patpatpat, 18. Dezember 2011 um 20:27:00 MEZ Abt. Grafik of the day - heute: Geldmenge @FrankStocker illustriert in der konservativen "Welt" (Köppel war da mal Chef) seinen Artikel mit dem alarmistisch klingenden Titel
, 18.12.11, 23:30
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patpatpat, 19.12.11, 00:14
Wer jetzt kein Haus hat,
baut sich keines mehr? Wer jetzt kein Gold hat, ist angeschmiert? Oder hat Thmas Jordan das alles schon längst hier erklärt? Backup des Vortrags: jordanvortrag Auszug: Erstens besteht das Fremdkapital der SNB in der Regel hauptsächlich aus den in Verkehr gesetzten Banknoten und den Sichtguthaben der Banken bei der SNB, den sogenannten Giroguthaben. Diese zwei Komponenten zusammen ergeben die Notenbankgeldmenge. Diese lässt sich nicht mit Schulden von gewöhnlichen Unternehmen vergleichen. Auf diesen Verbindlichkeiten leistet die SNB keinen Zins, die Laufzeit ist nicht begrenzt, und die „Kredithöhe“ kann grundsätzlich von der SNB bestimmt werden. Es gibt also keine mit dem obengenannten Kreditvertrag für private Unternehmen vergleichbare Verpflichtung. Da es sich zudem bei den Noten und den Giroguthaben um gesetzliche Zahlungsmittel handelt, sind diese Verbindlichkeiten auch nicht im eigentlichen Sinne einforderbar, sondern können einzig – als gleichwertige gesetzliche Zahlungsmittel – gegeneinander getauscht werden. In den letzten Monaten "druckte die SNB Geld", um Euros zu kaufen. 160 Milliarden Franken. Damit "der Euro nicht unter 1.20 fällt". Auf demselben Weg könnte die SNB ja auch immer Geld an die Kantone ausschütten! Egal wie ihr Geschäft läuft! Weil sie das Geld selber "produziert" mit ein paar Tastenclicks. Tut sie aber nicht. Ätsch. Und deshalb müssen die Kantone die Gürtel enger schnallen. Und in Baselland fehlen dann halt Gelder für die Schulen. Pech. Am Schluss sagt Jordan zu genau dem Thema: Ausschüttungen unabhängig vom Ergebnis würden die bestehende Substanz, die durch die bei der SNB angefallenen Verluste bereits geschwächt ist, zunehmend aushöhlen. (...) Um sicherzustellen, dass die SNB ihr geldpolitisches Mandat im Gesamtinteresse des Landes auch auf lange Sicht uneingeschränkt wahrnehmen kann, ist es unabdingbar, zunächst die Kapitalbasis wieder ausreichend zu stärken. Dafür müssen entsprechende Gewinne erwirtschaftet und einbehalten werden. Langfristig profitiert davon die ganze Volkswirtschaft. Wen genau meint er, wenn er von "Gesamtinteresse des Landes" spricht? Sich selber wahrscheinlich. Jedenfalls nicht die Opfer der Sparprogramme. ... link ... Comment
gebaeude, 19.12.11, 18:51
die fast verfünfachung ist der preis der euro kursuntergrenze von 1.20. ein grosser teil der geldmengenausweitung dürften devisen-swaps sein, die sind terminlich befristet und werden eines tages wieder von euros in franken zurückverwandelt. vielleicht sogar mit buchgewinnen, womit die verluste, die durch die stützungskäufe verursacht wurden, wettgemacht werden können. ... Link
patpatpat, 19.12.11, 21:27
ok
soweit kann ich noch folgen. merci! können die dann die 160 millarden franken auch wieder wegzaubern, ähnlich wie sie die in den letzten wochen aus dem hut zauberten? ... link
gebaeude, 19.12.11, 22:17
wegzaubern? quasi schon. die snb kann auch geld vernichten. hildebrand zündet sich damit dann die zigarren an. spass bei seite. theoretisch ist es so, dass die geldmenge erhöhrt wird, wenn die snb einen devisen-swap tätigt, also frische fränkli gegen euros tauscht. das geschäft ist terminlich befristet, wenn also wieder zurückgewechselt wird, wird die geldmenge theoretisch wieder kleiner, weil die snb die fränkli wieder dem markt entzieht. umgekehrt wird dadurch dann die euro-geldmenge am markt grösser. die snb kann auch über das repo-geschäft oder lombardkredite die geldmenge steuern. soweit mein laienwissen, bin kein krugman. ... link
patpatpat, 19.12.11, 22:28
schwarze magie!
:-) Du bist die SNB, ich bin "der Markt". Ich habe Euros und will driiiingend Fränkli. Du machst klick-klick an Deinem Terminal, hast 160 Milliarden aus dem Hut gezaubert, a.k.a. auf Deinem Konto (als Zentralbank darfst Du das jederzeit) und kaufst mir damit Euros ab. "terminlich befristet": In (bsp.) 3 Monaten komm ich mit meinen Fränkli und tausch die wieder in meine Euros, die ich Dir angedreht hatte. Dann hast Du aber immernoch 160 Milliarden mehr irgendwo im Keller, als noch letzten Sommer. Nun weiss ich langsam, dass man den Alltagsverstand und jede menschliche Regung ausschalten muss, um Bankoperationen nachzuvollziehen, aber: Wie wirst Du die 160 Milliarden wieder los? Wie verschwinden die "endgültig" aus Deiner Bilanz? Am Ende doch: Rauchen? Oder wieder: "klick-klick"? ... link
gebaeude, 20.12.11, 13:01
Die Trickkiste der SNB: Vielmehr können Hildebrand und Co. nicht machen. Das Problem ist, wir wissen nicht mit welchen Tricks sie die Frankenliquidität am Markt aufgeblasen haben, sondern nur, dass sie es gemacht haben. Das Motiv ist klar, ebenso der Effekt, der in ihren Büchern steht. Der Clou daran, dass die SNB uns über ihre Methoden im Unklaren lässt, ist wohl, dass ihre Geldpolitik an Wirkung verlieren würde, wüssten die Marktteilnehmer, wie die SNB auf Spekulation reagieren würde. Die SNB ist vermutlich auf ein Überraschungsmoment angewiesen. Den Inhalt der Black Box kennt also vermutlich nur Hildebrand. ... link
patpatpat, 20.12.11, 13:17
Well put!
Entsprechend lautete auch die Antwort auf meine Anfrage im Blog des online-Oekonomie-Lehrmittels der SNB, iconomix... ... link
gebaeude, 21.12.11, 11:59
um die strategie der snb besser zu verstehen hilft wohl nur eines: keynes lesen. wenn sie schon nicht sagen, was sie tun, verrät es dir vielleicht ihr lehrer. ... link ... Comment Read more infamous news! |
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