Abt. Das BaZ-Schwedenreisli


Ist es Satire, und ich habe dies einfach nicht verstanden? Nachdem die "Basler Zeitung" eine Studienreise des BVD-Kaders nach Stockholm auf krude Weise zum Skandal aufgebauscht hatte, folgt nun die Berichterstattung vor Ort.

Nun Berichterstattung ist etwas viel gesagt. Die "Basler Zeitung" hat ihren SVP-Jungspund Aaron Agnolazza nach Stockholm geschickt mit dem Auftrag, sich das anzusehen, was sich womöglich die Delegation des BVD ansieht. Zum Beispiel die Hotelzimmer im "Scandic Grand Central", die ja nicht eigentlich Grund der Reise sind, über die sich Agnolazza aber dennoch ausladend auslässt:

"Das günstigste Einzelzimmer, das wohl eher einer Besenkammer als einem Zimmer gleichkommt und kein Tageslicht hat, misst gerade einmal knapp acht Quadratmeter – Bett und Dusche inklusive. Dafür sind in den 270 Franken pro Nacht gratis Internet und Frühstück inbegriffen. Wo wohl die Kadermitarbeiter des BVD nächtigen müssen? Diese haben ihre Zimmer nämlich für gerade einmal 172 Franken pro Nacht gebucht, wie aus einer Medienmitteilung vom 18. Februar hervorgeht.
Soll der Agnolazza doch froh sein, ein Hotelzimmer mit Bett inklusive bekommen zu haben.

Aber auch sonst erfährt man als BaZ-LeserIn nicht gerade viel, was über Agnolazzas konsequente Ablehnung von allem, was das BVD in die Hand nimmt, hinausgeht. Im zweiten Teil des BaZ-Stockholmiade ist zum Beispiel zu lesen, dass eine schwedische Zeitung in der Hotel-Lobby TV-Interviews durchführt, was wohl ebenfalls nicht eigentlicher Anlass der BVD-Reise war. Inhaltlich nachvollziehbare Besuchsgründe werden nur angetippt. Und wenn, dann ausgesprochen schludrig und ganz und gar unrecherchiert (was in diesem Zusammenhang als Zeichen für eine überaus konsequente Haltung zu verstehen ist).

So lesen wir, dass die Parkbussen und Anwohnerparkkarten teuer sind und dass das Roadpricing-System ein Flop sei:

"Wirkung verfehlt: Das Roadpricing ist mit rund 1.40 Franken pro Fahrt zu günstig."
Woher Agnolazza das weiss? Von einem Taxifahrer natürlich, die wissen ja bekanntlich alles und sind Garanten für objektive Aussagen, was Verkehrsmassnahmen angeht.

Dass Agnolazza das Roadpricing als möglicher Anregungspunkt der BVD-Delegation erwähnt, ist ein weiteres Indiz für die Recherche-Verweigerung. Roadpricing wurde von den Verantwortlichen in Basel nie als Massnahme zur Verkehrsberuhigung in Betracht gezogen.


Der Jung-SVPler

als Vortrab der baselstädtischen Regierung: Sehr fasnächtlich!

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