patpatpat, 24. Januar 2014 um 10:15:00 MEZ Abt. Makropolitik - heute: E-Voting? E-Collecting! Seit einer Woche gelten die revidierten Bestimmungen für die Durchführung von Versuchen mit der elektronischen Stimmabgabe, a.k.a E-Voting. Aber wozu überhaupt E-Voting? Ist a) eh völlig überbewertet, schafft b) nur mehr problematische digitale Datenspuren, und macht c) bloss die letzten Stimmenzähler_innen arbeitslos! E-Voting ist das demokratiepolitische Äquivalent einer technischen "end of pipe"-Lösung: Am Produkt wird rumgeschraubt und rumgeschraubt und rumgeschraubt, aber am Prozess, der dazu führt, ändert sich nix... Exkurs: Im Umweltbereich eine klassische end-of-pipe-Lösung ist z.B. die zusätzliche Ozonierungsstufe, die die Abwasserreinigungsanlagen im Lande demnächst für weit über eine Milliarde verpasst bekommen, damit wir weiterhin folgenlos immer mehr Pharmaprodukte per Pipi ausscheiden können und nichts ändern müssen an z.B. unserem Medikamentenkonsum. Wer will schon elektronisch abstimmen!?!? Das schafft nur dutzendfach mehr Probleme, als es löst: z.B. Verifizierbarkeit & Malwareimmunität. Hier zeigt einer, unter welchen Bedingungen das auch in Basel verwendete E-Voting System manipulierbar ist: Alfred Sommer von der baselstädtischen Staatskanzlei liess dazu, laut basellandschaftliche Zeitung, ausrichten: Warum also nicht gleich die Sache richtig rum aufzäumen? Statt das nimmersatte & therapieresistente IT-Monster E-Voting weiter zu füttern à la end-of-pipe-Lösung, sollten die Energien in Ideen für das andere, it-sicherheitstechnisch vermutlich nicht ganz so komplexe Ende des politischen Prozesses fliessen: Initiativen und Referenden mit einem Mausklick unterschreiben Das brächte Leben in die Bude! Ein Schelm, wer denkt, dass grad drum das so genannte "E-Collecting" nirgendwo steht auf der Prioritätenliste der kantonalen und erst an dritter Stelle der eidgenössischen E-Voting-Bemühungen (Broschüre Vote électronique, Seite 5). Aber immerhin ist es dort drauf... Read more infamous news! |
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