Abt. Gartenzwerg-Mentalität


Basel Hauptbahnhof

Klar, die penetrante Art und Weise, wie sich die "Basler Zeitung" als Sprachrohr gegen das Centralpark-Projekt von Donald Jacob in Szene setzt, wie sich bekannte Basler Architekten für diese Kampagne einspannen lassen, ist schwer erträglich. Aber es soll hier an dieser Stelle, an der vor allem für das Projekt geweibelt wird, für einmal auch die andere Stimme zum Ausdruck gelangen.

Also: Die Idee, die Bahngeleise beim Bahnhof SNCF mit einem grünen Deckel zuzudecken (ja, ich weiss, es gibt Schlitze, in die dann die Bälle der Fussball spielenden Kinder runterfallen) zeugt von einer provinziellen Gartenzwerg-Mentalität. Und sie ist Ausdruck einer pseudogrünen Nutzungsmaximierungsmentalität. Adieu Fernweh! hat der Basler NZZ-Korrespondent seinen sorgfältig kritischen Artikel über das Projekt übertitelt. Wie recht er doch hat.

Ok. Jetzt werde ich vielleicht etwas sentimental. Ich liebe Bahnhöfe. Ich liebe Gleisanlagen und Züge, die darauf verkehren. Und ich blicke auch sehr gerne auf sie. Eine meiner Lieblings-Beobachtungsposten ist die Margarethenbrücke, der Blick hinunter auf die vielen Schienen, Weichen, Mäste und Leitungen, auf die Signalanlagen, Perrons und Züge. Auf Züge, die nach Paris fahren zum Beispiel. Dort am Brückengeländer zu stehen und in Gedanken ins Marais abzuschweifen, sich am Fernweh zu erfreuen, sich vorzunehmen, bald wieder mal hin- oder einfach wegzufahren ...(bevor ich zu kitschig werde, beende ich diese Aufzählung.)

Und jetzt soll ein begrünter Deckel über das Ganze gelegt werden? Als Alternative zur als düster gebrandmarkten Unterführung also gleich den ganzen Bahnhof zudecken? Für mich eine schreckliche Vorstellung. Reicht es denn nicht, dass man die andere Seite des Bahnhofs mit dem schrecklichen Postreitergebäude bereits zur Gruft degradiert hat? Warum soll denn der Bahnhof in Basel nicht einfach Bahnhof sein können? Ein Ort, der bereits einen Nutzwert hat, einen, der zugegebenermassen als Spielplatz oder Nächsterholungszone nicht soviel taugt, aber eben den unvergleichlichen Charme von "Hinter den sieben Geleisen" ausstrahlt. Der ein urbanes Gelände ist und kein halbgarer Vorgarten für ein Stadtquartier.

Ich will hier nicht für die SBB Partei ergreifen, die sich in ihrer Bahhofentwicklung eingeschränkt sehen würden. Ich will mich auch nicht zu den Kosten äussern – ein gutes Projekt darf durchaus etwas kosten. Aber es müsste ein gutes Projekt sein ...



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