Abt. "Rowdy und Gesetzesbrecher"


Die Velofahrer haben es wieder einmal zum grossen Medienthema geschafft. Während sich die "Tageswoche" darüber freut, dass sich nicht nur Velos, sondern auch die Velostadt Basel bewegt, wettert heute die "Basler Zeitung":

"Doch inzwischen sind die Radfahrer zu den grössten Rüpeln im Stras­senverkehr geworden."
So der Lokalchef Raphael Suter, der sich in seinem Kommentar zum Artikel ganz und gar auf die Seite der gebeutelten Fussgänger und SUV-Fahrer stellt, die ja schon immer gewusst haben, dass das eigentliche Verkehrsproblem von den Velofahrern ausgeht (in den Kommentaren auf bazonline nachzulesen).

Es ist einer von zwei Kommentaren (auch ein Velofreund kommt zu Wort) zu einem Artikel, der zwar von einer Verrohung der Velofahrsitten auf Basels Strassen berichtet, diese aber keineswegs belegen kann. Wie der Autor übrigens selber zugibt:

"Zahlen, die Auskunft darüber geben könnten, wie viele Velofahrer solche Übertretungen begehen, gibt es nicht. Auch Studien gibt es keine. Das Thema «Velo- Rowdys» ist nur schwer fassbar. Die Verstösse gegen das Strassenverkehrsgesetz von Velofahrern schätzt Klaus Mannhart, Mediensprecher der Kantonspolizei Basel-Stadt, in den letzten Jahren «gleichbleibend auf hohem Niveau» ein."
Also bleibt alles beim subjektiven Eindruck, der sich in den vergangenen Jahrzehnten wohl kaum gross geändert hat und sich in Zukunft auch nicht ändern wird.


Das Velorüpelmärchen ...

... ist so alt wie Rumpelstilzchen. Mit dem aufkommen der schnellen Mountis und Rennerähnlichen Stadtvelos nahm auch die Zahl der Velofahrer zu. Schlich weils mehr spass macht. Entsprechend gabs mehr Velofahrer und mehr Beschwerden von Autofahrern, die ihrerseits aber nichts dabei Finden nachts mit 80 durch Wohnquartiere zuHämmern und hjedes Jahr 500 (waren es nicht mehr?) Leute unter die Erde zu bringen. Velounfälle enden meist glimpflich und wenn einer is Gras, beziehungsweise in den Rinnstein beisst, ist es der Velofahrer.
In Deutschland reagierte man auf den massiven Zuwachs an Radlern mit einem gesamtdeutschen neuen Velowegnetz. Trotzdem prangten Monatelang Schlagzeilen auf den Zeitungen und brüllten sich Laien und Experten in deutschen Talkshows an, weil die Velofahrer zunehmend verrohen. Der Spiegel beklagte gar das aggressive aussehen der «bulligen Mountainbikes». Tatsächlich stieg damals die Rate der Velounfälle in Deutschland drastisch an. Bis eine Gruppe Studendten den typischen Unfallhergang unersuchte und feststellt: Das Velowegnetz ist schuld. Die Radstreifen wurden nämlich auf die Trottiors verlegt. Das erhöhte schon mal die Zahl der Kollisionen mit Fussgängern, die unwissentlich auf derm Radweg spazierten oder ihre Fiffies an der Langen Leine an den Baum jenseits des Radwegs pinkeln liessen. Das eigentliche Drama aber war, dass die Velofahrer von den Autofahrern erst gesehen wurden, wenn sie an strassenkreuzungen plötzlich hinter den parkierten Autos auftauchten und auf die Hörner genommen wurden. Das war dann aber kein grosses Medienthema mehr.
Zur Zeit beobachte ich, dass mit den elektrovelos selbst die lahmsten Krücken aufs nicht benzinbetriebene Parkplatzunabhängige Zweirad umsteigen. Von Rowdytum kann hingegen keine Rede sein. Vielmehr hat sich die Zahl der Helmträger und korrekt beleuchteten Trampeleinheiten vervielfacht.

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Grundsätzlich gibt es gefährliche Autofahrer, Fussgänger und Velofahrer. Und es gibt die Ungefährlichen. Da sind wir uns wohl alle einig.

Im Strassenverkehr gehts doch um Verantwortung. Ein Lastwagenfahrer kann ein grössere Verantwortung haben als ein Fussgänger. Mit seinen 500ps kann ein Fehler tödlich sein für alles was ihm in den Weg kommt.

Darum stellt sich die Frage in welchen Fällen sind Velorowdies gefährlich für ihre Umfeld und wann brechen sie einfach nur ein paar Regeln?

Komischerweise geht es bei den Berichten nie um die Verhältnissmässigkeit sondern immer um eine Art Gerechtigkeit bei der Ausübung des Gesetzes für Autofahrer und Velofahrer.

Dafür ist es scheissegal ob ich von einem Elektovelofahrer über den Haufen gefahren werde oder von einem Auto. Ich bin in beiden Fällen im schlimmsten Fall Tod.

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Naja, ...

Um vom Elektrovelo totgefahren zu werden, musst Du dich, sofern Du keine Nacktschnecke bist) schon ziemlich anstrengen. Bei tödlichen Velounfällen ist der Tote zu praktisch 100 Prozent der Fahrer selbst.

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Und ...

... wenn mich ein Fussgänger tötet, dann nicht in seiner Funktion als Fussgänger, sondern weil er mir wissent- und willentlich mit Schlag-, Schuss- oder Stichwaffen - oder - vielleicht noch am ehesten Fussgänger – mit Stahlkappenstiefeln ans Leder will.

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stimmt vielleicht. was ich aber sagen will ist: ein Arschloch im Strassenverkehr ist immer eins, egal womit es rumfährt. Je nachdem ist es einfach noch ein gefährliches Arschloch.

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Und prozentual ...

... findet sich unter den «Automobilisten» (was für ein Wort), die definitiv grössere Arschlochquote, als unter den Velofahrern und Fussgängern - die in Basel übrigens eine deutliche Mehrheit darstellen.

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