aber closing time ist doch instrumental. oder meinst du das ganze album?
gruss vom klugscheisser aus bern ;-)

muss zugeben, finde das geröhre von tommy auch nicht überzeugend. aber soll man ihm das vorwerfen? er benutzt seine stimme als instrument und passt sie entsprechend seinem soundkonzept an. und das ist seit einigen jahren halt etwas rauher. bei "rain dogs" hat ers am besten getroffen, finde ich. obwohl "closing time" auch sehr, sehr schön ist!

... das Album. Das Geröchel veranstaltet Tom erst seit dem Jarmush-Film. Ein paar unterbelichtete Feuilletonisten, die offenbar vorher noch nichts von Waits gehört hatten, meinten in der Stimme Alkohol und Nikotin, also was ähnliches wie Authentizität zu hören. Die Scherbe ging verkaufsmässig ab wie ein Zäpfchen. Da das Gegurgel offenbar verkaufsfördernd war, hat T.W. es beibehalten. Schade. Denn Songs schreiben kann er ja immer noch wie ein junger Gott.
Wusstet ihr übrigens das Zappa Tom Waits entdeckt und Produziert hat. Er widmete ihm sogar ein Album. Vorher war Waits hauptberuflich Wirt.

Dann müsstest du aber definieren, was du mit "Geröchel" meinst. Zum Beispiel auf Blue Valentine (1978) hat er sein Stimmband bereits mit einem Reibeisen ersetzt. Ziemlich ungesund klingt auch sein wunderbares Nighthawks at the Diner (1975). Wäre Tom schon damals so abgelebt gewesen, wie er hier klingt, hätte er wohl kaum in dem Stil (1992) weitermachen können - bis heute. Klingt übrigens erstaunlich ähnlich wie seine neueste Scheibe. Unterm Strich: ein toller Künstler mit einem durchschaubaren Konzept. So was wie Lady Gaga für Mainstream-Muffel.

Ausserdem: Ich mag im die Kröten, die ihm das Schaukrächzen einbringt ja gönnen. Finds aber trotzdem schade. Weil ch seine «echte Stimme» fast so schön finde, wie die von Van Morrison.