Markenzeichen des linken Journalisten: supras Corbusier-Liege

Ich muss zugeben, ich habe ihn unterschätzt, den Chefredaktor der "Basler Zeitung". Dass Markus Somm in seinem heutigen Leitartikel wider besseren Wissens wiederholt, was im <a href "infam.antville.org" target="blank">Tele-Basel-Report über die "Narrenfreiheit" der Linksextremen als quellenlose Behauptung kolportiert wurde und wahrscheinlich auf der reinen Mutmassung eines frustrierten Polizisten fusst, nämlich dass die Voltaplatz-Türmchenbauer Novartis-Angestellte belästigt haben sollen, spielt keine Rolle: Als Chefredaktor kann man sich von von solchen Kleinigkeiten nicht immer aus dem Konzept bringen lassen. Von geradezu brillianter Vorstellungsgabe geprägt ist aber seine Beschreibung des "Linken Journalisten" (was ja eigentlich – ausser ihm, den Tele-Basel-Reportern, seiner Redaktion, der "Weltwoche"-Crew, der NZZ-Mannschaft und ..., alle sind):

"Oft sind die betreffenden Politiker und Publizisten in die Jahre gekommen. Was sie von den Vorgängen am Voltaplatz, in der besetzten Villa Rosenau oder an irgendeiner 1.-Mai-Demo aus der Ferne mitbekommen, selber in der Corbusier-Liege in der geräumigen Eigentumswohnung sitzend, erinnert sie an die eigene Jugend, als sie noch mutig den Kapitalismus an Demos oder Open Airs bekämpften, den Farbbeutel oder den Joint in der Hand. Weil sie inzwischen längst leben wie jene Bürgerlichen, die sie einst verachtet hatten, und weil sie auch beruflich einigen Erfolg vorzuweisen haben, der ihnen aber nur zugefallen ist zum Preis der Mässigung, werden sie ab und zu von schlechtem Gewissen geplagt. Haben sie sich nicht zu sehr mit dem Kapitalismus arrangiert, den sie nach wie vor irgendwie falsch finden?"