supra, 29. September 2011 um 10:30:00 MESZ Abt. Voltaplatz: Die andere Seite Viel wurde geschrieben über die "Krawalle" vom Wochenende am Voltaplatz. Vor allem die "Basler Zeitung" sorgte dafür, dass empörte Anwohner (anonym), empörte Polizisten (anonym), empörte onlione-Kommentierer (anonym), empörte Politiker (Wahlkampf) und die eigene Empörung zu Wort kamen. Heute haben wir ein Schreiben eines Aktivisten erhalten (ebenfalls anonym), das wir hier der Öffentlichkeit zugänglich machen wollen. Zu den Hintergründen der Ereignisse liest man zum Beispiel: Und zur viel zitierten "Schmusepolitik" und monierten Tatenlosigkeit des Basler Sicherheitsdirektors heisst es darin: Der gesamte Text ist im Kommentar zu finden.
supra, 29.09.11, 10:51
Der ganze Text
""Kein Geld macht uns glücklich!"
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mr41, 29.09.11, 11:05
das klingt...
... jetzt aber sehr nach vereinnahmung der ereignisse durch eine militante gruppe. so unversöhnlich politisch waren die leute rund um Wasserstrasse und Lichtstrasse bisher nicht. und die texte, die man noch vor kurzem rund um den turm lesen konnte, waren deutlich subtiler und kreativer (und amüsanter). ... Link
orim, 29.09.11, 11:54
Offensichtlich keine Vereinnahmung der Ereignisse durch eine militante Gruppe (lesen und verstehen). Dein Kommentar, mr41, liest sich als ob du dies hier nicht verdauen magst: "Wir haben es längst aufgegeben, uns auf irgendeine Autorität zu verlassen. Es wird einzig für diejenigen gebaut, die das Geld und die Macht mitbringen! Dass die Stadt und die InvestorInnen dadurch aktiv die Verdrängung der „ursprünglichen“ AnwohnerInnen vorantreiben, ist ihnen entweder egal oder aber sie nehmen es billigend in Kauf – solange die Rechnung für sie aufgeht! Sie können noch lange von „sozialem Wohnungsbau“ und (kommerziellen) Freiräumen schwafeln, wir haben es satt!" ... link
Bürger_2, 29.09.11, 13:07
Voltaplatz
Nein, ich gehöre nicht zu den Vielschreibern und auch ich habe den Eindruck, dass die Ereignisse des vergangenen Samstag/Sonntag - insbesondere in der BaZ - aufgebauscht werden, schliesslich will man ja das Terrain für eine bürgerliche Regierung ebnen. Andrerseits frage ich mich halt schon, ob es wirklich so weise gewesen wäre, das St. Johann-Quartier seinem Schicksal zu überlassen und hier eine langsame "Verslumung" eines Quartiers in Kauf zu nehmen. Ehrlich gesagt: Eigentlich bin ich als Einwohner dieser Stadt froh, dass ein lange vernachlässigtes Quartier augewertet wird. Andrerseits sehe ich halt schon das Problem der "verbotenen Stadt" mit dem Novartis Campus. Es muss alles, aber auch wirklich alles (Messe, Pharmaindustrie, gehobens Wohnen, Freiräume etc.) in diese paar wenigen Quadratkilomter gezwängt werden. Die grosse Tragik dieser Region ist die Kantonsteilung, sonst hätte es ja vielleicht Platz gehabt für die Novartis im Quartier Muttenz, vielleicht hätte es Freiräume im Quartier Birsfelden? Vielleicht müsste man das Quartier Pratteln für gehobenes Wohnen aufwerten? ... link
orim, 29.09.11, 14:01
*mittels eines Verlesens gelöscht* "Andrerseits frage ich mich halt schon, ob es wirklich so weise gewesen wäre, das St. Johann-Quartier seinem Schicksal zu überlassen und hier eine langsame "Verslumung" eines Quartiers in Kauf zu nehmen. Ehrlich gesagt: Eigentlich bin ich als Einwohner dieser Stadt froh, dass ein lange vernachlässigtes Quartier augewertet wird." Die Vernachlässigung eines Quartiers ist nicht Anlass zu Veränderungen, sondern erster Schritt hierzu. Die etwas quere Formulierung lässt diesen Schluss nahezu in sich schon zu, aber die Präzisierung dieser Vorgänge kann nicht schaden. ... link
orim, 29.09.11, 14:39
"schliesslich will man ja das Terrain für eine bürgerliche Regierung ebnen". Das interpretiere auch ich so, allerdings, was soll das, diese Vereinnahmung der "Bürgerschaft" für alles was rechts politisiert? "Bürgerschaft", unter der Prämisse der Entscheidungskraft, lässt sich in Basel auch so unter "nicht einer Humanistenstadt würdig" abkanzeln. Wie wollen da auch noch Rechtsbürgerliche mithalten? Gemessen wird am Humanismus, und nun erübrigt sich im Prinzip ein Ausschweifen in die Schweizer Politik, es wird nicht gemessen am Geld, Macht und Sitze, Wirtschaftskraft oder Ausländeranteil. Aber nicht nur die Vorstellungen der Rechtsbürgerlichen sind Jenseitig und fern von gutem Geschmack, daran hat sich auch diese linksetikettierte Bürgerschaft Basels die Zähne abzuknirschen. ... link
ridikühl, 29.09.11, 16:07
Ja, die Zeiten ändern sich
Wasser- und Lichtstrasse waren ja auch mehr von der Poplinken besiedelt. Das hier ist eine andere Generation. ... link
friedman, 29.09.11, 16:22
Und auch wieder nicht ...
Die nächtlichen Hammerentglasungen sind einfach die logische taktische Antwort auf vier Polizeikessel, Präventiv-Festnahmen, X Hundertschaften externer Polizeikontingente und Helikopterüberwachung, Holz- statt Gummiknüppel, Markierungsgewehr und was nicht alles. ... link ... Comment
der Oliver, 29.09.11, 16:46
hmm. Nach dem Lesen dieser Zeilen denke ich kaum besser darüber, eher schlechter, irgendwie. Aber radikales geht mir seit jeher auf den Sack, egal von welcher Ecke es kommt. Ist doch eine Kindertheater hier und auf BAZ Online. Aber mein Fehler, ich lese es ja. ... Link
orim, 29.09.11, 20:25
Oliver: wie schon mit mr41 nach 11.05 demonstriert, die Worte hier sind einfach fern dieser kaum politischen Unbetroffenheitspflege: "die man noch vor kurzem rund um den turm lesen konnte, waren deutlich subtiler und kreativer (und amüsanter)." So hätte es die Szene um Autonomen-Buhman Th. Kessler gerne, subtiler, kreativer, ja geradezu folkloristischer Protest. Haha. Radikalität tut Not gegenüber Damen und Herren, gemütlich genug gebettet um in Dekaden denken zu können, natürlich froh um jedEn, welche um der persönlichen gegenwärtigen relativen (psychischen) Gemütlichkeit Willen zur Mässigung aufrufen. Darauf müsst ihr erst mal kommen in eurer hektischen Lebenswelt, diese Leute beim Staat und mit Geld, sie sitzen in Sofas, ziehen über Jahre ihre Geschäfte durch, von welchen aber völlig undebatierbar eine Bedrohung ausgeht. Die Bevölkerung rund um den Voltaplatz wurde zur Dislokations-Masse, und es folgt eine Anmassung an die nächste dieses Shanghai-Betroffenheitsgrüppchen ohne Bodenhaftung. Ich stelle deren Existenz grundsätzlich in Frage, ich find diese Leute widerlich. ... link
fuzzy, 29.09.11, 21:33
doch, doch!
du bist bloss nicht romantisch genug. oder zu schnell alt geworden um dich dran zu erinnern, was man in der jugend alles rauslässt und sich noch cool findet dabei. sag mir lieber mal, wie dus so lang ausgehalten hast in der stadt. früher war's doch noch viel krasser. ich glaub die stadtgärtnerei, also die amtliche, wär zufrieden, wenn die kids am rheinbord so reinlich wären wie die revolta-leute. 200'000 stutz, wenn's denn so viel waren (man kennt ja die schätzungen der örtlichen behörden, vgl. kinderspital) kostet das putzen dort nach einem sonnigen wochenende. ... link
orim, 29.09.11, 21:40
lieber morrow, *das* ist der Effekt, den Anliegen (Wasserstrasse über bezahlbaren Familienwohnraum zu entsprechenden Quartierstrassen) "einen Bärendienst zu erweisen". Wenn es Beklopte sind welchen ein Bärendienst unterschoben wird, macht man aus einer Mücke einen Elefanten. Das Gespräch auf diese kleinen Chaoten zu Fokusieren, *das* ist der sogenannte Bärendienst. Ich hab das irgendwo, bei der "Kunschti-Raus"-shit, gezeter-mordio zum Ausdruck gebracht versuchtet. Vergesst die Auswüchse der Gewalt (-->Polizeijobs in Herrschaftsnamen). Peilt mal die Ursachen konzentriert an, dass sich Chaoten nicht mehr besänftigen lassen hat seine Ursache im Frust einer an sich lebensbejahenden Bevölkerung. Die Ursachen dieses Frustes sind bekannt, ich persönlich wäre ansonsten immer noch an der Murbacherstrasse. Mitbetroffen. ... link
friedman, 30.09.11, 13:53
Morrow!
Dich haben sie ja mal wieder mit dem Klammerbeutel gepudert. Halt doch einfach mal die Klappe, wenn Du nichts zu sagen und keine Ahnung hast. ... link
friedman, 30.09.11, 14:56
Ungeziehlt?
Und die Sache mit den Läden ist eine gaaaanz andere Geschichte. ... link ... Comment Read more infamous news! |
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Sperrfrist: 02.09.24, 09:53
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