Abt. Wehe, wenn sie losgelassen - heute: Arbeitgeber


Ganz am Ende des Interviews mit der BaZ erzählt Jean-Luc Johaneck, Präsident des elsässischen Grenzgängerverbands "Comité de défense des travailleurs frontaliers" (CDTF) heute Müsterchen davon, wie's am "Euroairport" zu und her geht:

Bis anhin interpretierten einige Schweizer Firmen das Arbeitsrecht nach ihrem Gutdünken, weil in dieser Zone nicht geklärt ist, welches Arbeitsrecht zur Anwendung kommt. Es ist eine Schattenzone. Ein Beispiel: Es gab Einzelfälle von Firmen, bei denen Hunderte von Mitarbeitern eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 65 Stunden aufwiesen, mit Spitzen von 85 Stunden. Stellen Sie sich das mal vor! Die Schweizer Gewerkschaften haben wegen der unklaren Rechtssituation keinen Zugang zu den Arbeitnehmern am EuroAirport. Die Unternehmen wollen einerseits billige Arbeitskräfte aus Frankreich und Deutschland, sind aber nicht bereit, sich dem Gesetz entsprechend zu verhalten.
Die 85-Stunden-Woche für alle: Vermutlich der feuchte Traum aller Deregulierer!


Kein Problem

In manchen Branchen sind Wochenarbeitszeiten von mehr als 60 Stunden keine Seltenheit (Consulting, Finanzbranche, Management, etc). Es gibt viele junge Berufstätige, die sich ganz bewusst für einige Jahre voll einsetzen, um viel zu verdienen oder in der Karriere voranzukommen. Wenn solche Arbeitszeiten im gegenseitigen Einverständnis stattfinden, gibt es nichts dagegen einzuwenden. Umso mehr gilt dies im heutigen Umfeld mit sehr tiefer Arbeitslosigkeit, wo sogar mittelmässig qualifizierte Arbeitnehmer schnell neue Stellen finden. Der Klassenkampf zwischen Arbeitern und Arbeitgebern ist keine Realität mehr.

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"Kein Problem" ...

... wenn die Löhne zudem in Drachmen-Optionen ausbezahlt werden, damit die wirklichen Manager und Consulting-Spezialisten (nicht, die Sauberkeits-Manager des Putzdienstes oder die Service-Cosultants an der Bar) ihre Verluste aus den UBS-Aktiendeals ausgleichen können.

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"Consulting, Finanzbranche, Management, etc"?

Mag sein, dass man dort aus Spass am Rad dreht. Beim Euroairport aber hat wohl niemand mit jenen Symptomen oder freiwillig und für seine Karriere so lange gearbeitet. Der Euroairport straft die Schutzbehauptung Lügen, es gäb keinen Klassenkampf mehr.

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Kein Problem, wenn sich beide Seiten einig sind? Dass es am EAP eher einseitig take it or leave it heisst, das kommt dir nicht in den Sinn?

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Jaha.

Genau das hab ich mir auch schon gedacht, als ich mir mal ein Bier holen wollte nach dem point of no return. Hat glaub 7 Stutz gekostet. Genommen hab ichs trotzdem. Wenn ich gewusst hätte, dass der arme Tropf an der Kasse zwei Stunden schuften muss für so ein Fläschchen, hätte ich ihm einen Schneck gegeben und mit dem Bier bis Barcelona gewartet.

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@Freilich

Den Klassenantagonismus als überwunden zu deklarieren, war ein verbreiteter politischer Irrtum in den Boomjahren der 80er. Und damals schon mindestens naiv und ignorant. Denn der mittelständische Lebensstandart für die Mehrheit der (einheimischen) Facharbeiter betraf nur einen sehr kleinen Teil der Welt und historisch gesehen in einem klitzekleinen Zeitfenster. Um nach 20 Jahren Sozialabbau, Reallohnverlust, Abzocke bei Pensionskassen und Banken und der Verscherbelung der Realwirtschaft für kurzfristige Börsengewinne (um nur einige Beispiele des Klassenkampfes von oben zu nennen) immer noch daran zu glauben, bedarf schon recht dicker Tomaten auf den Augen.
Und für 60 bis 80 Stunden Arbeit am Tag, sieht mir das obere Management etc. doch ein bisschen zu ausgeruht aus. Die Rechnung geht nur auf, wenn man das 12-Gang-Menue in einem Gourmettempel mit anschliessendem (Edel-) Puffbesuch als Networking deklariert.

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