Ansatz auch sachlich nicht: In Basel-Stadt Grünflächen verbauen, damit die Zersiedelung in Baselland signifikant gebremst wird? So viele Parks und Familiengärten gibt's auf Stadtboden gar nicht, die dazu unter Beton verschwinden müssten!


Dieser Kommentar wurde gelöscht.

Der war jetzt

für meinen einfachen Verstand etwas zu verkürzt. Worauf spielst Du an?

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Bei Bern

kannst Dir sowas

P3190097

anschauen. (mehr Bilder). Naja. Ich fand's irgendwie "tötelig". Aber in der Liebrüti leben ja auch Menschen...

Und hier gibt's zum Thema die 60seitige Studie "Stadtrandentwicklung Basel Ost - Soziale Aspekte der Nachhaltigkeit" der "Arbeitsgemeinschaft: Hochschule Luzern, Metron AG, Zeugin-Gölker Immobilienstrategien GmbH".

... link

Statt

sowas

rheinhattan kleinhattan

ein neo-Shibam

img-90

das fänd ich dann wieder interessant! Hoch und verdichtet. Alle Bau- und Feuerpolizeivorschriften in den Wind schlagend! :-)

... link

@ patpatpat

Du machst ein paar Denkfehler. Nur auf einen möchte ich Dich aufmerksam machen: Dass die Wohnfläche pro Person in den letzten Jahren nicht so stark zugenommen hat (aber laut der von dir angegebenen Statistik immer noch zunimmt!), liegt nicht unbedingt daran, dass der Bedarf an Quadratmeterfläche pro Person nicht steigt. Bei einem Leerwohnungsstand von 0,3 Prozent nimmt man halt, was man bekommt.

Und jetzt mal Hand aufs Herz: Wieviel Quadratmeter nimmst du in Anspruch? Ich liege ziemlich über dem Durchschnitt ...

Aber wir könnten hier noch lange weiterdiskutieren. Ich freue mich auf die erste Fahrt mit dem Dreier nach St. Louis!

Übrigens: Wusstest Du, dass Basel einst die Verlängerung des Trams vom damals deutschen Grosshüningen nach Neudorf in Erwägung zog, samt Güterwagen für die elsässischen MarktfahrerInnen?

... link

Caro supra!

1. Hier kannst schon heute mal vorfahren (das Filmchen folgt exakt der geplanten Linienführung!):

2. Latürnich werd ich die Fahrt nach St. Louis auch lustig finden! Die Linie dürfte von mir aus sogar noch die paar hundert Meter bis zum Euroairport weiterführen...
3. Bin ich unbedingt für mehr grenzüberschreitenden öV! Wenn er durch bewohnte Gebiete führt und solche verbindet! Ob Tram oder möglichst umweltschonender Bus ist mir zunächst mal schnuppe! Buslinien sind einfach viel rascher realisiert.
4. Der "Wohnflächenverbrauch pro Kopf" ist ein Propagandakonstrukt. Da bleib ich dabei. Warum die Planer sich nicht eine Senkung desselben auf die Fahnen schreiben, sondern unterstützen, dass der Quotient - von mir aus - weiter ganz leicht steigt, ist nur mit ihrer Affinität zur Baulobby zu erklären.
5. Denkfehler sind Ansichtssache!

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