Abt. Erlenmatt - heute: Quadratmeterpreis


Erst war's jahrzehntelang nützliches, aber für Investoren "wertloses" Bahnareal. Nach dem Zusammenschluss von DDR und BRD schob die DB viel Boden, auch die Erlenmatt, in eine separate Gesellschaft, das "Bundeseisenbahnvermögen". 1996 verlegte dieses Teile seines Vermögens zwecks Privatisierung in die "Eisenbahnimmobilien Management GmbH" (EIM). 2001 lagerte die EIM sämtliche bis dahin noch nicht verkauften Immobilien in die "Vivico Real Estate GmbH" aus, darin enthalten auch die Erlenmatt.

Am 20.12.2002 unterzeichnet Barbara Schneider, damals Baudirektorin, für den Kanton Basel-Stadt den "Städtebaulichen Rahmenvertrag" über die Zukunft des Erlenmatt-Areals mit der Immobiliengesellschaft der Deutschen Bahn und der Vivico Real Estate.

Mit der darin vereinbarten Umzonung von grossen Teilen zu Bauland wurde, nach dem Scheitern des Referendums dagegen am 27. Mai 2005, aus der nützlichen, aber "wertlosen", Brache ein Investitionsobjekt.

Am 19.1.2006 kaufte Basel-Stadt 35'281m2 des Erlenmatt-Areals (Baufeld L und der südliche Teil von Baufeld K) zwecks Erstellung von Grünflächen von der Vivico vermutlich zum im "Städtebaulichen Rahmenvertrag" von 2002 dafür abgemachten Preis von CHF 120.- pro m2.

2007 übernahm die Oesterreichische CA Immo die Vivico, samt Tochtergesellschaften ausserhalb Deutschlands, für CHF 1,6 Milliarden, darin enthalten auch die noch unverkauften Flächen der Erlenmatt.

Datiert auf den 28.12.2007 steht im Handelsregister über die Einkaufszentrum Erlenmatt AG, einem Djoint Venture von Vivico und niederländischer Multi Development AG (seit 9.5.2011: Galerie Erlenmatt AG, vermutlich seither kontrolliert von der "Bricks Immobilien AG": der VR-Präsident ist bei beiden Daniel Fluri von Bricks; was Bricks für den Einstieg beim Kaufhausprojekt für die Vivico-Anteile [?] an CA Immo [?] bezahlte ist unbekannt): "Die Gesellschaft beabsichtigt, nach ihrer Gründung Grundstücke zum Preis von höchstens EUR 32’000’000.– [CHF 53,3 Mio zum damaligen Kurs] zu übernehmen." Handelsregistereintrag: parzelle-3149 (application/pdf, 31 KB) . Das Geld floss 2007 aller Wahrscheinlichkeit nach an die österreichische CA Immo, die damalige Eigentümerin der Vivico. Parzellenfläche des damit höchstwahrscheinlich gemeinten Baufeld A: 10'814m2 => CHF 4'929.- pro m2. Glaskegel, Bierbüchse, Böllerpaket und Stein in der Bildmitte umreissen einen 2007 mutmasslich 4'929.- kostenden m2 auf dem Baufeld A:

1 m2 Parzelle 3149

Am 1.4.2009 kauft Basel-Stadt die 3'100m2 grosse Parzelle 3139 (Erlkönig-Gebäude und nächstes Umfeld). Bodenpreis: unbekannt, eventuell nochmals die im "Städtebaulichen Rahmenvertrag" von 2002 abgemachten CHF 120.- pro m2.

Datiert auf den 27.12.2011 steht im Handelsregister über die "Bautrag Real Estate AG" (100%-Tochter der "Bricks Immobilien AG"): "Die Gesellschaft beabsichtigt, nach der Gründung die Liegenschaftsparzelle 3117 in Sektion 7 des Grundbuches Basel zum Preis von höchstens CHF 11’000’000.00 zu übernehmen..." Handelsregistereintrag: parzelle-3117 (application/pdf, 99 KB) . Fläche von Parzelle 3117: 2'534m2 => CHF 4'340.- pro m2. Das Metermass am unteren Bildrand bildet eine 100cm lange Kante eines 2011 mutmasslich 4'340.- kostenden m2 auf Parzelle 3117, am Südende von Baufeld D gelegen:

1 m2 Parzelle 3117

Baufelder H, I und J gehören der Stiftung Habitat. Ihr Hintergrund und ihre Pläne für das Areal sind bekannt. Der Boden von Baufeld B (plus die Überbauung Erlentor darauf) und C (Gebäude: Publica, Mieterin: SIS) gehört der Pensionskasse des Bundes.

Wessen Gelder (Untergrenze: einige dutzend Millionen) via Bricks und deren Töchter in der Erlenmatt stecken, nähme einen hingegen schon noch Wunder... Or is it just me? Eine Interviewanfrage liegt bei Daniel Fluri seit zwei Wochen auf dem Tisch. Die Antwort steht noch aus.


Abt. Lug und Trug

Hätte der Kanton denn die ganze Erlenmatt für 120.-/qm kaufen können?
Ich meine, er hätte diese Möglichkeit gehabt.
Dass das nicht gemacht wurde, ist ein Skandal sondergleichen. Fahrlässig wurde auf einen der Staatskasse zu Gute kommenden Gewinn von über 100 Mio. Franken verzichtet und die Einflussmöglichkeiten der Öffentlichkeit verschenkt.

Jetzt müssen Mitglieder der Begleitgruppe wegen der Nichterrichtung von Familienwohnungen vor Gericht ziehen. Und das Baudepartement redet sich damit heraus, man könne privaten Investoren nicht vorschreiben, was sie bauen.

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Gute Frage.

Im Rahmenvertrag, den der Kanton nicht öffentlich macht, weil die Bricks das nicht will, ist nur die Rede davon, dass der Kanton "Frei-, Grün- und Erschliessungsflächen" übernimmt. Die mit der abgemachten Einzonung entstehenden neuen Bauzonen zu verticken, behielt sich offenbar implizit die damalige Vivico vor. Vermutlich als Gegenleistung soll sie laut Rahmenvertrag einige der Unkosten (Rückbau, Reinigung, Lärmschutz etc.) übernehmen.

Hätten da Barbara Schneider und ihre Juristen besser verhandeln können? Man weiss es nicht.

Als "Landwert vor der Planung (Basiswert)" ist im Rahmenvertrag sogar nur CHF 75.- pro m2 genannt. Wenn ich's recht verstehe, ist das der Wert als Bahnareal, vor der Umzonung. Der Boden von z.B. Baufeld A hat ergo durch die Umzonung inzwischen eine geschätzte Wertsteigerung auf das 66fache erfahren (75.- -> 4'929.-)...

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