Abt. Starke Bilder, bewegte Bilder


Steve McQueen ist cool! Nein, nicht der Schauspieler. Der war natürlich auch cool. Gemeint ist der britische Video-, Film- und Fotokünstler, dessen Werk aktuell in einer umfassenden Übersichtsausstellung im Schaulager gezeigt wird. Der aussergewöhnliche Kunstraum im Dreispitz, der frisch umgebaut wurde, hat einmal mehr keine Kosten und Mühen gescheut, das Werk dieses aussergewöhnlichen Künstlers auf aussergewöhnliche Art zu präsentieren. So wurde in den weitläufigen Räumlichkeiten eine ganze Kinostadt aufgebaut, in der nun die mehr als 20 Videoproduktionen zu sehen sind.

Es handelt sich dabei neudeutsch um Time based art. Das heisst, ein mehr oder weniger aufmerksames Vorbeihuschen an den Kunstwerken liegt nicht drin. Videokunst braucht Zeit. Zum Teil ganz schön viel. Wer sich alles in voller Länge angucken möchte, kommt auf sechs Stunden – wenn er das Unmögliche schafft, nahtlos von Video zu Video zu springen. Deshalb ist es ganz praktisch, dass ein Ticket zu einem dreimaligen Eintritt berechtigt. Und das lohnt sich.

McQueens Werk zu charakterisieren, ist nicht ganz so einfach. Denn stlistisch und inhaltlich ist keine wirklich stringente Linie auszumachen. Auf jeweils eindrückliche Art und Weise bewegt sich McQueen mal in diese, mal in eine ganz andere Richtung. Mal ist es ein ruhiger Kamerablick auf eine Gartenlandschaft oder auf ein totes Pferd im Gras ("Running Thunder", 2007). Ein anderes Mal ist es ein wildes, dreiteiliges Rollen durch New York ("Drumroll", 1998), eine unheimliche Lichtbegegnung im dunklen Spiegelsaal ("Pursuit", 2005), ein spektakulärer Helikopterflug um die Freiheitsstatue ("Static", 2009) oder das Porträt des Trip-Hop-Sängers Tricky (Girls, Tricky, 2001).

Dieser grobkörnige Film rückt dem Sänger Tricky bei Studioaufnahmen im dunklen und engen Aufnahmekämmerchen ganz nahe auf den Leib, zeigt, wie sich der Musiker trancehaft bis extatisch ins Zeug legt, mit dem Mikrofon kämpft, um dann am Ende des Aufnahmetracks unvermittelt in die ruhig-konzentrierte Normalität zu switchen. Ein bemerkenswertes Porträt über einen bemerkenswerten Künstler.

Eine Ausstellung über Steve McQueen wäre natürlich unvollständig, wenn nicht auch noch die beiden Spielfilme gezeigt würden, die den Videokünstler über den Kreis der Kunstwelt hinaus bekannt gemacht haben: "Hunger" und "Shame", beide mit einem grossartigen Michael Fassbender in der Hauptrolle. Die beiden preisgekrönten Streifen werden im Schaulager jeweils am Donnerstag Abend zur Kinozeit abwechselnd gezeigt.



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