supra, 29. April 2013 um 22:43:00 MESZ Abt. Medienstadt Basel Der Herr Professor (Klaus Neumann-Braun mit Namen) befand den Andrang voller Understatement als "erfreulich gross". So gross, dass das neue Seminar für Medienwissenschaften (wo der Professor Professor ist) aus allen Nähren platzte. Aber zum Glück können die Medienwissenschaftler auch mit Technik umgehen, so dass spontan eine Live-Übertragung in den ersten Stock organisiert werden konnte, so dass der Publikumsandrang nicht zur katatrophalen Überfüllung führte. Warum denn dieser Andrang? Angesagt war eine Elefantenrunde zum Thema "Die Basler Medienlandschaft: Quo vadis?". Elefantenrunde hiess: CEO der "Basler Zeitung", Rolf Bollmann, und Verleger der AZ Medien AG, Peter Wanner, zusammen auf einem Podium. Die beiden hatten sich kürzlich ein heftiges Gefecht um die kolportierten und scheinbaren Auflagezahlen geliefert. Und das lockte viele viele Leute, in erster Linie Journalistinnen und Journalisten (es ist erstaunlich, wie viele es in Basel noch gibt) an. Ach ja. Da waren noch ein paar andere. Die Vizechefredaktorin von Tele Basel (ihr gefällt die neue BaZ), der Chefredaktor von Radio Basilisk (den Sender gibt es noch immer), den Medienjournalisten Chrstian Mensch (immer für ein Tannen-bäumiges Bonmot gut), den Alt-Radiodirektor und BaZ-Buch-Herausgeber Walter Rüegg, den SRF-Regionajournal-Leiter und Gebühren-Profiteur Dieter Kohler und den "Tageswoche"-Cochef Urs Buess. Eigentlich viel zu viele für ein Podium. Aber allen war klar, dass es eigentlich um Wanner und Bollmann ging. Um den grossen Knatsch, der dann aber nur ganz bedachtsam ausgetragen wurde ... Im Zentrum der Diskussion stand, wenig überraschend, BaZ-CEO Rolf Bollmann, der sich wenig erfolgreich gegen den Vorwurf zur Wehr setzte, an der Spitze eines Blocher-Sprachrohrs zu sitzen. AZ-Verleger Peter Wanner bezeichnete die BaZ wie auch die "Weltwoche" als Bollwerk gegen alles, was Mainstream ist – einen Mainstream, der alles beinhalte, was links von der SVP sei. So plätscherte die Diskussion vor sich hin. Über die Zukunft der Medienlandschaft Basels war relativ wenig zu erfahren. Das Internet werde wichtiger, so der Tenor, der aber die Ratlosigkeit mitschwingen liess, wie sich damit Geld verdienen lässt. Interessant war eine Bemerkung von Bollmann am Rande. Wieviele Abos die BaZ denn nun tatsächlich noch ausweisen kann, darüber war nichts zu erfahren. Aber dass es weiter abwärts geht, das schon: Der übriggebliebene Abonnentenstamm der Zeitung sei ziemlich überaltert, gab der BaZ-CEO zu. Und angesichts der schwindenden Inserateeinnahmen – die BaZ muss im laufenden Jahr 30 Millionen Franken einsparen – werde man nicht darum herumkommen, die Abopreise spürbar zu erhöhen. Mit der Folge, dass weitere Abonnenten abspringen werden. Das sind düstere wirtschaftliche Aussichten. Wie die Zeitung damit umgehen wird (ob es viellecht gar Teil einer Strategie "Reduce to the political right-leaning max" sein könnte), sagte Bollmann allerdings nicht. PS: BaZ-Kolumnist Michael Bahnerth hat es mit seinem persönlich gefärbten Blick auf die Basler Finanzdirektorin Eva Herzog doch tatsächlich geschafft, dass sich sogar Professoren mit seinen Texten beschäftigen. Klaus Neumann-Braun brachte diesen Artikel bei der Diskussion um Qualitätsjournalismus ins Spiel. Allerdings nicht als positives Beispiel.
Phillis, 30.04.13, 08:40
Gebühren-Profiteur?
Was für ein kühnes Label von einem, dessen Klientel, Kameradenkreis, GenossInnen etc. so was von zustupfaffin sind. ... Link
supra, 30.04.13, 10:05
Ich bin ja nur der (unobjektive) Berichterstatter: Der Dieter Kohler hat sich, wenn auch nicht ganz wörtlich, selber so genannt. ... link ... Comment
Dieter Kohler, 30.04.13, 19:16
Privileg
Ist meine Aussprache so undeutlich? Ich habe von Privileg gesprochen, nicht von Profiteur. Nuance! ... Link ... Comment Read more infamous news! |
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Sperrfrist: 02.09.24, 09:53
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